Bach-Zelewski, Erich von dem (SS-Obergruppenführer und General der Polizei)
Bestandsbeschreibung Der Nachlass wurde durch das Bundesarchiv von Erich von dem Bach-Zelewskis Sohn Ludolf übernommen und 2017 in Berlin verzeichnet. Die Unterlagen sind nach dem Bundesarchivgesetz zugänglich und unterliegen keinen weiteren besonderen Benutzungsbedingungen. Biographische Angaben Erich von dem Bach-Zelewski (1. März 1899 in Lauenburg/Pommern - 8. März 1972 in München) (1940-1945: nur „von dem Bach") Vater: Otto von dem Bach-Zelewski, Versorgungsbeamter und Landwirt (1859-1911) Mutter: Eveline, geb. Schimansky (geb. 1862) · Volksschule in Biala; Tod des Vaters als er 10 Jahre alt ist, Pflegesohn des Rittergutbesitzers von Schickfuß in Trebnig/Schlesien · Besuch humanistischer Gymnasien in Westpreußen (Neustadt, Strasburg und Konitz) bis zum Alter von 15 Jahren, Verlassen der Schule mit der Obersekundarreife · 28. Nov. 1914: Eintritt als jüngster Kriegsfreiwilliger in die Armee · Während des Ersten Weltkriegs Teilnahme an Feldzügen gegen Russland, Serbien, Frankreich. Zweimal verwundet · Bei Kriegsende Leutnant im Grenadier Regiment 10., u.a. mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse ausgezeichnet · Nach Kriegsende an Kämpfen von Freikorps gegen Aufständische in Oberschlesien beteiligt · Heirat am 21. Sept. 1921 mit Ruth, geb. Apfeld (22. Aug. 1901 in Neisse/Schlesien - 13. Sept. 1967 in Roth bei Nürnberg), Geburt von drei Töchtern und drei Söhnen zwischen 1923 und 1940 · Mitglied im Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund und im „Stahlhelm" · Bis 1924 Berufssoldat in der Reichswehr, zuletzt in Stargard/Pommern, Infanterie Regiment 4 · Taxiunternehmer in Berlin · Betrieb einer Landwirtschaft in Dühringshof Kreis Landsberg (Warthe) seit 1928 · Ehrenamtlich Bataillionsführer im staatlichen Grenzschutz · Eintritt in die NSDAP im Jan. 1930 · 1931 ehrenamtlicher Führer in der allgemeinen SS in den Grenzkreisen längs der polnischen Grenze, Eintritt am 15. Febr. 1931; rascher Aufstieg in der SS · Reichstagsabgeordneter 1932-1945 (bis auf Nov. 1933 bis März 1934), Wahlkreis Frankfurt/O bis 1936, dann Breslau · Hauptamtlicher Oberabschnittsführer der Allgemeinen SS und Hauptmann der Reserve im Infant. Rgt. I in Königsberg; Leiter der Staatspolizeileitstelle Königsberg · Führer des SS-Oberabschnitts Nord-Ost seit 11. Juli 1934 · 1936 bis 1941 Führer des SS-Oberabschnitts Südost (Breslau); Versetzung nach Beschwerden des Gauleiters Erich Koch wegen Überschreitung seiner Befugnisse · 1938-1941 Höherer SS- und Polizeiführer beim Oberpräsidenten in Schlesien und beim Reichsstatthalter im Sudetengau im Wehrkreis VIII (HSSPF Südost, Breslau) · 1. Mai 1941: mit Wirkung vom 25. Mai 1941 zum Persönlichen Stab RFSS versetzt als Führer von Partisanenjagdverbänden der Waffen-SS und Polizei · 22. Juni 1941 - 3. Apr. 1943: HSSPF Russland-Mitte, Mogilew · verantwortlich für Massenhinrichtungen von Juden und Partisanen, u.a. in Slonim und Mogilew · Febr. - Mai 1942: SS-Lazarett Breslau, Operation und Kuraufenthalt, psychische Probleme · Okt. 1942: Ernennung als „Bevollmächtigter des Reichsführers SS für Bandenbekämpfung", später Umbenennung in „Chef der Bandenkampfverbände RFSS" · Ab 24. Juli 1943 in Minsk, Inspekteur der „Feldkommandostelle Reichsführer SS" · HSSPF Russland Mitte und Weißruthenien · Spätsommer 1944: Niederschlagung des Warschauer Aufstands · Nach Kriegsende wandert er laut eigener Aussage von Mai bis Juli 1945 von Schleswig-Holstein nach Bayern, um sich über den Verbleib seiner Familie zu informieren und stellt sich am 1. August in Sonthofen den Amerikanern · Internierungshaft in Landsberg, tritt zwischen 1945 und 1949 mehrmals als Zeuge der Anklage beim Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess auf · Entlassung aus Alliiertenhaft im Sommer 1950 · 31. März 1951: Verurteilung durch die Spruchkammer München zu 10 Jahren Haft; kein Haftantritt · Arbeit als Vertreter und Nachtwächter bei einem Schließdienst · 1958: Festnahme wegen Verbrechen im Zuge des Röhm-Putschs · 1961 Verurteilungen wegen des Mordes an Anton Freiherr von Hohberg und Buchwald (SS-Reiterführer und SS-Untersturmführer) im Zusammenhang mit dem Röhm-Putsch 1934 (4 Jahre 10 Monate) · 1962 Verurteilung wegen der Ermordung von mehreren Kommunisten 1933 (lebenslänglich) · Stirbt am 8. März 1972 im Gefängniskrankenhaus Quellen: - Die Generäle der Waffen-SS und der Polizei 1933-1945, Bd. 1 A-G, Bissendorf 2003 - Veit Scherzer: Himmlers Militärische Elite, Bd. 1 Adam-Kauth, Bayreuth 2014 - Andrej Angrick Erich von dem Bach-Zelewski. Himmlers Mann für alle Fälle, in: Smelser/Syring (Hrsg.): Die SS-Elite unter dem Totenkopf, Paderborn 2000. Inhaltliche Charakterisierung Der Bestand enthält zum Großteil Unterlagen zu den Gerichtsverfahren, in denen von dem Bach-Zelewski angeklagt wurde, dabei vor allem Schriftverkehr mit Rechtsanwälten und Gerichten sowie eidesstattliche Erklärungen von Zeugen und Abschriften von Dokumenten, die als Beweisstücke vorgelegt wurden. Außerdem sind Briefe aus der Haft an seine Ehefrau und seine Kinder überliefert, Tagebücher aus dem Ersten Weltkrieg, Fragmente von Ausarbeitungen und Abschriften zum Partisanenkampf und anderen Themen in Zusammenhang mit seiner Tätigkeit im NS-Staat. Des Weiteren ist die vom Nachlasser geordnete Korrespondenz A-Z überliefert, die zum Teil ebenfalls Schreiben zu Gerichtsverfahren enthält. Erschließungszustand Online-Findbuch Zitierweise BArch N 944/...
- EHRI
- Archief
- de-002525-n_944
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer