Panzergrenadierbrigade 7
Geschichte des Bestandsbildners Heeresstruktur 2 (1959 - 1970) Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D. Mit der Aufstellung der Panzergrenadierbrigade 7 nach dem Heeresmodell 2 wurde ab dem 1. April 1959 in Hamburg begonnen. Standort des Brigadekommandos war Hamburg-Fischbek, der Stationierungsraum der Brigade umfaßte den nordöstlichen Teil Niedersachsens. Der Kernauftrag der Panzergrenadierbrigade 7 war die Befähigung zur Führung des Gefechts der verbundenen Waffen, zur Führung der eigenen Verbände im Frieden sowie zur Führung der eigenen und auch unterstellter nationaler und multinationaler Verbände im Einsatz. Die Panzergrenadierbrigade 7 unterstand wie die Panzerbriga-de 8 und die Panzerlehrbrigade 9 der 3. Panzerdivision in Buxtehude. Ende 1959 unterstanden der Panzergrenadierbrigade 7 folgende Einheiten: - Stabskompanie (Aufstellung 1. August 1959) - Flugabwehrbatterie 70 - Panzerpionierkompanie 70 (Älteste Einheit der Brigade, Aufstellung 1. März 1959) - Panzerjägerlehrkompanie 70 (Aufstellung 1. August 1959, hervorgegangen aus Panzerjägerlehrbataillon) - Panzergrenadierbataillon 71 (Aufstellung 1. August 1959) - Panzergrenadierbataillon 72 (Aufstellung 1. August 1959) - Panzergrenadierbataillon 73 (Aufstellung 1. August 1959, Auflösung im Rahmen der Umgliederung auf Heeresstruktur 3 am 31. März 1971) - Panzerbataillon 74 (Aufstellung 1. August 1959) - Feldartilleriebataillon 75 (Aufstellung 1. Juli 1959 aus Teilen der Panzerartillerie-bataillone 111 und 31; ab 1. Mai 1966 Panzerartilleriebataillon 75) - Versorgungsbataillon 76 (Aufstellung 1. August 1959, Umbenennung in Versorgungsbataillon 3 und Herauslösung aus dem Brigadeverband am 1. Oktober 1972) - Instandsetzungskompanie 70 (Aufstellung 2. Mai 1959) Das Panzerbataillon 74 begann am 15. Juni 1960 mit der Umrüstung auf den Kampfpanzer M 48. Am 9. März 1966 erhielt das Panzerbataillon 74 als eines der ersten Panzerbataillone der Bundeswehr den Kampfpanzer LEOPARD. Die Panzerjägerkompanie 70 rüstete ab 1. April 1966 auf den Kanonenjagdpanzer um. Im August 1966 nahm die Panzergrenadierbrigade 7 an der NATO-Übung WOODEN WAGON, einer amphibischen Landeübung an der Nordsee, teil. Am 5. August 1966 wurde das Panzerartilleriebataillon 75 auf die Panzerhaubitze 155 mm M 109 G umgerüstet. Im Oktober 1967 rüstete das Panzergrenadierbataillon 72 von „Mot" auf „MTW" um. Der Schützenpanzer (SPz) MARDER wurde 1971 an die Panzergrenadierbataillone 71 und 72 ausgeliefert. Die beiden Bataillone wurden im Zuge der Umgliederung auf die Heeresstruktur 3 umbenannt in Panzergrenadierbataillon SPz MARDER. Heeresstruktur 3 (1970 - 1980) Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luft-landebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkano-nenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer RO-LAND und den Panzerabwehrhubschrauber. Am 1. Oktober 1972 stellte aus dem aufgelösten Versorgungsbataillon 76, vornehmlich aus der 4. Kompanie, die Nachschubkompanie 70 in Stade auf. Heeresstruktur 4 (1980 - 1992) Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade. Nach verschiedenen Umgliederungen nahm die Panzergrenadierbrigade 7 am 1. Oktober 1980 die Heeresstruktur 3 ein, welche ihr eine höhere Flexibilität in der Operationsführung brachte. Das Panzergrenadierbataillon 71 wurde in Panzergrenadierbataillon 73 umbenannt. Außerdem wurde ein neues Panzergrenadierbataillon 71 neu aufgestellt. Der Panzergrenadierbrigade 7 waren nun unterstellt: - Stabskompanie - Panzergrenadierbataillone 71, 72 , 73 - Panzerbataillon 74 - Panzerartilleriebataillon 75 - Panzerpionierkompanie 70 - Panzerjägerkompanie 70 - Instandsetzungskompanie 70 - Nachschubkompanie 70 - Feldersatzbataillon 77 und - Ausbildungskompanie 11 / 3 (Aufstellung 19. Juni 1961) Ab 4. März 1985 fand bei der Panzerjägerkompanie 70 die Umrüstung vom Kanonenjagdpanzer 90 mm auf JAGUAR 2 statt. Das Panzerartilleriebataillon 75 erhielt im September 1986 die umgerüsteten Panzerhaubitzen M 109 A3G. 1989 waren der Brigade folgende Einheiten unterstellt: - Stabskompanie - Panzerjägerkompanie 70 - Panzerpionierkompanie 70 - Instandsetzungskompanie 70 - Nachschubkompanie 70 - Panzergrenadierbataillon 71 - Panzergrenadierbataillon 72 - Panzergrenadierbataillon 73 - Panzerbataillon 74 - Panzerartilleriebataillon 75. Heeresstruktur 5 (1990 - 1997) Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1990 begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden. Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch vollzogen. Die Panzergrenadierbrigade 7 wurde im Rahmen der Auflösung der 3. Panzerdivision zum 1. Januar 1994 der 6. Panzergrenadierdivision unterstellt. Die neue Panzergrenadierbrigade 7 setzte sich aus Teilen der alten Panzergrenadierbrigade 7 und der aufgelösten Panzerbrigade 8 zusammen und verfügte über folgende Einheiten: - Stabskompanie - Panzerjägerkompanie 80 - Panzerpionierkompanie 80 - Panzeraufklärungskompanie 80 - Feldersatzkompanie 70 - Panzergrenadierbataillone 72, 173 - Panzerbataillone 83, 84 - Panzerartilleriebataillon 85. Im Rahmen der Umstrukturierung der Bundeswehr waren die wesentlichen Aufträge der Brigade für 2003 zunächst die Ausbildung der Rekruten für die Streitkräftebasis sowie die Auflösung der unterstellten Verbände ab 30. September 2003. Soldaten der Panzergrenadierbrigade 7 waren bei den Sturmfluten im Februar und März 1962 in Hamburg und im Januar 1976 bei Stade und im Kehdinger Land im Einsatz. Dabei kamen 1962 drei Soldaten ums Leben. Hilfe leistete die Brigade auch bei der Schneekatastrophe in Norddeutschland im Winter 1978 / 1979. Das Panzerbataillon 74 verlegte erstmals in der Zeit vom 31. Juli bis 20. August 1962 auf den britischen Truppenübungsplatz Castlemartin. Im August und September 1966 hielt sich die gesamte Brigade auf dem französischen Truppenübungsplatz La Courtine auf. Im Januar 1971 verweilte das Panzerbataillon 74 zu Ausbildungszwecken auf Sardinien. Das Panzerartilleriebataillon 75 befand sich im August 1975 erstmals auf dem kanadischen Truppenübungsplatz Shilo, das Panzergrenadierba-taillon 72 im Mai 1979, das Panzergrenadierbataillon 73 übte dort erstmals im Mai 1981. In der Zeit vom 15. bis 19. Dezember 1975 