Division Nr. 190 / 190. Infanterie-Division
Geschichte des Bestandsbildners Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 7, Seite 251-252, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen. Division Nr. 190 10.6.1940 in Hamburg, WK X, aus der am 15.5.1940 (für die bei Verlegung nach Dänemark zurückbleibenden Teile der Div. Nr. 160) errichteten Ers. Division Hamburg: Inf. Ers. Rgt. (mot.) 20 Hamburg-Wandsbek (Btl. 69, 76, 90, 376) Inf. Ers. Rgt. 30 Lübeck (Btl. 6, 46, 469) Inf. Ers. Rgt. 225 Flensburg (Btl. 333, 490) Art. Ers. Rgt. 20 Rendsburg (Abt. 20, 30, 58, 225, 290) Pi. Ers. Btl. 20 Hamburg-Harburg, 30 Lübeck Fahr-Ers. Abt. 10 Neumünster Kraftf. Ers. Abt. 10 Hamburg-Alsterdorf Bau-Ers. Btl. 10 Harburg. Am 15.10.1940 wurde der Stab der Division nach Neumünster verlegt. Nach Abgabe des Ers. Rgts. 225 nach Dänemark zur Div. Nr. 160 bestand die Div. Nr. 190 am 1.12.1941 aus: Inf. Ers. Rgt. (mot.) 20 Hamburg-Wandsbek (Btl. 46, 76, 90) Inf. Ers. Rgt. 30 Lübeck (Btl. 6, 469, 490) Art. Ers. Rgt. 20 Rendsburg (Abt. 20, 30, 225, 290) Pz. Jg. Ers. Abt. 20 Hamburg-Harburg H. Flakart. Ers. Abt. 280 Itzehoe Pi. Ers. Btl. 20 Hamburg-Harburg, 30 Lübeck Fahr-Ers. Abt. 10 Neumünster Kraftf. Ers. Abt. 10 Hamburg-Alsterdorf. Am 1.11.1942 kamen die Ersatzbataillone der Div. Nr. 160 aus Dänemark unter dem neugebildeten Rgts. Stab 520 zur Div. Nr. 190; dagegen schied am 1.4.1943 des Ers. Rgt. (mot.) 20 aus und wurde als Kdr. der Panzertruppen X dem Wehrkreis direkt unterstellt. - Gliederung Dezember 1943: Gren. Ers. Rgt. 30 Lübeck (Btl. 6, 46, 490) Gren. Ers. Rgt. 520 Schleswig (Btl. 26, 209, 220, 333, 376, 377, 469) Art. Ers. Rgt. 225 Itzehoe (Abt. 30, 58, 290) Pi. Ers. und Ausb. Btl. 20 Harburg, 30 Lübeck Fahr-Ers. und Ausb. Abt. 10 Neumünster Kraftf. Ers. Abt. 10 Hamburg-Alsterdorf, Ausb. Abt. 10 Wentorf. Auf das Stichwort "Alarm Küste" wurden am 18.9.1944 nach der Landung englischer Fallschirmjäger bei Arnheim alle Ersatzeinheiten des WK X nach den Niederlanden geworfen, darunter auch die Div. Nr. 190 mit: Div. Stab Nr. 190 = 223 Mann Kdr. der Panzertruppen X mit GEuAB (mot.) = 2105 Mann Gren. Ers. und Ausb. Rgt. (mot.) 225 mit AEuAA 30, 58 (6 Bttrn.) = 980 Mann Pz. Jg. Ers. und Ausb. Btl. 20 (4 Kpn.) = 674 Mann Pi. Ers. und Ausb. Btl. 20 (4 Kpn.) = 785 Mann Versorgungstruppen 180 = 645 Mann. zusammen also 9607 Mann. 190. Infanterie-Division (WK X, E 46 Neumünster) Am 4. Nov. 1944 wurde die Div. Nr. 190 in die 190. Infanterie-Division umgegliedert (Befehl vom 31.10.): Gren. Rgt. 1224 I., II. Gren. Rgt. 1225 I., II. Gren. Rgt. 1226 I., II. Div. Füs. Btl. 190 Pz. Jg. Abt. 1190, sp. Pz. Jg. Abt. 190 Art. Rgt. 890 I.-IV. Nachr. Abt. 1190 Pi. Btl. 1190 Felders. Btl. 1190 Versorgungstruppen 1190. Im März wurde die Division im Raum Hilversum-Utrecht aufgefrischt. Nach dem Befehl vom 4.4.1945 sollte die Division den Rahmen für die Inf. Div. Ulrich v. Hutten abgeben und galt damit als aufgelöst. Unterstellung: a) als Div. Nr. 190: 1944 Okt.: II. FaIlsch. K.; 1. Fallsch. A.; HGr. "B"; Arnheim b) als 190. Inf. Div.: 1944 Nov.: II. Fallsch. K.; 1. Fallsch. A.; HGr. "B"; Kleve, Reichswald Dez.: II. Fallsch. K.; 1. Fallsch. A.; HGr. "H"; Kleve, Reichswald 1945 Jan.: LXXXVI; 1. Fallsch. A.; HGr. "H"; Venlo Feb.: II. Fallsch. K; 1. Fallsch. A.; HGr. "H"; Venlo März: LXXXVI; 1. Fallsch. A.; HGr. "H"; Wesel Apr.: LIII; AGr. Lüttwitz; HGr. "B"; Ruhrkessel Anmerkung: Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen: 1940 9. Juni, 21. Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez. 1941 15. Jan., 10. Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7. Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez. 1942 2. Jan., 6. Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5. Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez. 1943 1. Jan., 3. Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug., 5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez. 1944 15. Apr., 15. Mai, 15. Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov. (26. Nov.), (31. Dez.) 1945 19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai Die "Schematischen Kriegsgliederungen" setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten Vierteljahr 1944 fehlen sie. Geschichte des Bestandsbildners Wie die Kriegstagebücher (KTB) aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26. August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen - verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang 1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten. Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.; diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München), bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen 1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919 bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene Routine-Schriftgut. In den einzelnen Rückgaben waren enthalten: - Sept. 1962: 1.-6. Division - März 1963: 7.-18. Division - Juli 1963: 19.-23. Division - März 1964: 24.-34. und 73. bis 79. Division - Juli 1964: 35.-72. und 81. Division - März 1964: 82.-100. Division - Sept. 1965: 101.-125. Division - Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division - Juli 1966: 213. Sich. Division - Dez. 1966: 218.-295. Division - Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le. Afrika-Division, Div. Brandenburg - Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905 ferner: Div. Dormagen, Inf.Div. Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos, Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von Manteuffel In den "Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt erfasst: - Guide Nr. 41: Divisionen 1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63) - Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr. 63) - Guide Nr. 63: Nachträge Divisionen 1-9, Divisionen 10-21 - Guide Nr. 64: Divisionen 22-57 - Guide Nr. 65: Divisionen 58-96 - Guide Nr. 66: Divisionen 97-114 - Guide Nr. 67: Divisionen 116-137 - Guide Nr. 68: Divisionen 141-187 - Guide Nr. 69: Divisionen 189-218 - Guide Nr. 70: Divisionen 221-255 - Guide Nr. 71: Divisionen 256-291 - Guide Nr. 72: Divisionen 292-327 - Guide Nr. 73: Divisionen 328-369 - Guide Nr. 74: Divisionen 370-710 - Guide Nr. 64: Divisionen 22-57 - Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div. Brandenburg, Sturm-Div. Rhodos, Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen, Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div. Großdeutschland, Pz.Gren.Div. Feldherrnhalle Das Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis 98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer. Die Gliederung des Aktenmaterials ist stets die gleiche: - Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen Angaben auch zu den Divisionseinheiten) - Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch Ausbildungsangelegenheiten) - Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr, Truppenbetreuung) - Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen) - Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den Unterabteilungen III (Gericht) IVa (Intendant) IVb (Div.Arzt) IVc (Div.Veterinär) IVd ev./kath. (Div. Geistliche) - Kommandant des Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr) - Sonstige Unterlagen Bestandsbeschreibung Kein KTB oder TB der Abt. Ia, Ib, Ic und IIa Erschliessungszustand Vollständig erschlossen Zitierweise BArch RH 26-190/...
- EHRI
- Archief
- de-002525-rh_26_190
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