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Luftlandebrigade 25

Geschichte des Bestandsbildners Eine besondere und sehr flexible Art, den Einsatzraum zu erreichen, ist der Luftweg. Dabei gelangen Soldaten -je nach Situation- durch Fallschirmsprung aus Transportflugzeugen oder durch Absetzen per Hubschrauber an ihren Einsatzort. Zu den Hauptaufgaben der Luftlandetruppe zählen: - Verstärkung der Panzerabwehr an bedrohten Stellen, - Auffangen durchgebrochener Feindkräfte, - Halten von Geländeabschnitten, - Schließen von Lücken und - Schutz offener Flanken. Besonders geeignet sind Fallschirmjäger für den Kampf in Ortschaften und Waldgebieten sowie für den Jagdkampf, auch im Rücken des Feindes. Heeresstruktur 1 (1956 - 1959) Die ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mußten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Ver-bände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant 1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem des Heeres. 1957 wurde die Kampfgruppe A 9 aufgestellt. Heeresstruktur 2 (1959 - 1970) Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D. 1959 erfolgten die Umbenennung in Fallschirmjägerbrigade 25 (mit Stab in Sigmaringen) und die Unterstellung unter die 1. Luftlandedivision. Um die Stationierungsräume der beiden Fallschirmbrigaden 25 und 26 näher zusammen zu fassen, bezog die Fallschirmjägerbrigade 26 ihre neuen Standorte im Saarland, während die Truppenteile der Fallschirmjägerbrigade 25 im Februar 1961 in ihre neuen Garnisonen Calw und Nagold im Schwarzwald verlegten. Heeresstruktur 3 (1970 - 1979) Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer ROLAND und den Panzerabwehrhubschrauber. Am 1. Juli 1971 erfolgte die Umgliederung der Fallschirmjägerbrigade 25 in die Luft-landebrigade 25. Heeresstruktur 4 (1980 - 1992) Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden ge-mischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade. 1982 verloren die Luftlandebrigaden in der Friedensgliederung ihre jeweilige Luftlandepionierkompanie. Die Luftlandepionierkompanie 250 wurde im Frieden dem Korpspionierbataillon unterstellt und verlor damit ihren Status als selbständige Einheit. Eine Unterstellung unter das jeweilige Brigadekommando erfolgte nur bei Übungen und im Verteidigungsfall. Die Luftlandepionierkompanie 250 wurde im April 1982 aufgelöst. Während bei den Luftlandepionierkompanien 260 und 270 zeitgleich aus je einem Zug der schweren Pionierbataillone 110 und 310 eine neue Luftlandepionierkompanie aufgestellt wurde, erfolgte die Neuaufstellung der Luftlandepionierkompanie 250 mit dem Personal der 3. / leichtes Pionierbataillon 240 in Passau. Im Friedensbetrieb blieb die Kompanie dem leichten Pionierbataillon 240 unterstellt. Nur bei Übungen und im Rahmen von besonderen Ausbildungsvorhaben, z.B. bei Gefechtsübungen und Sprungbiwaks, erfolgte die Unterstellung unter die Luftlandebrigade 25. Die neu aufgestellte Luftlandepionierkompanie 250 wurde am 1. Juli 1982 in Passau indienstgestellt (mit im Frieden truppendienstlicher Unterstellung beim Pionierbataillon 240). 1990 unterstanden der Luftlandebrigade 25: - Fallschirmjägerbataillon 251 (Calw) - Fallschirmjägerbataillon 252 (Nagold) - Fallschirmjägerbataillon 253 (Nagold) - Fallschirmjägerbataillon 254 (Calw) - Feldersatzbataillon 240 (Calw) - Stabskompanie (Calw) - Luftlandemörserkompanie 250 (Calw) - Luftlandesanitätskompanie 250 (Calw) - Luftlandeversorgungskompanie 250 (Calw) - Luftlandepionierkompanie 250 (Passau) Die Verleihung des Beinamens Schwarzwald erfolgte am 24. August 1989 durch den Inspekteur des Heeres, Generalleutnant von Ondarza. Am 19. März 1990 wurde die Luftlandepionierkompanie 250 wieder der Luftlandebrigade 25 unterstellt. Trotz der Unterstellung unter die Brigade blieb infolge der Beibehaltung von Passau als Standort die räumliche Trennung von der Brigade zunächst bestehen. Die Luftlandepionierkompanie 250 verlegte dann am 1. März 1993 nach Nagold. Heeresstruktur 5 (1990 - 1997) Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden. Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch vollzogen. Die 1. Luftlandedivision mit Stab in Bruchsal erhielt 1991 den Auftrag, das Kontingent KURDENHILFE für den humanitären Einsatz im Irak zusammenzustellen und die Operation zu führen. Fallschirmjägerkräfte, insbesondere aus der Luftlandebrigade 25, und Pioniere des II. Korps bildeten ein etwa 500 Mann umfassendes Hilfskontin-gent. Im Februar und März 1994 unterstützte die Luftlandebrigade 25 die humanitäre Hilfsaktion Operation PROVIDE PROMISE mit Fachpersonal auf der Rhein-Main Air Base der US-Luftwaffe. Sieben Fallschirmpacker und Luftverlastesoldaten der Luftlandepionierkompanie 250 verlasteten Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter für den Fallschirmabwurf über Bosnien. Über Wochen versorgten amerikanische, deutsche und französische Transportflugzeuge die von Serben eingeschlossenen Enklaven in Ostbosnien aus der Luft. Die Luftlandebrigade 25 wurde Ende September 1996 aufgelöst. Seitdem wird die Graf-Zeppelin-Kaserne in Calw, der vorherige Sitz des Brigadekommandos, durch das Kommando Spezialkräfte (KSK) genutzt. Da der Großteil der Soldaten von ihrer militärischen Ausbildung her Fallschirmspringer sind und Fallschirmabsprünge auch weiterhin zum ständigen Einsatztraining gehören werden, können alle vorhandenen Einrichtungen weiterhin in vollem Umfang genutzt werden. Zusätzliche, KSK-spezifische Trainingseinrichtungen, wurden installiert. Der Führungsstab des KSK entstammt zu einem guten Teil der Luftlandebrigade 25 und den beiden ebenfalls aufgelösten Fernspähkompanien 100 und 300. Die Luftlandebrigade 25 war im Katastropheneinsatz im Juli 1968 bei Sturmschäden in und um Pforzheim und am 15. August 1972 beim Hilfseinsatz in Stuttgart nach einer Unwetterkatastrophe. Kommandeure Luftlandebrigade 25: Oberst Schirmer, Gerhart 05.1957 - 12.1962 Oberst Pestke, Hans-Gotthard 12.1962 - 04.1965 Oberst Teusen, Hans 04.1965 - 09.1969 Oberst Duijkers, Hans 09.1969 - 22. 11.1969 Brig.Gen. Spiegel, Dr. Hans 12.1969 - 30. 09.1972 Oberst Deckert, Gerhard 01.10. 1972 - 09.1975 Oberst Tiedgen, Dr. Harro 09.1975 - 30. 09.1977 Oberst Odendahl, Wolfgang 01.10. 1977 - 30.09.1979 Brig.Gen. Biemann, Otto 01.10. 1979 - 30.09.1984 Brig.Gen. Schell, Godehard 01.10. 1984 - 02.08.1990 Brig.Gen. Bergenthal, Alexander 09.1990 - 10.07.1992 Oberst Reinig, Manfred 08.1992 - 01.1993 Brig.Gen. Schulz, Fred 02.1993 - (1996) Überlieferung Aus- und Weiterbildung; Beschwerden; Beförderungen; Besondere Vorkommnisse; Biwaks; Dienst- und Geschäftsbetrieb; Fallschirmspringerschein (Zu- und Aberkennungen); Innere Führung; Kommandierungen; Kriegsdienstverweigerung; Kriegstagebücher; Militärsport; Militärische Tagebücher; Öffentlichkeitsarbeit; Organisation (Umgliederung); Rekrutenanforderungen, -versetzungen und -verteilung; Stellenpläne; Stellenwechsel; Straftaten-Statistik; Taktische Seminare; Truppenbesuche; Truppenübungsplatz-Aufenthalte; Truppenversuche; Übungen und Manöver; Unfälle Vereinzelte Verschlusssachen Erschließungszustand (Kommentar) Abgabeverzeichnis; unbearbeitet Umfang (Erläuterung) 714 AE, Letzte Archivnummer: 714, VS-Anteil: 0,3 % Amtliche Druckschriften Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin: Luftlandebrigade - Schwarzwaldbrigade, 1989) Literatur Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996 Verfasser/Stand MA 3; 2004 46,5 Bestandsbeschreibung Eine besondere und sehr flexible Art, den Einsatzraum zu erreichen, ist der Luftweg. Dabei gelangen Soldaten - je nach Situation - durch Fallschirmsprung aus Transportflugzeugen oder durch Absetzen per Hubschrauber an ihren Einsatzort. Zu den Hauptaufgaben der Luftlandetruppe zählen: Verstärkung der Panzerabwehr an bedrohten Stellen, Auffangen durchgebrochener Feindkräfte, Halten von Geländeabschnitten, Schließen von Lücken und Schutz offener Flanken. Besonders geeignet sind Fallschirmjäger für den Kampf in Ortschaften und Waldgebieten sowie für den Jagdkampf, auch im Rücken des Feindes. Heeresstruktur 1 (1956 - 1959) Die ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mussten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant 1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem des Heeres. 1957 wurde die Kampfgruppe A 9 aufgestellt. Heeresstruktur 2 (1959 - 1970) Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D. 1959 erfolgten die Umbenennung in Fallschirmjägerbrigade 25 (mit Stab in Sigmaringen) und die Unterstellung unter die 1. Luftlandedivision. Um die Stationierungsräume der beiden Fallschirmbrigaden 25 und 26 näher zusammen zu fassen, bezog die Fallschirmjägerbrigade 26 ihre neuen Standorte im Saarland, während die Truppenteile der Fallschirmjägerbrigade 25 im Februar 1961 in ihre neuen Garnisonen Calw und Nagold im Schwarzwald verlegten. Heeresstruktur 3 (1970 - 1979) Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer ROLAND und den Panzerabwehrhubschrauber. Am 1. Juli 1971 erfolgte die Umgliederung der Fallschirmjägerbrigade 25 in die Luftlandebrigade 25. Heeresstruktur 4 (1980 - 1992) Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade. 1982 verloren die Luftlandebrigaden in der Friedensgliederung ihre jeweilige Luftlandepionierkompanie. Die Luftlandepionierkompanie 250 wurde im Frieden dem Korpspionierbataillon unterstellt und verlor damit ihren Status als selbständige Einheit. Eine Unterstellung unter das jeweilige Brigadekommando erfolgte nur bei Übungen und im Verteidigungsfall. Die Luftlandepionierkompanie 250 wurde im April 1982 aufgelöst. Während bei den Luftlandepionierkompanien 260 und 270 zeitgleich aus je einem Zug der schweren Pionierbataillone 110 und 310 eine neue Luftlandepionierkompanie aufgestellt wurde, erfolgte die Neuaufstellung der Luftlandepionierkompanie 250 mit dem Personal der 3. / leichtes Pionierbataillon 240 in Passau. Im Friedensbetrieb blieb die Kompanie dem leichten Pionierbataillon 240 unterstellt. Nur bei Übungen und im Rahmen von besonderen Ausbildungsvorhaben, z.B. bei Gefechtsübungen und Sprungbiwaks, erfolgte die Unterstellung unter die Luftlandebrigade 25. Die neu aufgestellte Luftlandepionierkompanie 250 wurde am 1. Juli 1982 in Passau indienstgestellt (mit im Frieden truppendienstlicher Unterstellung beim Pionierbataillon 240). 1990 unterstanden der Luftlandebrigade 25: Fallschirmjägerbataillon 251 (Calw) Fallschirmjägerbataillon 252 (Nagold) Fallschirmjägerbataillon 253 (Nagold) Fallschirmjägerbataillon 254 (Calw) Feldersatzbataillon 240 (Calw) Stabskompanie (Calw) Luftlandemörserkompanie 250 (Calw) Luftlandesanitätskompanie 250 (Calw) Luftlandeversorgungskompanie 250 (Calw) Luftlandepionierkompanie 250 (Passau) Die Verleihung des Beinamens Schwarzwald erfolgte am 24. August 1989 durch den Inspekteur des Heeres, Generalleutnant von Ondarza. Am 19. März 1990 wurde die Luftlandepionierkompanie 250 wieder der Luftlandebrigade 25 unterstellt. Trotz der Unterstellung unter die Brigade blieb infolge der Beibehaltung von Passau als Standort die räumliche Trennung von der Brigade zunächst bestehen. Die Luftlandepionierkompanie 250 verlegte dann am 1. März 1993 nach Nagold. Heeresstruktur 5 (1990 - 1997) Nach dem 3. Oktober 1990 begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden. Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch vollzogen. Die 1. Luftlandedivision mit Stab in Bruchsal erhielt 1991 den Auftrag, das Kontingent KURDENHILFE für den humanitären Einsatz im Irak zusammenzustellen und die Operation zu führen. Fallschirmjägerkräfte, insbesondere aus der Luftlandebrigade 25, und Pioniere des II. Korps bildeten ein etwa 500 Mann umfassendes Hilfskontingent. Im Februar und März 1994 unterstützte die Luftlandebrigade 25 die humanitäre Hilfsaktion Operation PROVIDE PROMISE mit Fachpersonal auf der Rhein-Main Air Base der US-Luftwaffe. Sieben Fallschirmpacker und Luftverlastesoldaten der Luftlandepionierkompanie 250 verlasteten Nahrungsmittel und andere Hilfsgüter für den Fallschirmabwurf über Bosnien. Über Wochen versorgten amerikanische, deutsche und französische Transportflugzeuge die von Serben eingeschlossenen Enklaven in Ostbosnien aus der Luft. Die Luftlandebrigade 25 wurde Ende September 1996 aufgelöst. Seitdem wird die Graf-Zeppelin-Kaserne in Calw, der vorherige Sitz des Brigadekommandos, durch das Kommando Spezialkräfte (KSK) genutzt. Da der Großteil der Soldaten von ihrer militärischen Ausbildung her Fallschirmspringer sind und Fallschirmabsprünge auch weiterhin zum ständigen Einsatztraining gehören werden, können alle vorhandenen Einrichtungen weiterhin in vollem Umfang genutzt werden. Zusätzliche, KSK-spezifische Trainingseinrichtungen, wurden installiert. Der Führungsstab des KSK entstammt zu einem guten Teil der Luftlandebrigade 25 und den beiden ebenfalls aufgelösten Fernspähkompanien 100 und 300. Die Luftlandebrigade 25 war im Katastropheneinsatz im Juli 1968 bei Sturmschäden in und um Pforzheim und am 15. August 1972 beim Hilfseinsatz in Stuttgart nach einer Unwetterkatastrophe. Kommandeure Luftlandebrigade 25: Oberst Schirmer, Gerhart 05.1957 - 12.1962 Oberst Pestke, Hans-Gotthard 12.1962 - 04.1965 Oberst Teusen, Hans 04.1965 - 09.1969 Oberst Duijkers, Hans 09.1969 - 22.11.1969 BrigGen Spiegel, Hans 12.1969 - 30.09.1972 Oberst Deckert, Gerhard 01.10.1972 - 09.1975 Oberst Tiedgen, Harro 09.1975 - 30.09.1977 Oberst Odendahl, Wolfgang 01.10.1977 - 30.09.1979 BrigGen Biemann, Otto 01.10.1979 - 30.09.1984 BrigGen Schell, Godehard 01.10.1984 - 09.1990 BrigGen Bergenthal, Alexander 09.1990 - 08.1992 Oberst Reinig, Manfred 08.1992 - 02.1993 BrigGen Schulz, Fred 02.1993 - 09.1996 Inhaltliche Charakterisierung Aus- und Weiterbildung; Beschwerden; Beförderungen; Besondere Vorkommnisse; Biwaks; Dienst- und Geschäftsbetrieb; Fallschirmspringerschein (Zu- und Aberkennungen); Innere Führung; Kommandierungen; Kriegsdienstverweigerung; Kriegstagebücher; Militärsport; Militärische Tagebücher; Öffentlichkeitsarbeit; Organisation (Umgliederung); Rekrutenanforderungen, -versetzungen und -verteilung; Stellenpläne; Stellenwechsel; Straftaten-Statistik; Taktische Seminare; Truppenbesuche; Truppenübungsplatzaufenthalte; Truppenversuche; Übungen und Manöver; Unfälle. Vereinzelte Verschlusssachen. Erschließungszustand Abgabeverzeichnis; unbearbeitet Umfang, Erläuterung 725 AE, VS-Anteil: 0,3 % Zitierweise BArch BH 9-25/...

Collectie
  • EHRI
Type
  • Archief
Rechten
Identificatienummer van European Holocaust Research Infrastructure
  • de-002525-bh_9_25
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