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Oberkommando der Heeresgruppe Weichsel

Geschichte des Bestandsbildners Das im Bundesarchiv-Militärarchiv befindliche Schriftgut der verschiedenen Heeresgruppen stammt im wesentlichen aus Rückgaben aus den USA nach 1962. Bestandsbeschreibung Die insgesamt sehr dünne Überlieferung besteht hauptsächlich aus Anlagebänden des Kriegstagebuchs. Hinzu kommen einzelne Bände zu bestimmten Stellungen und zwei umfangreiche Bände zu Verleihungen von Kriegsauszeichnungen.OB: 1 Akte mit Befehlen von Februar 1942. Chef d. Gen.St.: 1 Akte mit Chefsachen von März 1945 Ia: KTB sind nicht überliefert; vorhanden sind nur die Anlagen von Januar bis April 1945. OQu.: KTB fehlt, nur 1 Akte über die Gliederung der Versorgungstruppen von Februar 1945. Ic: TB fehlt, nur 2 Akten mit Feindlagekarten von Januar bis April 1945. IIa: 4 Akten mit Stellenbesetzungen und Verleihungen. Erschliessungszustand Vollständig erschlossen Zitierweise BArch RH 19-XV/... Geschichte des Bestandsbildners Die Heeresgruppe Weichsel wurde am 24. Januar 1945 aus dem Stab des Oberbefehlshabers Oberrhein (RFSS) gebildet. Der bisher im Südwesten am Oberrhein befindliche Stab verlegte hierzu ab dem 21. Januar an die Ostfront. Zuvor hatte am 12. Januar 1945 eine sowjetische Offensive aus den Brückenköpfen an Weichsel und Narew heraus begonnen. Während der eine Teil auf Krakau und Breslau zuging, bewegte sich der sowjetische Hauptstoß auf die Oder zu, mit dem letztlichen Ziel Berlin. Vorrangiges Ziel der Roten Armee mußte die Gewinnung eines Oder-Brückenkopfes sein. Während die Reste der Heeresgruppe Mitte nach Westen auswichen und der Raum zwischen Weichsel und Oder von der Roten Armee genommen wurde, entstand in der deutschen Front zwischen Hinterpommern und Schlesien eine Lücke. Diese Lücke unter Zusammenfassung aller in diesem Raum befindlichen Truppen zu schließen war nun Aufgabe der Heeresgruppe Weichsel unter ihrem Oberbefehlshaber Reichsführer-SS Heinrich Himmler. Obwohl Himmler bereits als Oberbefehlshaber Oberrhein überfordert gewesen war, wurde ihm damit ein zweites Mal ein derartiger Großverband anvertraut. Wieder dürfte hierbei das unbedingte Vertrauen Hitlers in die Person Himmlers ausschlaggebend gewesen sein. Die Heeresgruppe Weichsel umfaßte zu diesem Zeitpunkt die 2. Armee, die 9. Armee und die 11. Armee. Im März kam die 3. Panzerarmee hinzu, die Einheiten der 11. Armee gingen ab, Anfang April ging auch die 2. Armee ab. Bis Ende des Monats April kamen die 21. Armee und auch die 12. Armee (Armee „Wenck") hinzu. Den Auftrag, mittels Gegenangriffen die Weichsellinie zurückzuerobern konnte die Heeresgruppe Weichsel mit ihren schwachen Kräften nicht erfüllen. Auch ein Festsetzen der Roten Armee in Brückenköpfen an der Oder bei Frankfurt und Küstrin Ende Januar konnte die Heeresgruppe nicht verhindern. Ende Januar standen die sowjetischen Truppen von Stettin bis Görz entlang der Oder und der Lausitzer Neiße, zum Teil nur 80 km vor Berlin. Der Versuch einer Gegenoffensive in Hinterpommern ab dem 16. Februar scheiterte und wurde am 21. Februar abgebrochen. Die nun einsetzende sowjetische Reaktion trennte die in Ostpreußen befindliche 2. Armee von der restlichen Heeresgruppe ab. Das nunmehrige Armeekorps Ostpreußen (ab dem 7. April) führte den Kampf selbständig weiter und blieb bis zum Ende des Krieges in Ostpreußen abgeschnitten. Die Oderfront konnte zunächst noch gehalten werden, allerdings war der Fluß selbst bereits an mehreren Stellen von den sowjetischen Truppen überschritten worden. In der Zwischenzeit konnte sich Generalfeldmarschall Guderian als Chef des Generalstabes des Heeres bei Hitler durchsetzen und die Absetzung Himmlers als Oberbefehlshaber erwirken. Neuer Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Weichsel wurde am 21. März 1945 Generaloberst Gotthard Heinrici. In der Zwischenzeit kapitulierten am 18. März Kolberg, am 30. März Danzig und am 9. April Königsberg. Am 16. April begann die Rote Armee aus ihren Stellungen an der Oder einen Zangenangriff auf Berlin. Während dabei die deutschen Stellungen im Süden an der Lausitzer Neiße (Heeresgruppe Mitte) zügig durchbrochen wurden, wurde im Norden auf den Seelower Höhen durch Einheiten der Heeresgruppe Weichsel anhaltender und verlustreicher Widerstand geleistet. Am 22. April drang die Rote Armee in das Stadtgebiet von Berlin ein. Nach Differenzen mit dem Oberkommando der Wehrmacht wurde Heinrici als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe am 29. April durch Generaloberst (Luftwaffe) Kurt Student ersetzt. Der im Süden von Berlin bei Halbe eingekesselten 9. Armee gelang zwischenzeitlich, unterstützt von der 12. Armee im Westen, Ende April ein verlustreicher Ausbruch nach Westen. Ende April 1945 befanden sich die verbliebenen Verbände der Heeresgruppe Weichsel, abgesehen von den Resten der 9. Armee, nordwestlich (3. Panzerarmee, 21. Armee), bzw. westlich (12. Armee) Berlins. Diese Verbände zogen sich weiter nach Westen zurück, um sich den westlichen Alliierten zu ergeben. Oberbefehlshaber 24.1. - 20.3.1945 Reichsführer-SS Heinrich Himmler 21.3. - 28.4.1945 Generaloberst Gotthard Heinrici 29.4. - 8.5.1945 Generaloberst (Luftwaffe) Kurt Student

Collectie
  • EHRI
Type
  • Archief
Rechten
Identificatienummer van European Holocaust Research Infrastructure
  • de-002525-rh_19_xv
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