nahmen Teile der Panzergrenadierbrigade 7 an der niederländisch-deutschen Rahmenübung DUIKE-LAHR teil. Kommandeure Panzergrenadierbrigade 7: Oberst Tresckow, Rolf von 01.08.1959 - 31.05.1962 Brig.Gen. Lemm, Heinz-Georg 01.06.1962 - 31.03.1965 Oberst Juergens, Rolf 01.04.1965 - 31.03.1967 Oberst Kayser, Hans-Jürgen von 01.04.1967 - 30.09.1969 Brig.Gen Krause, Karl-Christian 01.10.1969 - 31.03.1971 Brig.Gen. Frevert-Niedermein, Alexander 01.04.1971 - 05.04.1972 Oberst Vogt, Hermann 06.04.1972 - 29.05.1975 Oberst Altenburg, Wolfgang 30.05.1975 - 21.05.1976 Brig.Gen. Model, Hansgeorg 22.05.1976 - 30.09.1982 Oberst Estorf, Wolfgang 01.10.1982 - 30.09.1984 Oberst Bagger, Hartmut 01.10.1984 - 31.03.1988 Brig.Gen. Halama, Rolf 01.04.1988 - 30.09.1991 Oberst Horn, Alphart von 01.10.1991 - 17.12.1993 Oberst Löchel, Dieter 18.12.1993 - 30.06.1995 Oberst Baumgärtel, Rolf 01.07.1995 - 1996 Oberst Kretschmer, Stephan 1996 - 1999 Oberst Engelhardt, Manfred 2000 Oberst Weisenburger, Werner 2001 - 2003 Überlieferung Ausbildung (v.a. Jahresausbildungsbefehle); Kriegstagebücher; Patenschaften; Planspiele; Stellenbesetzungen; Tradition; Übungen Etwa ein Viertel Verschlusssachen Erschließungszustand (Kommentar) Abgabeverzeichnis; unbearbeitet Umfang (Erläuterung) 38 AE, Letzte Archivnummer: 38, VS-Anteil: 21,1 % Amtliche Druckschriften Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin: Panzergrenadierbrigade 7, 1959 - 1989 Literatur Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996 Verfasser/Stand MA 3; 2004 1,1 Bestandsbeschreibung Heeresstruktur 2 (1959 - 1970) Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D. Mit der Aufstellung der Panzergrenadierbrigade 7 nach dem Heeresmodell 2 wurde ab dem 1. April 1959 in Hamburg begonnen. Standort des Brigadekommandos war Hamburg-Fischbek, der Stationierungsraum der Brigade umfasste den nordöstlichen Teil Niedersachsens. Der Kernauftrag der Panzergrenadierbrigade 7 war die Befähigung zur Führung des Gefechts der verbundenen Waffen, zur Führung der eigenen Verbände im Frieden sowie zur Führung der eigenen und auch unterstellter nationaler und multinationaler Verbände im Einsatz. Die Panzergrenadierbrigade 7 unterstand wie die Panzerbrigade 8 und die Panzerlehrbrigade 9 der 3. Panzerdivision in Buxtehude. Ende 1959 unterstanden der Panzergrenadierbrigade 7 folgende Einheiten: Stab und Stabskompanie (Aufstellung 1. August 1959) Flugabwehrbatterie 70 (Aufstellung 1. April 1959) Panzerpionierkompanie 70 (Älteste Einheit der Brigade, Aufstellung 1. März 1959) Panzerjägerkompanie 70 (Aufstellung 1. April 1959) Panzergrenadierbataillon 71 (Aufstellung 1. April 1959) Panzergrenadierbataillon 72 (Aufstellung 3. August 1959) Panzergrenadierbataillon 73 (Aufstellung 1. April 1959, Auflösung im Rahmen der Umgliederung auf Heeresstruktur 3 am 31. März 1971) Panzerbataillon 74 (Aufstellung 1. April 1959) Feldartilleriebataillon 75 (Aufstellung 1. Juli 1959 aus Teilen der Panzerartilleriebataillone 111 und 31; ab 1. Mai 1966 Panzerartilleriebataillon 75) Versorgungsbataillon 76 (Aufstellung 1. April 1959, Umbenennung in Versorgungsbataillon 