Konzentrationslager Schirmeck-Vorbruck(Sicherungslager)
Katalog der Konzentrationslager-Dokumente, die sich bei dem International Tracing Service Allied High Commission for Germany befinden. Hrsg. v. d. Allied High Commission for Germany (HIOG), Bad Arolsen 1951. Catalogue of Concentration Camp Records held by the International Tracing Service, ed. Allied High Commission for Germany, Bad Arolsen 1951. Namen sind in der Zentralen Namenskartei (ZNK) des ITS recherchierbar Die Sammlung enthält u.a.: Namentliche Verzeichnisse von Personen, welche in das Sicherungslager Vorbruck-Schirmeck eingeliefert wurden; Auszug aus Sterberegister und Grabmeldung, Transportlisten, Unterlagen betr. Häftlingsgeldüberweisungen versch. Gefängnisse nach Schirmeck-Vorbruck, Sterbeurkunden, Unterlagen betr. Anforderungen von Häftlingen zum Arbeitseinsatz, Häftlingslisten Enthält auch: Bericht über das Sicherungslager Rotenfels (Nachkriegsbericht), Häftlings- und Totenlisten Rotenfels Geschichte des Konzentrationslagers Schirmeck-Vorbruck 1939-1944: Im Herbst 1939 ließ die französische Regierung am Rande der Gemeinde La Broque (dt.: Vorbruck) im elsässischen Breuschtal mehrere Holzbaracken errichten. Sie sollten als Unterbringungsort für einige der Zivilisten dienen, die nach der Kriegserklärung Frankreichs an das Deutsche Reich am 3. September 1939 evakuiert wurden. Da der Großteil der insgesamt etwa 600.000 Menschen jedoch in den Südwesten Frankreichs gebracht werden konnte, standen die Baracken sehr bald für andere Zwecke zur Verfügung. Die französische Armee übernahm den Komplex und richtete dort eine Unfallstation und eine Krankenabteilung ein. Nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Frankreich im Juni 1940 und der anschließenden Annektierung Elsass-Lothringen wurde der bestehende Barackenkomplexes am 2. August 1940 in ein Sicherungs- bzw. Erziehungslager umgewandelt, um oppositionelle Elsässer im Sinne des Nationalsozialismus „erziehen“ bzw. „umerziehen“ zu können. Im Lager Schirmeck sollten vornehmlich Elsässer für einen begrenzten Zeitraum inhaftiert werden, die sich der von den Nationalsozialisten angestrebten „Germanisierung“ Elsass-Mosels entgegenstellten. Dabei konnten z.B. das Sprechen der französischen Sprache, das Tragen der Baskenmütze, ein Protest gegen die Eindeutschung des Namens oder die Kritik an einem Nationalsozialisten Einlieferungsgründe sein. Innerhalb kurzer Zeit befanden sich unter den Häftlingen auch Menschen zahlreicher anderer Nationen, u.a. Amerikaner, Belgier, Deutsche, Engländer, Franzosen, Polen, Rumänen, Russen und Skandinavier. Insgesamt durchliefen das Lager Schirmeck schätzungsweise rund 25.000 Häftlinge, wobei durchschnittlich vermutlich rund 1.000 Männer und 250 Frauen im Lager inhaftiert waren. Die Männer mussten beim Unterhalt des Lagers oder beim Straßenbau arbeiten. Die Frauen arbeiteten vornehmlich in der Wäscherei sowie bei Stopf- und Flickarbeiten. Außerhalb des Lagers bestanden verschiedene Arbeitskommandos in mehreren Steinbrüchen, im Wald sowie bei verschiedenen Betrieben, an die die Häftlinge als Zwangsarbeiter „vermietet“ wurden. Der Lageralltag der Häftlinge war neben der Arbeit durch Gewalt und Terror der Aufseher geprägt. Für den Zeitraum vom 26. August 1940 bis zum 10. November 1944 hielt die Lagerleitung offiziell 76 Todesfälle fest. Die wirkliche Zahl dürfte jedoch wesentlich höher liegen. Schätzungen gehen von etwa 500 Gefangenen aus, die im Lager ermordet wurden oder an den Folgen von Krankheiten und Misshandlungen starben. Ende August 1944 begann die Auflösung des Lagers. In mehreren Transporten wurden die meisten Gefangenen nach Deutschland verschleppt, u.a. nach Rotenfels, Haslach und Sulz am Neckar. Nachdem die Alliierten im November 1944 strategisch wichtige Punkte im Breuschtal bombardiert hatten, verließ der letzte Gefangenentransport am Abend des 22. November 1944 das Lager. Etwa 300 weibliche Häftlinge blieben zurück und fanden am darauffolgenden Tag zum Teil Zuflucht bei Einwohnern in der Umgebung Schirmeck. Das Lager wurde am 24. November 1944 von amerikanischen Soldaten befreit. Quelle: http://www.gedenkstaettenforum.de/nc/gedenkstaetten-rundbrief/rundbrief/news/sicherungslager_schirmeck_vorbruck/ [Stand 15.08.2012]. Digitale Kopien der ITS Sammlungen: Dokumentations- und Forschungszentrum über den Widerstand, Luxemburg,, Französisches Nationalarchiv, Paris,, Institut für nationales Gedenken, Warschau,, Staatsarchiv Belgien,, USHMM, Washington,, Wiener Library, London,, Yad Vashem, Jerusalem
- EHRI
- Archief
- de-002409-de_its_1_1_40
- Sicherungslager
- Schirmeck-Vorbruck, Elsass, Frankreich Schirmeck-Vorbruck, Alsace, France
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer