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II. Korps

Geschichte des Bestandsbildners Heeresstruktur 1 (1956 - 1958) Durch den Aufstellungsbefehl Nr. 19 (Heer) vom 16. Juni 1956 beauftragte das Verteidigungsministerium den Aufstellungsstab Süd mit der Einrichtung des Heeresstabes II in Ulm zum 2. Juli. Dem II. Korps unterstanden zunächst: - 2. Grenadierdivision (Aufstellung 1. Juli 1956 in Kassel) - 4. Grenadierdivision (Aufstellung 1. Juli 1956 in München, Verlegung nach Regensburg am 15. Dezember 1956) - 5. Panzerdivision (Aufstellung ab 1. August 1956 in Grafenwöhr, Verlegung nach Koblenz und Wetzlar im Februar und März 1957) - 1.Gebirgsdivision (Aufstellung 14. November 1956 in Mittenwald) - 1. Luftlandedivision (Aufstellung 2. Januar 1957 in Esslingen) Bereits 1957 schieden die 2. Grenadierdivision sowie die 5. Panzerdivision aus dem Unterstellungsverhältnis beim II. Korps aus und wurden dem III. Korps unterstellt. Das II. Korps war im Frieden unmittelbar dem Führungsstab des Heeres unterstellt. Im Verteidigungsfall wurde es durch die Heeresgruppe Mitte der NATO (CENTAG = Central Army Group) geführt. Durch präsente und einsatzbereite Kampfverbände und den hohen Ausbildungsstand sollte das Korps zur Friedenssicherung in Europa bei-tragen. Im Verteidigungsfall hatte das II. Korps den Auftrag zur Verteidigung der Ostgrenze Süddeutschlands. Heeresstruktur 2 (1959 - 1970) In der Heeresstruktur 2 unterstanden dem II. Korps folgende Verbände: - 4. Panzergrenadierdivision (Regensburg) Panzergrenadierbrigade 10 (Weiden) Panzergrenadierbrigade 11 (Bogen) Panzerbrigade 12 (Amberg) - 1. Gebirgsdivision (Garmisch-Partenkirchen) Gebirgsjägerbrigade 22 (Mittenwald) Gebirgsjägerbrigade 23 (Bad Reichenhall) Panzerbrigade 24 (Mittenwald) - 1. Luftlandedivision (Esslingen) Fallschirmjägerbrigade 25 (Sigmaringen) Fallschirmjägerbrigade 26 (Esslingen) - 10. Panzergrenadierdivision (Aufstellung 1. Oktober 1959 in Sigmaringen) Panzerbrigade 30 (Ellwangen) - 12. Panzerdivision (Aufstellung ab 1. Januar 1961 in Tauberbischofsheim) Am 1. Juli 1960 hatte das II. Korps eine Personalstärke von 1.406 Offizieren, 8.158 Unteroffizieren und 31.843 Mannschaften. Heeresstruktur 3 (1970 - 1979) In der Heeresstruktur 3 sollten Jägerbrigaden das Gefecht in bedecktem, panzerungünstigem Gelände führen. Dazu verfügten sie über panzerabwehrstarke Infanterieverbände und Panzerjäger. Die Wahl zur Umgliederung in Jägerdivisionen fiel beim III. Korps auf die 2. und beim II. Korps auf die 4. Panzergrenadierdivision; letztere wurde am 1. Oktober 1970 in 4. Jägerdivision umbenannt. Als bewegliche Einsatzreserve sollten auf Korpsebene Panzerregimenter aufgestellt werden. Beim I. und II. Korps erfolgte dies am 1. April 1970, die Aufstellung des Panzerregiments beim III. Korps wurde nie realisiert. Gleichzeitig wurde jedem Korps eine Luftlandebrigade für den Einsatz unterstellt. Mit diesen Kräften verfügten die Korps zum ersten Mal über eine eigene Reserve. Auf der Korpsebene wurden anstelle des Heeresfliegerbataillons je ein leichtes und ein mittleres Heeresfliegertransportregiment aufgestellt. In der Heeresstruktur 3 unterstanden dem Korps: - 4. Jägerdivision (Regensburg) Jägerbrigade 10 (Weiden) Jägerbrigade 11 (Bogen) Panzerbrigade 12 (Amberg) - 1.Gebirgsdivision (Garmisch-Partenkirchen) Gebirgsjägerbrigade 22 (Mittenwald) Gebirgsjägerbrigade 23 (Bad Reichenhall) Panzergrenadierbrigade 24 (Landshut) - 1. Luftlandedivision (Esslingen) Fallschirmjägerbrigade 25 (Calw) Fallschirmjägerbrigade 26 (Zweibrücken) Fallschirmjägerbrigade 27 (Lippstadt) - 10. Panzerdivision (Sigmaringen) Panzergrenadierbrigade 18 (Donauwörth) Panzerbrigade 29 (Sigmaringen) Panzerbrigade 30 (Ellwangen) Am 1. Januar 1970 stellte das US-Verbindungskommando des VII. (US) Corps beim II. Korps auf. Am gleichen Tag erfolgte die Umbenennungen der 10. Panzergrenadierdivision in 10. Panzerdivision sowie die Unterstellung der 12. Panzerdivision un-ter das III. Korps. Die Patenschaft mit dem VII. (US) Corps in Stuttgart wurde am 24. Januar 1974 ein-gegangen. Eine weitere Patenschaft mit dem 4. (IT) Korps in Sappada / Italien bestand seit 16. Juni 1979. Das kanadische Verbindungskommando der 1. (CA) Div / 4. Canadian Mechanized Brigade Group stellte am 1. Juli 1974 beim II. Korps auf. Die Erprobungsphase Heeresmodell 4 begann beim II. Korps am 1. Juli 1976. Heeresstruktur 4 (1980 - 1992) Die Rückbenennung der 4. Jägerdivision in 4. Panzergrenadierdivision erfolgte am 1. April 1981. Die Korpstruppen in der Heeresstruktur 4 umfassten ein Artillerie-, ein Flugabwehr-, ein Heeresflieger-, ein Pionier-, ein Fernmelde-, ein Nachschub-, ein Instandsetzungs- und ein Sanitätskommando sowie ein ABC-Abwehr- und ein Feldjägerbatail-lon. Ergänzt werden die Korpstruppen durch ein Verbindungskommando zur 3. Luft-waffendivision und das Heeresmusikkorps. Des weiteren unterstanden den Korps Feldersatzbataillone in unterschiedlicher Anzahl, eine Frontnachrichtenkompanie, eine Fernspähkompanie sowie ein Topographiezug. Damit erreichten die Korpstrup-pen den größten Umfang in der Geschichte des Heeres. Im Juni 1989 erreichte das II. Korps seine bis dahin höchste Personalstärke: 3.345 Offiziere, 18.986 Unteroffiziere und 65.654 Mannschaften. Das Artilleriekommando führte ein Raketenartilleriebataillon Lance, ein Nachschubbataillon Sonderwaffen und ein Sicherungsbataillon sowie eine Drohnenbatterie. Dem Flugabwehrkommando unterstanden das neu aufgestellte Panzerflugabwehrraketenregiment, welches analog zu den Kanonenflugabwehrregimentern der Division gegliedert war, und weiterhin zwei Flugabwehrbataillone. Der zunehmenden Bedeutung des Gefechts in und aus der Luft wurde durch die Auf-stellung eines Panzerabwehrhubschrauberregiments Rechnung getragen. Die drei Regimenter des Korps (leichtes und mittleres Heeresfliegertransportregiment sowie Panzerabwehrhubschrauberregiment) unterstanden jeweils einem Heeresfliegerkommando. Das Pionierkommando umfasste vier Pionier-, ein Amphibisches Pionier- sowie zwei Schwimmbrückenbataillone. Dem Fernmeldekommando standen ein Fernmeldebetriebsbataillon, ein Fernmeldeverbindungsbataillon sowie ein Fernmeldebataillon Elektronischer Kampf zur Verfügung. Das Nachschubkommando umfasste ein Nachschubbataillon, ein Transport- und ein gemischtes Transportbataillon. Das Instandsetzungskommando führte ein Instandsetzungsbataillon Elektronik und zwei Instandsetzungsbataillone sowie einen Kampfmittelbeseitigungszug. Das Sanitätskommando bestand aus zwei Sanitätsbataillonen sowie einem gemischten Krankentransportbataillon. Am 17. Mai 1984 wurde die Patenschaft mit dem II. (FR) Korps in Baden-Baden eingegangen. Ab 1. Oktober 1990 unterstützte die 4. Panzergrenadierdivision als Patendivision zum Wehrbereichskommando VII den Aufbau der Bundeswehr Ost. In der Heeresstruktur 4 unterstanden dem Korps: 4. Panzergrenadierdivision (Regensburg) Panzergrenadierbrigade 10 (Weiden) Panzergrenadierbrigade 11 (Bogen) Panzerbrigade 12 (Amberg) 1. Gebirgsdivision (Garmisch-Partenkirchen) Panzergrenadierbrigade 22 (Murnau) Gebirgsjägerbrigade 23 (Bad Reichenhall) Panzerbrigade 24 (Landshut) 1. Luftlandedivision (Esslingen) Fallschirmjägerbrigade 25 (Calw) Fallschirmjägerbrigade 26 (Saarlouis) Fallschirmjägerbrigade 27 (Lippstadt) 10. Panzerdivision (Sigmaringen) Panzergrenadierbrigade 28 (Dornstadt) Panzerbrigade 29 (Sigmaringen) Panzerbrigade 30 (Ellwangen) Heeresstruktur 5 (1992 - 2000) Nach Umsetzung der Heeresstruktur 5 unterstanden dem II. Korps: Wehrbereich IV 5. Panzerdivision (Mainz) Panzergrenadierbrigade 5 (Homberg) Panzerbrigade 14 (Neustadt) Panzerbrigade 34 (Koblenz) Verteidigungsbezirkskommando 42 (Trier) Verteidigungsbezirkskommando 43 (Darmstadt) Verteidigungsbezirkskommando 44 (Kassel) Verteidigungsbezirkskommando 45 (Neustadt) Verteidigungsbezirkskommando 46 (Saarbrücken) Wehrbereich V 10. Panzerdivision (Sigmaringen) Panzerbrigade 12 (Amberg) Panzerbrigade 30 (Ellwangen) Deutsch-Französische Brigade (Müllheim) Verteidigungsbezirkskommando 51 (Ludwigsburg) Verteidigungsbezirkskommando 52 (Karlsruhe) Verteidigungsbezirkskommando 53 (Freiburg) Verteidigungsbezirkskommando 54 (Tübingen) Wehrbereich VI 1. Gebirgsdivision (München) Gebirgsjägerbrigade 23 (Bad Reichenhall) Panzerbrigade 36 (Bad Mergentheim) Verteidigungsbezirkskommando 61 (Augsburg) Verteidigungsbezirkskommando 62 (Regensburg) Verteidigungsbezirkskommando 63 (Ansbach) Verteidigungsbezirkskommando 65 (München) Verteidigungsbezirkskommando 66 (Landshut) Verteidigungsbezirkskommando 67 (Bayreuth) Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr, Kürzungen des ausplanbaren Dienstpostenumfangs für Stabsoffiziere sowie die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch finanzielle Kürzungen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung der Heeresstruktur 5. Dies bedeutete den Wegfall der Territorialkommandos und damit den Verzicht auf eine Fusionierung von Korps- und Territorialkommandos im Frieden. Gleichzeitig wurden die Korps zu Trägern der Multinationalität im Bündnis. Auf die Schaffung einer Heeresfliegerbrigade je Korps wurde verzichtet. Die Korps behielten je ein Panzerabwehrhubschrauberregiment. Am 31. März 1993 lösten die Panzergrenadierbrigaden 11 und 22 auf. Zum 30. September 1993 lösten folgende Brigaden auf: Panzergrenadierbrigade 10, Heimatschutzbrigade 56 sowie die Panzerbrigaden 28 und 29. Das II. Korps wurde im April 1993 aufgelöst. An seine Stelle trat das II. (Deutsch / Amerikanische) Korps Das II. Korps war an verschiedenen Auslandseinsätzen beteiligt. Von Oktober 1990 bis Februar 1991 unterstützte es die Golf-Krieg-Allierten logistisch. Im Rahmen des Mandates UNOSOM leisteten rund 4.000 deutsche Soldaten, davon 1.958 des II. Korps, humanitäre Hilfe in Somalia in der Zeit von August 1992 bis Februar 1994. Am 25. Juli 1995 verlegte das Aufnahmekommando GECONUNPF (German Contingent United Nations Peace Force) ins ehemalige Jugoslawien; von den insgesamt 90 Soldaten stellte das II. Korps 22. Im August 1995 verlegten dann die Hauptkräfte des 1. GECONUNPF dorthin. Der Einsatzverband umfasste insgesamt 531 Soldaten, dar-unter 105 des II. Korps. Auch am 2. Kontingent ab Dezember 1995 sowie am Ger-man Contingent Implementation Forces ab Januar 1996 waren Soldaten des II. Korps beteiligt. Soldaten des II. Korps waren verschiedentlich an Besonderen und Katastrophenein-sätze beteiligt. Am 17. Februar 1962 halfen sie bei der Flutkatastrophe im norddeutschen Küstengebiet. Im August und September 1972 standen Soldaten des II. Korps im Dienst der XX. Olympischen Spiele in München. Mehr als 10.000 Soldaten waren im Mai und Juni 1976 unter der Koordination des Stabes II. Korps im Hilfseinsatz bei der Erdbebenkatastrophe in der Region Friaul / Italien. Während der Dürrekatastro-phe in Süddeutschland unterstützten im August und September 1976 Soldaten die Landwirte. Bei der Hochwasserkatastrophe im März 1988 waren in Niederbayern ca. 1.700 Soldaten aus Verbänden und Einheiten des II. Korps im Einsatz. In der Zeit von August 1989 und Juli 1990 war das Korps mit der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen aus der DDR in seinen Kasernen beauftragt. Im März und April 1990 halfen Soldaten bei der Beseitigung von Sturmschäden (Sturm Wiebke). Kommandeure II. Korps: Gen.Maj. Foertsch, Friedrich 27.11.1956 - 31.03.1957 Gen.Lt. Pemsel, Max-Josef 01.04.1957 - 30.09.1961 Gen.Lt. Hepp, Leo 01.10.1961 - 30.09.1967 Gen.Lt. Thilo, Karl-Wilhelm 01.10.1967 - 30.09.1970 Gen.Lt. Schönefeld, Dr. Helmut 01.10.1970 - 31.03.1976 Gen.Lt. Ilsemann, Carl-Gero von 01.04.1976 - 30.09.1980 Gen.Lt. Glanz, Meinhard 01.10.1980 - 30.09.1981 Gen.Lt. Chalupa, Leopold 01.10.1981 - 30.09.1983 Gen.Lt. Lange, Werner 01.10.1983 - 31.03.1989 Gen.Lt. Verstl, Gert 01.04.1989 - 31.03.1993 Gen.Lt. Trost, Edgar 01.04.1993 - (1996) Gen.Lt. Gliemeroth, Götz (1997) - (2000) Gen.Maj. Lather, Karl-Heinz (2001) - (2003) Gen.Maj. Oerding, Jan Jörg (2004) Chef des Stabes II. Korps: Oberst i.G. Elble, Dr. Rolf 1956 - 1957 Oberst i.G. Thilo, Karl-Wilhelm 02.07.1957 - 31.10.1958 Oberst i.G. Berger, Oskar-Alfred 01.11.1958 - 31.12.1960 Oberst i.G. Sonneck, Hubert 01.10.1961 - 30.09.1963 Brig.Gen. Wittmann, Jürgen 01.10.1963 - 30.09.1967 Brig.Gen. Wich, Rudolf 01.10.1967 - 30.06.1969 Brig.Gen. Reichert, Rüdiger von 01.07.1969 - 31.12.1970 Brig.Gen. Göricke, Hans-Otto 01.01.1971 - 30.09.1973 Brig.Gen. Liebeskind, Helmut 01.10.1973 - 30.09.1977 Brig.Gen. Hoffmann, Walter 01.10.1977 - 30.09.1979 Brig.Gen. Odendahl, Wolfgang 01.10.1979 - 30.09.1982 Brig.Gen. Jacoby, Wilhelm 01.10.1982 - 30.06.1984 Brig.Gen. Verstl, Gert 01.07.1984 - 30.09.1986 Brig.Gen. Werner, Franz 01.10.1986 - 31.03.1990 Brig.Gen. Scotti, Michael von 01.04.1990 - 31.12.1994 Brig.Gen. Förster, Horst 01.01.1995 - (1999) Brig.Gen. Diepenhorst, Bernd (2000) - 02.2004 Brig.Gen. Glawatz, Henning 03.2004 Überlieferung Ansprachen, Vorträge und Sprechzettel Kommandierender General; Arbeitstagungen Aufstellungsbefehle; Aus- und Weiterbildung; Briefings; Deutscher Heeresanteil IFOR GECONIFOR (L); Deutscher Unterstützungsverband SOMALIA; Dienstaufsicht; Dienstreiseberichte; Erdbebeneinsatz in der Türkei; Erfahrungsberichte; Heeresstrukturen; Humanitärer Hilfeeinsatz IRAN (Kurdenhilfe); Katastrophenhilfe Italien; Kommandeursbesprechungen und -tagungen; Korpsbefehle; Kriegstagebücher; Logistische Lagebeurteilungen; Militärische Zustandsberichte; Monatsberichte über Einsätze der Luftunterstützung; Nachwuchswerbung; Öffentlichkeitsarbeit; Patenschaften; Presseauswertungen; Stabsbesprechungen; Truppenbesuche; Truppenübungsplatzaufenthalte; Übungen und Manöver; Umgliederungsbefehle; Unterstellungsübersichten Etwa ein Fünftel Verschlußsachen Erschließungszustand (Kommentar) Abgabeverzeichnis; unbearbeitet Amtliche Druckschriften Amtsdrucksachenbestand BHD 34 Korps Literatur Herbert Seifert: Die Strukturen des Heeres, Europäische Sicherheit, 1999, 2000 Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996 Verfasser/Stand MA 3; 2004 68,5 lfm, 1092 AE Bestandsbeschreibung Heeresstruktur 1 (1956-1958) Durch den Aufstellungsbefehl Nr. 19 (Heer) vom 16. Juni 1956 beauftragte das Verteidigungsministerium den Aufstellungsstab Süd mit der Einrichtung des Heeresstabes II in Ulm zum 2. Juli. Dem II. Korps unterstanden zunächst: 2. Grenadierdivision (Aufstellung 1. Juli 1956 in Kassel) 4. Grenadierdivision (Aufstellung 1. Juli 1956 in München, Verlegung nach Regensburg am 15. Dezember 1956) 5. Panzerdivision (Aufstellung ab 1. August 1956 in Grafenwöhr, Verlegung nach Koblenz und Wetzlar im Februar und März 1957) 1.Gebirgsdivision (Aufstellung 14. November 1956 in Mittenwald) 1. Luftlandedivision (Aufstellung 2. Januar 1957 in Esslingen) Bereits 1957 schieden die 2. Grenadierdivision sowie die 5. Panzerdivision aus dem Unterstellungsverhältnis beim II. Korps aus und wurden dem III. Korps unterstellt. Das II. Korps war im Frieden unmittelbar dem Führungsstab des Heeres unterstellt. Im Verteidigungsfall wurde es durch die Heeresgruppe Mitte der NATO (CENTAG = Central Army Group) geführt. Durch präsente und einsatzbereite Kampfverbände und den hohen Ausbildungsstand sollte das Korps zur Friedenssicherung in Europa beitragen. Im Verteidigungsfall hatte das II. Korps den Auftrag zur Verteidigung der Ostgrenze Süddeutschlands. Heeresstruktur 2 (1959-1970) In der Heeresstruktur 2 unterstanden dem II. Korps folgende Verbände: 4. Panzergrenadierdivision (Regensburg) Panzergrenadierbrigade 10 (Weiden) Panzergrenadierbrigade 11 (Bogen) Panzerbrigade 12 (Amberg) 1. Gebirgsdivision (Garmisch-Partenkirchen) Gebirgsjägerbrigade 22 (Mittenwald) Gebirgsjägerbrigade 23 (Bad Reichenhall) Panzerbrigade 24 (Mittenwald) 1. Luftlandedivision (Esslingen) Fallschirmjägerbrigade 25 (Sigmaringen) Fallschirmjägerbrigade 26 (Esslingen) 10. Panzergrenadierdivision (Aufstellung 1. Oktober 1959 in Sigmaringen) Panzerbrigade 30 (Ellwangen) 12. Panzerdivision (Aufstellung ab 1. Januar 1961 in Tauberbischofsheim) Am 1. Juli 1960 hatte das II. Korps eine Personalstärke von 1.406 Offizieren, 8.158 Unteroffizieren und 31.843 Mannschaften. Heeresstruktur 3 (1970-1979) In der Heeresstruktur 3 sollten Jägerbrigaden das Gefecht in bedecktem, panzerungünstigem Gelände führen. Dazu verfügten sie über panzerabwehrstarke Infanterieverbände und Panzerjäger. Die Wahl zur Umgliederung in Jägerdivisionen fiel beim III. Korps auf die 2. und beim II. Korps auf die 4. Panzergrenadierdivision; letztere wurde am 1. Oktober 1970 in 4. Jägerdivision umbenannt. Als bewegliche Einsatzreserve sollten auf Korpsebene Panzerregimenter aufgestellt werden. Beim I. und II. Korps erfolgte dies am 1. April 1970, die Aufstellung des Panzerregiments beim III. Korps wurde nie realisiert. Gleichzeitig wurde jedem Korps eine Luftlandebrigade für den Einsatz unterstellt. Mit diesen Kräften verfügten die Korps zum ersten Mal über eine eigene Reserve. Auf der Korpsebene wurden anstelle des Heeresfliegerbataillons je ein leichtes und ein mittleres Heeresfliegertransportregiment aufgestellt. In der Heeresstruktur 3 unterstanden dem Korps: 4. Jägerdivision (Regensburg) Jägerbrigade 10 (Weiden) Jägerbrigade 11 (Bogen) Panzerbrigade 12 (Amberg) 1.Gebirgsdivision (Garmisch-Partenkirchen) Gebirgsjägerbrigade 22 (Mittenwald) Gebirgsjägerbrigade 23 (Bad Reichenhall) Panzergrenadierbrigade 24 (Landshut) 1. Luftlandedivision (Esslingen) Fallschirmjägerbrigade 25 (Calw) Fallschirmjägerbrigade 26 (Zweibrücken) Fallschirmjägerbrigade 27 (Lippstadt) 10. Panzerdivision (Sigmaringen) Panzergrenadierbrigade 18 (Donauwörth) Panzerbrigade 29 (Sigmaringen) Panzerbrigade 30 (Ellwangen) Am 1. Januar 1970 stellte das US-Verbindungskommando des VII. (US) Corps beim II. Korps auf. Am gleichen Tag erfolgte die Umbenennungen der 10. Panzergrenadierdivision in 10. Panzerdivision sowie die Unterstellung der 12. Panzerdivision unter das III. Korps. Die Patenschaft mit dem VII. (US) Corps in Stuttgart wurde am 24. Januar 1974 eingegangen. Eine weitere Patenschaft mit dem 4. (IT) Korps in Sappada / Italien bestand seit 16. Juni 1979. Das kanadische Verbindungskommando der 1. (CA) Div / 4. Canadian Mechanized Brigade Group stellte am 1. Juli 1974 beim II. Korps auf. Die Erprobungsphase Heeresmodell 4 begann beim II. Korps am 1. Juli 1976. Heeresstruktur 4 (1980-1992) Die Rückbenennung der 4. Jägerdivision in 4. Panzergrenadierdivision erfolgte am 1. April 1981. Die Korpstruppen in der Heeresstruktur 4 umfassten ein Artillerie-, ein Flugabwehr-, ein Heeresflieger-, ein Pionier-, ein Fernmelde-, ein Nachschub-, ein Instandsetzungs- und ein Sanitätskommando sowie ein ABC-Abwehr- und ein Feldjägerbataillon. Ergänzt werden die Korpstruppen durch ein Verbindungskommando zur 3. Luftwaffendivision und das Heeresmusikkorps. Des weiteren unterstanden den Korps Feldersatzbataillone in unterschiedlicher Anzahl, eine Frontnachrichtenkompanie, eine Fernspähkompanie sowie ein Topographiezug. Damit erreichten die Korpstruppen den größten Umfang in der Geschichte des Heeres. Im Juni 1989 erreichte das II. Korps seine bis dahin höchste Personalstärke: 3.345 Offiziere, 18.986 Unteroffiziere und 65.654 Mannschaften. Das Artilleriekommando führte ein Raketenartilleriebataillon Lance, ein Nachschubbataillon Sonderwaffen und ein Sicherungsbataillon sowie eine Drohnenbatterie. Dem Flugabwehrkommando unterstanden das neu aufgestellte Panzerflugabwehrraketenregiment, welches analog zu den Kanonenflugabwehrregimentern der Division gegliedert war, und weiterhin zwei Flugabwehrbataillone. Der zunehmenden Bedeutung des Gefechts in und aus der Luft wurde durch die Aufstellung eines Panzerabwehrhubschrauberregiments Rechnung getragen. Die drei Regimenter des Korps (leichtes und mittleres Heeresfliegertransportregiment sowie Panzerabwehrhubschrauberregiment) unterstanden jeweils einem Heeresfliegerkommando. Das Pionierkommando umfasste vier Pionier-, ein Amphibisches Pionier- sowie zwei Schwimmbrückenbataillone. Dem Fernmeldekommando standen ein Fernmeldebetriebsbataillon, ein Fernmeldeverbindungsbataillon sowie ein Fernmeldebataillon Elektronischer Kampf zur Verfügung. Das Nachschubkommando umfasste ein Nachschubbataillon, ein Transport- und ein gemischtes Transportbataillon. Das Instandsetzungskommando führte ein Instandsetzungsbataillon Elektronik und zwei Instandsetzungsbataillone sowie einen Kampfmittelbeseitigungszug. Das Sanitätskommando bestand aus zwei Sanitätsbataillonen sowie einem gemischten Krankentransportbataillon. Am 17. Mai 1984 wurde die Patenschaft mit dem II. (FR) Korps in Baden-Baden eingegangen. Ab 1. Oktober 1990 unterstützte die 4. Panzergrenadierdivision als Patendivision zum Wehrbereichskommando VII den Aufbau der Bundeswehr Ost. In der Heeresstruktur 4 unterstanden dem Korps: 4. Panzergrenadierdivision (Regensburg) Panzergrenadierbrigade 10 (Weiden) Panzergrenadierbrigade 11 (Bogen) Panzerbrigade 12 (Amberg) 1. Gebirgsdivision (Garmisch-Partenkirchen) Panzergrenadierbrigade 22 (Murnau) Gebirgsjägerbrigade 23 (Bad Reichenhall) Panzerbrigade 24 (Landshut) 1. Luftlandedivision (Esslingen) Fallschirmjägerbrigade 25 (Calw) Fallschirmjägerbrigade 26 (Saarlouis) Fallschirmjägerbrigade 27 (Lippstadt) 10. Panzerdivision (Sigmaringen) Panzergrenadierbrigade 28 (Dornstadt) Panzerbrigade 29 (Sigmaringen) Panzerbrigade 30 (Ellwangen) Heeresstruktur 5 (1992-2000) Nach Umsetzung der Heeresstruktur 5 unterstanden dem II. Korps: Wehrbereich IV 5. Panzerdivision (Mainz) Panzergrenadierbrigade 5 (Homberg) Panzerbrigade 14 (Neustadt) Panzerbrigade 34 (Koblenz) Verteidigungsbezirkskommando 42 (Trier) Verteidigungsbezirkskommando 43 (Darmstadt) Verteidigungsbezirkskommando 44 (Kassel) Verteidigungsbezirkskommando 45 (Neustadt) Verteidigungsbezirkskommando 46 (Saarbrücken) Wehrbereich V 10. Panzerdivision (Sigmaringen) Panzerbrigade 12 (Amberg) Panzerbrigade 30 (Ellwangen) Deutsch-Französische Brigade (Müllheim) Verteidigungsbezirkskommando 51 (Ludwigsburg) Verteidigungsbezirkskommando 52 (Karlsruhe) Verteidigungsbezirkskommando 53 (Freiburg) Verteidigungsbezirkskommando 54 (Tübingen) Wehrbereich VI 1. Gebirgsdivision (München) Gebirgsjägerbrigade 23 (Bad Reichenhall) Panzerbrigade 36 (Bad Mergentheim) Verteidigungsbezirkskommando 61 (Augsburg) Verteidigungsbezirkskommando 62 (Regensburg) Verteidigungsbezirkskommando 63 (Ansbach) Verteidigungsbezirkskommando 65 (München) Verteidigungsbezirkskommando 66 (Landshut) Verteidigungsbezirkskommando 67 (Bayreuth) Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr, Kürzungen des ausplanbaren Dienstpostenumfangs für Stabsoffiziere sowie die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch finanzielle Kürzungen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung der Heeresstruktur 5. Dies bedeutete den Wegfall der Territorialkommandos und damit den Verzicht auf eine Fusionierung von Korps- und Territorialkommandos im Frieden. Gleichzeitig wurden die Korps zu Trägern der Multinationalität im Bündnis. Auf die Schaffung einer Heeresfliegerbrigade je Korps wurde verzichtet. Die Korps behielten je ein Panzerabwehrhubschrauberregiment. Am 31. März 1993 lösten die Panzergrenadierbrigaden 11 und 22 auf. Zum 30. September 1993 lösten folgende Brigaden auf: Panzergrenadierbrigade 10, Heimatschutzbrigade 56 sowie die Panzerbrigaden 28 und 29. Das II. Korps wurde im April 1993 aufgelöst. An seine Stelle trat das II. (Deutsch-Amerikanische) Korps. Das II. Korps war an verschiedenen Auslandseinsätzen beteiligt. Von Oktober 1990 bis Februar 1991 unterstützte es die Golf-Krieg-Allierten logistisch. Im Rahmen des Mandates UNOSOM leisteten rund 4.000 deutsche Soldaten, davon 1.958 des II. Korps, humanitäre Hilfe in Somalia in der Zeit von August 1992 bis Februar 1994. Am 25. Juli 1995 verlegte das Aufnahmekommando GECONUNPF (German Contingent United Nations Peace Force) ins ehemalige Jugoslawien; von den insgesamt 90 Soldaten stellte das II. Korps 22. Im August 1995 verlegten dann die Hauptkräfte des 1. GECONUNPF dorthin. Der Einsatzverband umfasste insgesamt 531 Soldaten, darunter 105 des II. Korps. Auch am 2. Kontingent ab Dezember 1995 sowie am German Contingent Implementation Forces ab Januar 1996 waren Soldaten des II. Korps beteiligt. Soldaten des II. Korps waren verschiedentlich an Besonderen und Katastropheneinsätze beteiligt. Am 17. Februar 1962 halfen sie bei der Flutkatastrophe im norddeutschen Küstengebiet. Im August und September 1972 standen Soldaten des II. Korps im Dienst der XX. Olympischen Spiele in München. Mehr als 10.000 Soldaten waren im Mai und Juni 1976 unter der Koordination des Stabes II. Korps im Hilfseinsatz bei der Erdbebenkatastrophe in der Region Friaul / Italien. Während der Dürrekatastrophe in Süddeutschland unterstützten im August und September 1976 Soldaten die Landwirte. Bei der Hochwasserkatastrophe im März 1988 waren in Niederbayern ca. 1.700 Soldaten aus Verbänden und Einheiten des II. Korps im Einsatz. In der Zeit von August 1989 und Juli 1990 war das Korps mit der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen aus der DDR in seinen Kasernen beauftragt. Im März und April 1990 halfen Soldaten bei der Beseitigung von Sturmschäden (Sturm Wiebke). Kommandeure II. Korps: GenMaj Foertsch, Friedrich 27.11.1956 - 31.03.1957 GenLt Pemsel, Max-Josef 01.04.1957 - 30.09.1961 GenLt Hepp, Leo 01.10.1961 - 30.09.1967 GenLt Thilo, Karl-Wilhelm 01.10.1967 - 30.09.1970 GenLt Schönefeld, Helmut 01.10.1970 - 31.03.1976 GenLt Ilsemann, Carl-Gero von 01.04.1976 - 30.09.1980 GenLt Glanz, Meinhard 01.10.1980 - 30.09.1981 GenLt Chalupa, Leopold 01.10.1981 - 30.09.1983 GenLt Lange, Werner 01.10.1983 - 31.03.1989 GenLt Verstl, Gert 01.04.1989 - 31.03.1993 GenLt Trost, Edgar 01.04.1993 - (1996) GenLt Gliemeroth, Götz (1997) - (2000) GenMaj Lather, Karl-Heinz 10.03.2001 - 31.03.2004 GenMaj Oerding, Jan Jörg 01.04.2004 - 07.10.2005 Chef des Stabes II. Korps: Oberst i.G. Elble, Rolf 1956 - 1957 Oberst i.G. Thilo, Karl-Wilhelm 02.07.1957 - 31.10.1958 Oberst i.G. Berger, Oskar-Alfred 01.11.1958 - 31.12.1960 Oberst i.G. Sonneck, Hubert 01.10.1961 - 30.09.1963 BrigGen Wittmann, Jürgen 01.10.1963 - 30.09.1967 BrigGen Wich, Rudolf 01.10.1967 - 30.06.1969 BrigGen Reichert, Rüdiger von 01.07.1969 - 31.12.1970 BrigGen Göricke, Hans-Otto 01.01.1971 - 30.09.1973 BrigGen Liebeskind, Helmut 01.10.1973 - 30.09.1977 BrigGen Hoffmann, Walter 01.10.1977 - 30.09.1979 BrigGen Odendahl, Wolfgang 01.10.1979 - 30.09.1982 BrigGen Jacoby, Wilhelm 01.10.1982 - 30.06.1984 BrigGen Verstl, Gert 01.07.1984 - 30.09.1986 BrigGen Werner, Franz 01.10.1986 - 31.03.1990 BrigGen Scotti, Michael von 01.04.1990 - 31.12.1994 BrigGen Förster, Horst 01.01.1995 - (1999) BrigGen Diepenhorst, Bernd (2000) - 02.2004 BrigGen Glawatz, Henning 03.2004 Inhaltliche Charakterisierung Ansprachen; Vorträge und Sprechzettel Kommandierender General; Arbeitstagungen; Aufstellungsbefehle; Aus- und Weiterbildung; Briefings; Deutscher Heeresanteil IFOR GECONIFOR (L); Deutscher Unterstützungsverband SOMALIA; Dienstaufsicht; Dienstreiseberichte; Erdbebeneinsatz in der Türkei; Erfahrungsberichte; Heeresstrukturen; Humanitärer Hilfeeinsatz IRAN (Kurdenhilfe); Katastrophenhilfe Italien; Kommandeurbesprechungen und -tagungen; Korpsbefehle; Kriegstagebücher; Logistische Lagebeurteilungen; Militärische Zustandsberichte; Monatsberichte über Einsätze der Luftunterstützung; Nachwuchswerbung; Öffentlichkeitsarbeit; Patenschaften; Presseauswertungen; Stabsbesprechungen; Truppenbesuche; Truppenübungsplatzaufenthalte; Übungen und Manöver; Umgliederungsbefehle; Unterstellungsübersichten. Etwa ein Fünftel Verschlusssachen. Erschließungszustand Abgabeverzeichnis; unbearbeitet Umfang, Erläuterung 1342 Zitierweise BArch BH 7-2/...

Collectie
  • EHRI
Type
  • Archief
Rechten
Identificatienummer van European Holocaust Research Infrastructure
  • de-002525-bh_7_2
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