Hauptamt für Beamte/ Reichsbund der Deutschen Beamten e.V.
Geschichte des Bestandsbildners Der vorliegende Bestand setzt sich aus drei Überlieferungsschichten zusammen. Die Akten mit den Signaturen 1 - 6 gelangten im Wesentlichen mit den Zugängen I 104/ 59 und I 4/ 62 in das Bundesarchiv und stammen aus dem Komplex des sogenannten NS-Mischbestandes (7). Auf Grundlage dieser Überlieferung entstand der Bestand NS 40. Die Signaturen 8 bis 55 sind sog. Z-Akten aus dem „NS-Archiv" des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS), welches vom Bundesarchiv Mitte der 1990er Jahre übernommen wurde. Die Signatur 56 entstammt der sog. Sammlung Research aus dem Berlin Document Center. (7 ) Nach der Kapitulation des NS Staates wurde das beschlagnahmte Schriftgut in die USA verbracht. Diese Unterlagen gelangten teils schon 1959 aus Alexandria/Va. mit dem sogenannten "NS-Mischbestand", teils erst 1967 von der Library of Congress über das Nationalarchiv in Washington in das Bundesarchiv. Bestandsbeschreibung Die Akten des NS Beamtenbundes sind nur in geringem Umfang überliefert und wahrscheinlich zum Kriegsende größtenteils zerstört worden. Die überlieferten Aktensplitter können nur einen rudimentären Eindruck von der Tätigkeit dieser berufsständischen Vereinigung liefern. Die vorhandenen Mitgliedskarten verdeutlichen im Ansatz die zuvor dargestellte Gliederung in Fachschaften und Fachgruppen. Das Schriftgut umfasst den Zeitraum 1933 bis 1945. Die angegebene Nachlaufzeit ergibt sich aus Dokumenten zur Entnazifizierung, die den personenbezogenen Unterlagen im sog. „NS Archiv" des Ministeriums für Staatssicherheit hinzugefügt wurden. Erschliessungszustand Findbuch (1968) Zitierweise BArch NS 40/... Geschichte des Bestandsbildners Der Reichsbund der Deutschen Beamten (RDB) war eine berufsständische, 1933 gegründete Vereinigung. Er fasste die „...Mitglieder der bisherigen zahlreichen Beamtenvereinigungen und der Fachschaften der Beamtenabteilung der Reichsleitung der NSDAP sowie der bisher nicht organisierten Beamten zu einer einzigen, dem Staatswohl dienenden Beamtenorganisation" zusammen (1). Die vormalige Vertretung der Beamten, der Deutsche Beamtenbund, wurde 1933 aufgelöst. Zu den Aufgaben des RDB gehörten die Erziehung und Schulung der Beamten im Sinne des Nationalsozialismus, also die Durchdringung der Beamtenschaft mit nationalsozialistischem Gedankengut und damit die Unterstützung der politischen Maßnahmen des nationalsozialistischen Staates sowie die Ausübung von Fürsorgemaßnahmen. Die territoriale Zuständigkeit des Bundes entsprach der Gliederung der NSDAP, d.h. der Einteilung in Gau-, Kreis- und Ortsbereiche. So deckte sich der Arbeitsbereich einer Gauwaltung des RDB mit einem Gau innerhalb der NSDAP (2). Dienstsitz des RDB mit seinen vier Hauptabteilungen war Berlin (3). Hauptabteilung I - Organisation und Propaganda A. Organisationsabteilung B. Propagandaabteilung C. Abteilung für weibliche Beamte Hauptabteilung II - Bundesschatzamt A.Abteilung Haushalt der Gliederungen, Hausverwaltung B.Abteilung Buchhaltung und Kasse C.Revisionsabteilung D.Abteilung Statistik Hauptabteilung III - Beamtenpolitik und Beamtenrecht A.Abteilung Beamtenpolitik B.Abteilung Beamtenrecht C.Abteilung Besoldung D.Abteilung Erziehung und Unterricht Hauptabteilung IV - Wirtschafts- und Sozialpolitik A.Wirtschaftspolitische Abteilung B.Sozialabteilung Als Einheitsorganisation der Beamten war der RDB dem Hauptamt für Beamte (der Dienstsitz war in München) der NSDAP zugeordnet. Dieses wiederum fungierte als selbstständiges Hauptamt innerhalb der Reichsleitung der NSDAP. In seinem Aufgabenbereich lagen u.a. die Mitwirkung bei der Beamtengesetzgebung, die politische Begutachtung von Beamten vor ihrer Einstellung, bei Beförderungen und bei Versetzungen in höhere Dienstposten. Der Leiter des Hauptamtes für Beamte, Hermann Neef (1904 - 1950) (4), war in Personalunion der Reichswalter des RDB. Dieses Hauptamt umfasste alle Mitglieder der NSDAP, die beruflicherseits als öffentlich-rechtliche Beamte tätig waren. Die Stellenbesetzung erfolgte ebenfalls durch das Hauptamt. In finanziellen Belangen unterstand der RDB der Aufsicht des Reichschatzmeisters der NSDAP. Der Reichsbund bzw. das Hauptamt für Beamte fasste seine Mitglieder unter fachlichem Gesichtspunkt nach der Behördenzugehörigkeit in 14 Fachschaften zusammen (5). Die weitere Untergliederung stellten die Fachschaftsgruppen dar. Fachschaft 1 Reichsbahnbeamte einschl. Reichsbahnverwaltung im Reichsverkehrsministerium, Reichsautobahnen Fachschaft 2 Reichspostbeamte einschl. Beamte des Reichspostministeriums, Reichsdruckereibeamte Fachschaft 3 Reichssteuerbeamte einschl. Beamte der Reichsbauämter, Reichsfinanzministerium Fachschaft 4 Reichszollbeamte, Reichsmonopolverwaltung Fachschaft 5 Wehrmachtbeamte Fachschaft 6 Beamte der öffentlichen Banken (Reichsbank, Staatsbanken, Landesbanken) Fachschaft 7 Reichsverwaltungsbeamte; umfasste die Beamten folgender Behörden: Präsidialkanzlei und Reichskanzlei, Auswärtiges Amt, Reichs- und Preußisches Ministerium des Innern, Reichsgesundheitsamt, Reichsarchiv, Reichsarbeitsministerium, Reichsverkehrsministerium (ohne Reichsbahnverwaltung), Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Reichsamt für Landesaufnahme, Reichsstelle für Raumordnung, Reichsarbeitsdienst, sofern sie Beamte waren. Fachschaft 8 Beamte der Körperschaften des öffentlichen Rechts des Reichs. Reichsversicherungsamt, Reichsknappschaft und Bezirksknappschaften, Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung mit Landesarbeitsämtern und Arbeitsämtern, Reichsnährstand, Reichserbhofgericht, Deutsches Museum München, Deutsche Bücherei, Leipzig. Fachschaft 9 Polizeibeamte, wurden im Kameradschaftsbund Deutscher Polizeibeamten erfasst. Fachschaft 10 Reichsjustizbeamte einschl. der Beamten des Reichsjustizministeriums Fachschaft 11 Forstbeamte Fachschaft 12 Länderbeamte Fachschaft 13 Gemeindebeamte, Deutscher Gemeindetag, Kommunale Heil- und Pflegeanstalten Fachschaft 14 Beamte der sonstigen Körperschaften, Kirchenbeamte, Anwaltskammern Während des Krieges verfügte der Reichsleiter der NSDAP, Martin Bormann, für das Hauptamt für Beamte und den Beamtenbund die Stillegung (6) 1949 wurde der Deutsche Beamtenbund aus verschiedenen regionalen Vereinigungen in der Bundesrepublik neu gegründet. Da das Berufsbeamtentum für das Gebiet der DDR abgeschafft wurde, existierte dort keine Nachfolgevereinigung. (1) Satzung des Reichsbundes der Deutschen Beamten § 1 (ca. 1937) NSD 58/3 (2) Organisationsbuch der NSDAP. Herausgeber: Der Reichsorganisationsleiter der NSDAP. 7. Aufl.1943. Zentralverlag der NSDAP., Franz Eher Nachf. München (3) Almanach der Deutschen Beamten. Hrsg. vom Reichsbund der Deutschen Beamten. Berlin 1934. 1. Aufl. S. 89 (4) Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Frankfurt am Main 2007, S. 430. Siehe auch Überlieferungsverweise: Akten zu Hermann Neef im BArch (Sammlung Berlin Document Center) (5) Das Mitgliedschaftswesen im Reichsbund der Deutschen Beamten (RDB) e. V. 3. Aufl. 1941. Anm.: Die zugeordneten Behörden sind nur auszugsweise aufgeführt. (6) Vergl. Verfügung vom 27. Jan. 1943. In BArch R 43-II/663 S. 36 und Anordnung A 8/ 43. In: BArch NS 6/822 S. 29
- EHRI
- Archief
- de-002429-ns_40
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer