Motteler, Julius
Bestandsbeschreibung 18. Juni 1838 in Esslingen am Neckar geboren 1845 - 1852 Besuch des Pädagogiums 1852 - 1856 Lehre als Kaufmann und Tuchmacher 1856 - 1859 Buchhalter und Werkführer in Augsburg 1859 Militärdienst 1859 - 1867 Buchhalter und Disponent in Crimmitschau 1860 Mitglied des Deutschen Nationalvereins 1863 Mitglied des Verbandes Deutscher Arbeitervereine, Mitbegründer eines Arbeiterbildungsvereins in Crimmitschau, Bekanntschaft mit August Bebel 1866 gemeinsam mit August Bebel und Wilhelm Liebknecht Gründung der Sächsischen Volkspartei 1867 gemeinsam mit Wilhelm Stolle Gründung des Crimmitschauer Republikanischen Vereins (Ortsverein der Sächsischen Volkspartei) 1867/1868 Anschluss an die Internationale Arbeiterassoziation 1869 Gründung der Internationalen Gewerksgenossenschaft der Manufaktur-, Fabrik- und Handarbeiter beiderlei Geschlechts, die sich bis zum Verbot 1878 zur größten und fortschrittlichsten Gewerkschaft Deutschlands entwickelte 1869 Mitbegründer der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) 1870 Gründung der Crimmitschauer Genossenschaftsdruckerei 1874 Leiter der Leipziger Genossenschaftsdruckerei 1874-1878 Mitglied des Reichstages 1875 Teilnahme am Vereinigungsparteitag von SDAP und ADAV Jahreswende 1879/1880 Übersiedlung nach Zürich, von dort Organisation des illegalen Vertriebs des Zentralorgans "Der Sozialdemokrat" und anderer sozialistischer Literatur nach Deutschland, dort auch Aufbau des Sicherheitsdienstes der Partei gegen Agenten und Provokateure 1888 Ausweisung aus der Schweiz, Übersiedlung nach London, hier v. a. Aufbau des Parteiarchivs der Sozialdemokratie 1901 Rückkehr nach Deutschland, Leitung des Verlages und der Druckerei der "Leipziger Volkszeitung" 1903 - 1907 Mitglied des Reichstages 29. Sept. 1907 in Leipzig verstorben Literatur: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon. Dietz Verlag Berlin 1970 Pospiech, Friedrich: Julius Motteler der "Rote Feldpostmeister": mit Marx, Engels, Bebel und Liebknecht Schöpfer und Gestalter der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung; ein Streifzug durch die Frühgeschichte der Arbeiterbewegung und die große Zeit der Sozialdemokratie. Esslingen am Neckar, Selbstverlag 1998 Inhaltliche Charakterisierung Die hier als Nachlass verwahrten Unterlagen von und über Julius Motteler wurden in der Zeit von 1963 bis 1989 im Zentralen Parteiarchiv der SED zusammengetragen. Im Wesentlichen handelt es sich um Kopien, die das ZPA vor allem von den Zentralen Parteiarchiven der KPdSU in Moskau bzw. der PVAP in Warschau sowie aus dem IISG in Amsterdam und von der Kirchengemeinde Esslingen erhielt. Nur wenige Briefe von und an Julius Motteler und eine Reihe von Flugblättern sind hier im Original überliefert. Der Nachlass umfasst 40 Akteneinheiten (0,8 lfm) mit Dokumenten aus der Zeit von 1834 bis 1908. Von besonderer Bedeutung ist die umfangreich überlieferte Korrespondenz mit führenden Persönlichkeiten der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung. Diese enthält wichtige Informationen über die Entwicklung der Arbeiterbewegung gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, dabei über den Kampf gegen das Sozialistengesetz, über die Auseinandersetzung mit dem Revisionismus und das Bestreben zur Durchsetzung des Marxismus in der Arbeiterbewegung. Außerdem gibt sie Auskunft über die Herausgabe und den Vertrieb der sozialistischen Literatur, v. a. des Zentralorgans der deutschen Sozialdemokratie "Sozialdemokrat", und über den Aufbau eines Abwehr- und Sicherheitssystems der Partei gegen Polizeiagenten und Provokateure. Das Wirken von Julius Motteler beim Aufbau des Parteiarchivs der Sozialdemokratie, sein Bemühen um die Sicherung wertvoller Archivalien, darunter die Unterlagen der IAA, des ADAV und die Nachlässe von Karl Marx, Friedrich Engels, Wilhelm Liebknecht, Friedrich Leßner und Hermann Jung, wird ausführlich belegt. Biographische Unterlagen und persönliche Papiere sind allerdings kaum vorhanden. Weitere Unterlagen von und über Julius Motteler finden sich v. a. in den Nachlässen von August Bebel (NY 4022), Eduard Bernstein (NY 4023), Wilhelm Liebknecht (NY 4034) und Karl Kautsky (NY 4055) sowie im Bestand Internationale Arbeiterassoziation (RY 3). Der Nachlass ist für die Forschung frei zugänglich. Die Veröffentlichung von Dokumenten, die in der Stiftung nur als Kopie überliefert sind, setzt die Zustimmung des Eigentümers des Originals voraus. Falls anhand der Kopie nicht ersichtlich ist, wo das Original verwahrt wird, wenden Sie sich bitte an das zuständige Referat. Ansonsten ist bei eventuellen Veröffentlichungen wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, NY 4012/1, Kurzform: Barch, NY 4012/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nummer 1). Grit Ulrich Umfang, Erläuterung 40 AE Zitierweise BArch NY 4012/...
- EHRI
- Archief
- de-002429-ny_4012
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer