Konzentrationslager Natzweiler (Struthof)
Katalog der Konzentrationslager-Dokumente, die sich bei dem International Tracing Service Allied High Commission for Germany befinden. Hrsg. v. d. Allied High Commission for Germany (HIOG), Bad Arolsen 1951. Catalogue of Concentration Camp Records held by the International Tracing Service, ed. Allied High Commission for Germany, Bad Arolsen 1951. In der Nummernkartei (x.x.x.5) wurden alle Hinweiskarten der Konzentrationslagerbestände nach Häftlingsnummern sortiert, es sind Duplikate der Namenkarten der ZNK Datenbank, die durch Ordnernummer und Seitenzahl den Bezug zum Dokument herstellen. Die Nummernkartei enthält sehr viele Dokumente ohne Namen. Durch die Nummernkartei sind die Dokumente nach Häftlingsnummern der verschiedenen Konzentrationslager erschlossen. Namen sind in der Zentralen Namenskartei (ZNK) des ITS recherchierbar Die Sammlung enthält u.a.: Häftlingslisten, Häftlingsnummernbücher, Überstellungslisten, Transportlisten, Veränderungsmeldungen, Zugangslisten, Korrespondenz betr. Häftlinge, Sterbebücher, Feuer-Bestattungsbuch, Gräberlisten, Einäscherungsverzeichnis, Totenlisten, Krankenverzeichnis, Listen betr. Schonungskranke, Quittungsbuch über ausgehändigte Pakete, Gedenkbuch von Tuttlingen, Schömberg und Schörzingen, Listen Überlebender, Meldungen versch. Kreis-, Stadt- und Gemeindeverwaltungen über Todesfälle von Häftlingen, Statistische Aufstellungen über Häftlings-Verpflegungsstärke, Schwer- und Langarbeiterzulage mit Angabe der Innen- und Aussenkommandos, Arbeitsstatistiken, Stärkemeldungen, Schutzhaftlager-Rapporte, Verschiedene Verwaltungs-Dokumente, Personalakte, Sterbe- und Leichenschauscheine von Häftlingen, Verschiedene Einzelunterlagen von Häftlingen: Revierkarte, Krankenblatt, Häftlingsuntersuchungsbogen und Häftlingspersonalbogen; Effekten-Verzeichnisse, Sterbefallanzeigen, Fernschreiben, Häftlings-Karten ohne Namen, jedoch mit Angabe des Geburtsdatums, der Häftlings-Nr. und Einlieferungsdatum; Nachkriegsberichte und Zeugenaussagen Geschichte des Konzentrationslagers Natzweiler (Struthof) 1941-1944: Das im Elsass gelegene Konzentrationslager Natzweiler-Struthof war das einzige Hauptlager des NS-Staates auf französischem Boden. Die SS-Führung ließ dieses im Frühjahr 1941 errichten und zwang Häftlinge, vor allem sog. deutsche Kriminelle, französische, belgische und luxemburgische Widerstandkämpfer sowie Juden, zum Abbau des Gesteins im nahegelegenen Granitsteinbruch und später zu Arbeiten für die Kriegsindustrie. Der Alltag im KZ Natzweiler-Struthof glich jenem in anderen SS-Internierungsorten: Die Gefangenen wurden schwer misshandelt, nur unzureichend versorgt und viele ermordet. Darüber hinaus ließen die von den Nationalsozialisten ins Leben gerufene „Reichsuniversität“ Straßburg und die SS-Einrichtung „Ahnenerbe“ Internierte für ihre pseudowissenschaftlichen Forschungen töten. Auf Verlangen der Mediziner gab Lagerleiter Josef Kramer die Anweisung, eine Gaskammer zu errichten. Dort wurden im Sommer 1943 87 jüdische Häftlinge, die aus Auschwitz hierher verschleppt worden waren, ermordet. 86 starben durch Giftgas, eine Frau wurde erschossen. Die sterblichen Überreste sollten Teil einer Skelettsammlung werden, deren Aufbau der SS-Hauptsturmführer und Anatomieprofessor August Hirt in Straßburg plante. Die Kammer wurde auch für Menschenversuche benutzt. Systematische Massenvergasungen haben in Natzweiler jedoch nicht stattgefunden. Von 1941 bis zur Befreiung im November 1944 befanden sich etwa 52.000 Häftlinge in Natzweiler und seinen fast 70 Nebenlagern, die sich sowohl im Südwesten Deutschlands als auch im besetzten Elsass befanden. Knapp 22.000 Häftlinge kamen um. In den ersten Septembertagen des Jahres 1944 wurde das Hauptlager aufgelöst und die Häftlinge vor den heranrückenden alliierten Truppen nach Dachau deportiert. Amerikanische Truppen erreichten Natzweiler am 23. November 1944. Das Lager war damit das erste deutsche Konzentrationslager, auf das die Westalliierten bei ihrem Vormarsch stießen. Quelle: Majerus, Benoît: Natzweiler-Struthof (KZ), Artikel in: Lexikon des Holocaust, hg. von Wolfgang Benz, München 2002, S. 157 und http://www.memorialmuseums.org/denkmaeler/view/88/Gedenkst%C3%A4tte-und-Museum-Natzweiler-Struthof [Stand 07.08.2012]. Digitale Kopien der ITS Sammlungen: Dokumentations- und Forschungszentrum über den Widerstand, Luxemburg,, Französisches Nationalarchiv, Paris,, Institut für nationales Gedenken, Warschau,, Staatsarchiv Belgien,, USHMM, Washington,, Wiener Library, London,, Yad Vashem, Jerusalem
- EHRI
- Archief
- de-002409-de_its_1_1_29
- Konzentrationslager
- Natzweiler, Elsass, Frankreich Natzweiler, Alsace, France
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer