110. Infanterie-Division
Geschichte des Bestandsbildners Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 6, Seite 224-225, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen. 110. Infanterie-Division* (WK X, E 16 Oldenburg; 13.5.1944 E 47 Lüneburg) 10.12.1940 im Raum Lüneburg, WK X, als Div. 12. Welle aus je einem Drittel der 12. Inf. Div. (FStO Schwerin, WK II) und der 30. Inf. Div. (FStO Lübeck), WK X); dazu die drei Heimat-Wach-Btle. des IR 400 (früher 228. ID, WK I): Inf. Rgt. 252 I.-III. aus Stab IR 27 (Rostock), 12. ID, III./48 und III./27 der 12. ID und II./400 Inf. Rgt. 254 I.-III. aus Stab/Inf. Rgt. 503 (290. ID 8. Welle), III./6 und III./26 der 30. ID sowie III./400 Inf. Rgt. 255 I.-III. aus III./89 der 12. ID, II./46 der 30. ID und I./400 Art. Rgt. 120 I.-IV. Stab aus Art. Rgt. 30 (FStO Rendsburg), I. aus III./12 (12. ID), IV. aus I./48 (12. ID) Div. Einheiten 110. Das III./Inf. Rgt. 255 wurde im Mai 1941 nach Afrika abgegeben und dort 1942 aufgelöst. Es wurde nicht wieder ersetzt. Bei der Division selbst wurden III./252 und I./254 aufgelöst. Am 2.11.1943 wurde das Gren. Rgt. 252 aufgelöst, Stab und II. in die Div. Gruppe 321 eingegliedert, das I. dem Rgt. 254 unterstellt. Als drittes Rgt. trat die Div. Gruppe 321 der aufgelösten 321. Inf. Div. (13. Welle) (WK XI) zur Division: Div. Gruppe 321 mit Rgt. Gruppen 589 und 590 Gren. Rgt. 254 mit I./252 und II./254 Gren. Rgt. 255 I., II. Div. Füs. Btl. (A. A.) 110 Art. Rgt. 120 I.-IV. Div. Einheiten 110 (Felders. Btl. 120). Die Division wurde Juli 1944 bei der Hr. Gruppe Mitte im Kessel von Minsk zerschlagen, am 3.8.1944 aufgelöst und nicht wieder aufgestellt. Unterstellung: 1940 Dez.: in Aufst. LII; 11. Armee; "C"; Heimat; Lüneburg 1941 Jan./Apr.: in Aufst. LII; 11. Armee; "C"; Heimat; Lüneburg Mai/Juni: WK XI; 2. Pz. Gruppe; Heimat; Lüneburg Juli: XXXXII; z. Vfg. OKH; Mitte; Osten; Wilna Aug.: XXIII; 9. Armee; Mitte; Osten; Smolensk Sept.: VI; 9. Armee; Mitte; Osten; Smolensk Okt.: VI; 3. Pz. Gruppe; Mitte; Osten; Wjasma Nov.: z. Vfg.; 3. Pz. Gruppe; Mitte; Osten; Klin Dez.: VI; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew 1942 Jan.: VI; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew Feb.: XXVII; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew März: XXIII; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew Apr.: XXVII; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew Mai/Dez.: XXIII; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew 1943 Jan./März: XXIII; 9. Armee; Mitte; Osten; Rshew Apr./Aug.: LV; 2. Pz. Armee; Mitte; Osten; Brjansk Sept./Dez.: LV; 9. Armee; Mitte; Osten; Brjansk, Rogatschew 1944 Jan.: LV; 9. Armee; Mitte; Osten; Rogatschew Feb./März: LVI; 9. Armee; Mitte; Osten; Bobruisk Apr.: XXXXI; 9. Armee; Mitte; Osten; Bobruisk Mai: z. Vfg.; 9. Armee; Mitte; Osten; Bobruisk Juni: XXXIX; 4. Armee; Mitte; Osten; Orscha Juli: Verbleib unbekannt Anmerkung: Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen: 1940 9. Juni, 21. Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez. 1941 15. Jan., 10. Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7. Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez. 1942 2. Jan., 6. Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5. Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez. 1943 1. Jan., 3. Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug., 5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez. 1944 15. Apr., 15. Mai, 15. Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov. (26. Nov.), (31. Dez.) 1945 19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai Die "Schematischen Kriegsgliederungen" setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten Vierteljahr 1944 fehlen sie. Geschichte des Bestandsbildners Wie die Kriegstagebücher (KTB) aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26. August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen - verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang 1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten. Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.; diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München), bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen 1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919 bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene Routine-Schriftgut. In den einzelnen Rückgaben waren enthalten: - Sept. 1962: 1.-6. Division - März 1963: 7.-18. Division - Juli 1963: 19.-23. Division - März 1964: 24.-34. und 73. bis 79. Division - Juli 1964: 35.-72. und 81. Division - März 1964: 82.-100. Division - Sept. 1965: 101.-125. Division - Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division - Juli 1966: 213. Sich. Division - Dez. 1966: 218.-295. Division - Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le. Afrika-Division, Div. Brandenburg - Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905 ferner: Div. Dormagen, Inf.Div. Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos, Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von Manteuffel In den "Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt erfasst: - Guide Nr. 41: Divisionen 1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63) - Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr. 63) - Guide Nr. 63: Nachträge Divisionen 1-9, Divisionen 10-21 - Guide Nr. 64: Divisionen 22-57 - Guide Nr. 65: Divisionen 58-96 - Guide Nr. 66: Divisionen 97-114 - Guide Nr. 67: Divisionen 116-137 - Guide Nr. 68: Divisionen 141-187 - Guide Nr. 69: Divisionen 189-218 - Guide Nr. 70: Divisionen 221-255 - Guide Nr. 71: Divisionen 256-291 - Guide Nr. 72: Divisionen 292-327 - Guide Nr. 73: Divisionen 328-369 - Guide Nr. 74: Divisionen 370-710 - Guide Nr. 64: Divisionen 22-57 - Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div. Brandenburg, Sturm-Div. Rhodos, Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen, Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div. Großdeutschland, Pz.Gren.Div. Feldherrnhalle Das Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis 98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer. Die Gliederung des Aktenmaterials ist stets die gleiche: - Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen Angaben auch zu den Divisionseinheiten) - Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch Ausbildungsangelegenheiten) - Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr, Truppenbetreuung) - Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen) - Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den Unterabteilungen III (Gericht) IVa (Intendant) IVb (Div.Arzt) IVc (Div.Veterinär) IVd ev./kath. (Div. Geistliche) - Kommandant des Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr) - Sonstige Unterlagen Bestandsbeschreibung Ia: KTB von Ende Nov. 1940 bis Ende Juni 1943 Ib: KTB von Mitte Dez. 1940 bis Ende Juni 1943. Ic: TB von Mitte Dez. 1940 bis Mai 1941 und Mitte Juni 1941 bis Dez. 1942. IIa: TB von Dez. 1940 bis Mai 1941 und von Mitte Juni 1941 bis Ende Juni 1943. Kdt.St.Qu.: TB von Mitte Dez. 1940 bis Mai 1941. Erschliessungszustand Vollständig erschlossen Zitierweise BArch RH 26-110/...
- EHRI
- Archief
- de-002525-rh_26_110
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