3 und Herauslösung aus dem Brigadeverband am 1. Oktober 1972) Das Panzerbataillon 74 begann am 15. Juni 1960 mit der Umrüstung auf den Kampfpanzer M 48. Am 9. März 1966 erhielt das Panzerbataillon 74 als eines der ersten Panzerbataillone der Bundeswehr den Kampfpanzer LEOPARD. Die Panzerjägerkompanie 70 rüstete ab 1. April 1966 auf den Kanonenjagdpanzer um. Im August 1966 nahm die Panzergrenadierbrigade 7 an der NATO-Übung WOODEN WAGON, einer amphibischen Landeübung an der Nordsee, teil. Am 5. August 1966 wurde das Panzerartilleriebataillon 75 auf die Panzerhaubitze 155 mm M 109 G umgerüstet. Im Januar 1967 rüstete das Panzergrenadierbataillon 72 von "Mot" auf "MTW" um. Der Schützenpanzer (SPz) MARDER wurde 1971 an die Panzergrenadierbataillone 71 und 72 ausgeliefert. Die beiden Bataillone wurden im Zuge der Umgliederung auf die Heeresstruktur 3 umbenannt in Panzergrenadierbataillon SPz MARDER. Heeresstruktur 3 (1970 - 1980) Ende der sechziger Jahre hatte sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert. Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2, den Flugabwehrpanzer ROLAND und den Panzerabwehrhubschrauber. Am 1. Oktober 1972 stellten aus dem aufgelösten Versorgungsbataillon 76, vornehmlich aus der 4. Kompanie, die Nachschubkompanie 70 und die Instandsetzungskompanie 70 in Stade auf. Heeresstruktur 4 (1980 - 1992) Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade. Nach verschiedenen Umgliederungen nahm die Panzergrenadierbrigade 7 am 1. Oktober 1980 die Heeresstruktur 3 ein, welche ihr eine höhere Flexibilität in der Operationsführung brachte. Das Panzergrenadierbataillon 71 wurde in Panzergrenadierbataillon 73 umbenannt. Außerdem wurde ein neues Panzergrenadierbataillon 71 neu aufgestellt. Der Panzergrenadierbrigade 7 waren nun unterstellt: Stabskompanie Panzergrenadierbataillone 71, 72 , 73 Panzerbataillon 74 Panzerartilleriebataillon 75 Panzerpionierkompanie 70 Panzerjägerkompanie 70 Instandsetzungskompanie 70 Nachschubkompanie 70 Feldersatzbataillon 77 und Ausbildungskompanie 11 / 3 (Aufstellung 19. Juni 1961) Ab 4. März 1985 fand bei der Panzerjägerkompanie 70 die Umrüstung vom Kanonenjagdpanzer 90 mm auf JAGUAR 2 statt. Das Panzerartilleriebataillon 75 erhielt im September 1986 die umgerüsteten Panzerhaubitzen M 109 A3G. 1989 waren der Brigade folgende Einheiten unterstellt: Stabskompanie Panzerjägerkompanie 70 Panzerpionierkompanie 70 Instandsetzungskompanie 70 Nachschubkompanie 70 Panzergrenadierbataillon 71 Panzergrenadierbataillon 72 Panzergrenadierbataillon 73 Panzerbataillon 74 Panzerartilleriebataillon 75. Heeresstruktur 5 (1990 - 1997) Nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Oktober 1990 begann die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden. Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch vollzogen. Die Panzergrenadierbrigade 7 wurde im Rahmen der Auflösung der 3. Panzerdivision zum 17. Dezember 1993 der 6. Panzergrenadierdivision unterstellt. Die neue Panzergrenadierbrigade 7 setzte sich aus Teilen der alten Panzergrenadierbrigade 7 und der aufgelösten Panzerbrigade 8 zusammen und verfügte über folgende Einheiten: Stabskompanie Panzerjägerkompanie 80 Panzerpionierkompanie 80 Panzeraufklärungskompanie 80 Feldersatzkompanie 70 Panzergrenadierbataillone 72, 173 Panzerbataillone 83, 84 Panzerartilleriebataillon 85. Zum 15. Dezember 1996 erfolgte die Unterstellung unter Wehrbereichskommando II / 1. Panzerdivision. Im Rahmen der Umstrukturierung der Bundeswehr waren die wesentlichen Aufträge der Brigade für 2003 die Ausbildung der Rekruten für die Streitkräftebasis sowie die Auflösung der unterstellten Verbände ab 30. September 2003. Zum 21. November 2003 erfolgte die Außerdienststellung der Brigade. Soldaten der Panzergrenadierbrigade 7 waren bei den Sturmfluten im Februar und März 1962 in Hamburg und im Januar 1976 bei Stade und im Kehdinger Land im Einsatz. Dabei kamen 1962 drei Soldaten ums Leben. Weitere Einsätze der Brigade erfolgten bei der Oderflut im Juli / August 1997 sowie dem Elbehochwasser im August 2002 im Bereich Lauenburg-Geesthacht. Hilfe leistete die Brigade auch beim Heidebrand im Juli 1975 und bei der Schneekatastrophe in Norddeutschland im Winter 1978 / 1979. Das Panzerbataillon 74 verlegte erstmals in der Zeit vom 31. Juli bis 20. August 1962 auf den britischen Truppenübungsplatz Castlemartin. Im August und September 1966 hielt sich die gesamte Brigade auf dem französischen Truppenübungsplatz La Courtine auf. Im Januar 1971 verweilte das Panzerbataillon 74 zu Ausbildungszwecken auf Sardinien. Das Panzerartilleriebataillon 75 befand sich im August 1975 erstmals auf dem kanadischen Truppenübungsplatz Shilo, das Panzergrenadierbataillon 72 im Mai 1979, das Panzergrenadierbataillon 73 übte dort erstmals im Mai 1981. In der Zeit vom 15. bis 19. Dezember 1975 nahmen Teile der Panzergrenadierbrigade 7 an der niederländisch-deutschen Rahmenübung DUIKE-LAHR teil. Kommandeure Panzergrenadierbrigade 7: Oberst Tresckow, Rolf von 01.08.1959 - 31.05.1962 BrigGen Lemm, Heinz-Georg 01.06.1962 - 31.03.1964 Oberst Juergens, Rolf 01.04.1964 - 31.03.1967 Oberst Kayser, Hans-Jürgen von 01.04.1967 - 30.09.1969 BrigGen Krause, Karl-Christian 01.10.1969 - 31.03.1971 BrigGen Frevert-Niedermein, Alexander 01.04.1971 - 05.04.1972 Oberst Vogt, Hermann 06.04.1972 - 29.05.1975 Oberst Altenburg, Wolfgang 30.05.1975 - 21.05.1976 BrigGen Model, Hansgeorg 22.05.1976 - 30.09.1982 Oberst Estorf, Wolfgang 01.10.1982 - 30.09.1984 Oberst Bagger, Hartmut 01.10.1984 - 31.03.1988 BrigGen Halama, Rolf 01.04.1988 - 30.09.1991 Oberst Horn, Alphart von 01.10.1991 - 17.12.1993 Oberst Baumgärtel, Rolf 1993 - 1996 BrigGen Kretschmer, Stephan 1996 - 1999 Oberst Engelhardt, Manfred 1999 - 2001 Oberst Weisenburger, Werner 2001 - 2004 Inhaltliche Charakterisierung Chronik; Gästebuch; Patenschaften; Militärische Zustandsberichte; Jahresausbildungsbefehle; Heereseinheitliche Taktische Weiterbildung; Truppenübungsplatzaufenthalte; Übungen ; Einsätze. Vereinzelte Verschlusssachen. Erschließungszustand Online-Findbuch Umfang, Erläuterung 238 AE , VS-Anteil: 2,5 % Zitierweise BArch BH 9-7/...
- EHRI
- Archief
- de-002525-bh_9_7
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