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Honecker, Erich

Bestandsbeschreibung 25. Aug. 1912 in Neunkirchen/Saar als Sohn eines Bergarbeiters geboren 1913 Umzug der Familie Wilhelm Honecker nach Wiebelskirchen Volksschule, Berufsschule 1922 Mitglied des "Jung-Spartakus" 1926 Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands (KJVD) 1926-1928 Landarbeiter 1928 Mitglied des Deutschen Holzarbeiter-Verbandes (DHV) 1928-1930 Lehre und Arbeit als Dachdecker 1929 Mitglied der KPD 1930-1931 Kursant an der Internationalen Leninschule in Moskau 1931 Sekretär des KJVD-BL Saar und Gauführer der Roten Jungfront ab 1933 illegale Arbeit und Leiter der illegalen KJVD-Organisation im Ruhrgebiet, Baden, Hessen, Württemberg und der Pfalz 1935 Verhaftung und 1937 Verurteilung durch den Volksgerichtshof zu 10 Jahren Zuchthaus bis Apr. 1945 im Zuchthaus Brandenburg-Görden inhaftiert 1945 Jugendsekretär des ZK der KPD 1945-1946 Vorsitzender des Zentralen Antifaschistischen Jugendausschusses 1946-1955 Vorsitzender bzw. 1. Sekretär des Zentralrats der FDJ 1947-1953 Ehe mit Edith Baumann 1949-1989 Abgeordneter der Volkskammer 1950 Geburt der Tochter Erika 1952 Geburt der Tochter Sonja 1953 Ehe mit Margot Feist 1955-1956 Parteihochschule der KPdSU in Moskau seit 1950 Kandidat, ab 1958 Mitglied des Politbüros, Mitglied des Sekretariats des ZK der SED, 1971-1976 Erster Sekretär und von 1976-1989 Generalsekretär des ZKder SED 1971 Mitglied des Staatsrates und von 1976-1989 Vorsitzender des Staatsrates 1959 Sekretär und von 1971-1989 Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates 18. Nov. 1989 Rücktritt von allen politischen Ämtern 03. Dez. 1989 Ausschluß aus der SED Dez. 1990 Haftbefehl der Berliner Justiz März 1991 Ausreise in die UdSSR Dez. 1991 Flucht in die chilenische Botschaft in Moskau Juli 1992 Überführung in die BRD, U-Haft Nov. 1992 Beginn des Prozesses vor dem Berliner Landgericht Jan. 1993 Ausreise nach Chile 29. Mai 1994 in Santiago de Chile verstorben Quellen und Literatur 1. Quellen Für weiterführende und ergänzende Informationen zum Wirken Erich Honeckers als Partei-und Staatschef empfiehlt es sich, die schriftliche Überlieferung der höchsten Parteigremien, von Büros und Abteilungen in dem Bestand DY 30 SED in die Auswertung einzubeziehen: - die stenografischen Protokolle der Parteitage, Tagungen des Parteivorstandes/Zentralkomitees, Konferenzen und Beratungen der SED, - die Protokolle des Zentralsekretariats (1946 -1949), des Politbüros und des Sekretariats des ZK der SED (1949 -1989), - die Archivalien aus dem Büro Erich Honecker, Büro Walter Ulbricht, Büro Günter Mittag und der Abt. Sicherheit. Empfehlenswert sind des weiteren Archivalien der zentralen staatlichen Organe der DDR, insbesondere des Staatsrates, des Nationalen Verteidigungsrates, des Ministeriums für Nationale Verteidigung und des Ministeriums für Staatssicherheit. 2. Literatur (Auswahl) Erich Honecker: Aus meinem Leben. Berlin 1980. Erich Honecker: Moabiter Notizen. Letztes schriftliches Zeugnis und Gesprächsprotokolle vom BRD-Besuch 1987 aus dem persönlichen Besitz Erich Honeckers. Berlin 1994. Reinhold Andert und Wolfgang Herberg: Der Sturz. Erich Honecker im Kreuzverhör. Berlin und Weimar 1990. Hermann Axen: Ich war ein Diener der Partei. Autobiographische Gespräche mit Harald Neubert. Berlin 1996. Werner Eberlein: Geboren am 9. November. Erinnerungen. Berlin 2000. Frank-Joachim Herrmann: Der Sekretär des Generalsekretärs. Honeckers persönlicher Mitarbeiter über seinen Chef. Ein Gespräch mit Brigitte Zimmermann und Reiner Oschmann. Berlin 1996. Hans Modrow: Das große Haus. Insider berichten aus dem ZK der SED. Berlin 1994. Hermann Weber: Die DDR 1945 - 1990. München 2000. Inhaltliche Charakterisierung Der Nachlass NY 4167 Erich Honecker enthält die Unterlagen des um 1971 angelegten "Persönlichen Fonds Erich Honecker" aus dem ehem. Zentralen Parteiarchiv der SED sowie Archivgut aus dem Büro Erich Honecker, das bei der Bearbeitung des Bestandes DY 30 Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei der SED, Büro Erich Honecker (1957-1989) herausgesondert worden ist. Der "Persönliche Fonds Erich Honecker" erhielt in den Jahren 1971 bis 1992 zahlreiche Materialeingänge, u. a. von der Altregistratur im ZK der SED, vom Büro des Politbüro des ZK der SED, vom Internen Parteiarchiv, vom Staatsrat der DDR sowie vom Zentralrat der FDJ. Der Nachlass Erich Honecker wurde zusammen mit dem Gesamtbestand "Zentralkomitee der SED" gemäß Vertrag zwischen der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) und der Bundesrepublik Deutschland vom 29. Dezember 1992 in die Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR eingebracht. In den Jahren 2003 bis 2005 wurde der Nachlass bewertet, geordnet und in MidosaXML erschlossen, dafür bildeten die Findmittel von der vorläufigen Erschließung im Zentralen Parteiarchiv der SED eine gute Grundlage. Nach Abschluß der Bearbeitung hat der Nachlass NY 4167 Erich Honecker einen Umfang von 36,00 lfm und enthält Archivgut aus dem Zeitraum von 1912 bis 1994 mit den Signaturen von 1 bis 947. Während der Erschließung wurde die Klassifikation erarbeitet, die sich an der von erschlossenen Stiftungsnachlässen orientiert. Überlieferung Die 1. Aktengruppe Biografisches Material enthält persönliche Dokumente von Erich Honecker und seiner Familie wie Geburtsurkunde, Lebenslauf und Porträtsaufnahmen, Lebensdaten von Familienangehörigen und zum Umzug der Familie Wilhelm Honecker nach Wiebelskirchen. Aus der Parteiarbeit und der Tätigkeit in der Volkskammer, dem Staatsrat und dem Nationalen Verteidigungsrat sind Ausweise und Mitgliedsbücher überliefert: - Mitgliedsbuch der KPD von 1945, - Mitgiedsbücher der SED von 1946, 1951, 1960, - ZK der SED-Ausweise von 1950,1958, 1963, 1967, 1971, 1976, 1981,1986, - Volkskammerausweis von 1986, - Ausweis als Vorsitzender des Staatsrates von 1986, - Urkunden über die Ernennung zum Mitglied bzw. Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates von 1960, 1967, 1981,1986, - Waffenscheine von 1975 und 1985. Zur politischen Verfolgung und zu Prozessen von Erich Honecker sind Fahndungsdokumente der Gestapo, die Personalakte der Gestapo-Leitstelle Düsseldorf von 1935 bis 1936, die Anklageschrift vom 6. Juli 1934 und das Urteil des Volksgerichtshofes vom 8.Juni 1937 vorhanden. Erich Honecker hat in der DDR und im Ausland zahlreiche hohe staatliche und gesellschaftliche Auszeichnungen erhalten. Folgende Auszeichnungen aus den Jahren 1955 bis 1988 sind im Nachlass überliefert (Auswahl): - Karl-Marx-Orden, - Ehrenspange zum Vaterländischen Verdienstorden in Gold, - Vaterländischer Verdienstorden in Gold, - Banner der Arbeit, - Scharnhorst-Orden, - Verdienstmedaille der DDR, - Ehrentitel Held der DDR, - internationale Auszeichnungen aus Äthiopien, Belgien, BRD, Bulgarien, China, CSSR, Griechenland, Italien, Japan, Jemen, Kolumbien, Korea, Kuba, Laos, Montenegro, Mongolische Volksrepublik, Nikaragua, Spanien, UdSSR, Ungarn, Venezuela, Vietnam, Zypern. Im Bestand sind in großem Umfang Einladungen und Delegiertenmaterialien zu den SED-Parteitagen und zum XVI. Parteitag der KPdSU 1981, Gruß- und Glückwunschschreiben zur Wahl bzw. Wiederwahl Erich Honeckers zum Generalsekretär des ZK der SED 1971, 1976, 1981 und 1986, zur Wahl zum Vorsitzenden des Staatsrates 1986, zu Geburtstagen und zum Jahreswechsel sowie zahlreiche Grußadressen von Persönlichkeiten, Parteien und gesellschaftlichen Organisationen aus dem In- und Ausland archiviert. In der 2. Aktengruppe Ausarbeitungen von Erich Honecker sind Manuskripte und Entwürfe von Reden Erich Honeckers aus dem Zeitraum 1931, 1947 und von 1950 bis 1989 zur Arbeit des Kommunistischen Jugendverbandes Saar, zur Jugendarbeit nach 1945, zur Innen- und Außenpolitik, zu den Entwicklungen im Partei- und Staatsapparat sowie in der Gesellschaft der DDR überliefert. Sie enthalten Aussagen zum erreichten Entwicklungsstand und zu den politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zielen der SED-Parteiführung. Der Nachlass enthält auch zwei Aktenbände von 1979/1980 zur Erarbeitung und zum Inhalt der Autobiografie von Erich Honecker "Aus meinem Leben" sowie über die Absprachen mit dem Verleger Robert Maxwell für die englischsprachige Ausgabe. Die in der 3. Aktengruppe Quellen-und Materialsammlungen zu Erich Honecker überlieferten Dokumente umfassen seine politische und gesellschaftliche Tätigkeit von 1924 bis 1987. Die Schwerpunkte dieser Materialsammlungen bilden Zeitungsausschnitte und Erinnerungsberichte von Kampfgefährten aus dem Ruhr- und Saargebiet über die Zeit von 1924 bis 1935, von Kampfgefährten des Zuchthauses Brandenburg über die Inhaftierung und Befreiung 1945, Urkunden und Fotos über das Wirken deutscher Genossen in Magnitogorsk in den Jahren 1932 bis 1934, Dokumente über die Tätigkeit Erich Honeckers in der FDJ von 1946 bis 1955 und Berichte von Hermann Axen, Werner Felfe, Heinz Hoffmann, Paul Markowitsch, Fritz Ebert, Wilhelm Thiele, Paul Verner, Waldemar Verner, Albert Wichert, Otto Winzer, Erich Ziegler, Sergej Tulpanow, Fjodor Schewjakow und Jochen Zimmermann. Sie haben ihre Erinnerungen über die Zusammenarbeit mit Erich Honecker in den Jahren 1972 bis 1977 niedergeschrieben. Die 4. Aktengruppe Presseveröffentlichungen des In- und Auslands enthält eine sporadische Auswahl von Presseveröffentlichungen, u. a. aus der "Komsomolskaja Prawda" von 1946 und 1949; aus BRD-Zeitungen von 1977 zu der Inhaftierung von Erich Honecker im Zuchthaus Brandenburg und der Befreiung des Zuchthauses 1945 sowie ausländische Presseveröffentlichungen von 1979 zu den Auslandsreisen von Erich Honecker nach Angola, Indien, Italien, Libyen und Mocambique. Erich Honecker erhielt bei seinen zahlreichen Staats- und Freundschaftsbesuchen im Ausland, von den vielen Besuchen von Partei- und Regierungschefs sowie von Persönlichkeiten des In- und Auslands in der DDR, zu politischen und gesellschaftlichen Höhepunkten und auch zu persönlichen Anlässen zahlreiche Erinnerungsgeschenke überreicht, darunter auch viele Bücher, die in der 5. Aktengruppe überliefert sind. Meist spiegeln diese Geschenke die kunsthandwerklichen und folkloristischen Traditionen der Herkunftsländer wider oder enthalten eine revolutionäre Symbolik. Zahlreiche Erinnerungsstücke wurden von der Partei- und Staatsführung der DDR regelmäßig dem Museum für Deutsche Geschichte in Berlin für Repräsentationszwecke und Ausstellungen übergeben. Sie befinden sich heute im Deutschen Historischen Museum in Berlin. Die im Nachlass Erich Honecker überlieferten Bücher wurden an die Bibliothek der Stiftung übergeben und können dort benutzt werden. Bei Veröffentlichungen ist wie folgt zu zitieren: Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv NY 4167/1, Kurzform: BArch NY 4167/1 (Beispiel für die Zitierung der Akte mit der Nr. 1). Margret Fruth Umfang, Erläuterung 947 AE Zitierweise BArch NY 4167/...

Collectie
  • EHRI
Type
  • Archief
Rechten
Identificatienummer van European Holocaust Research Infrastructure
  • de-002429-ny_4167
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