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221. Infanterie-Division / 221. Sicherungs-Division

Geschichte des Bestandsbildners Wie die Kriegstagebücher (KTB) aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26. August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen - verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang 1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten. Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.; diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München), bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen 1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919 bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene Routine-Schriftgut. In den einzelnen Rückgaben waren enthalten: - Sept. 1962: 1.-6. Division - März 1963: 7.-18. Division - Juli 1963: 19.-23. Division - März 1964: 24.-34. und 73. bis 79. Division - Juli 1964: 35.-72. und 81. Division - März 1964: 82.-100. Division - Sept. 1965: 101.-125. Division - Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division - Juli 1966: 213. Sich. Division - Dez. 1966: 218.-295. Division - Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le. Afrika-Division, Div. Brandenburg - Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905 ferner: Div. Dormagen, Inf.Div. Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos, Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von Manteuffel In den "Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt erfasst: - Guide Nr. 41: Divisionen 1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63) - Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr. 63) - Guide Nr. 63: Nachträge Divisionen 1-9, Divisionen 10-21 - Guide Nr. 64: Divisionen 22-57 - Guide Nr. 65: Divisionen 58-96 - Guide Nr. 66: Divisionen 97-114 - Guide Nr. 67: Divisionen 116-137 - Guide Nr. 68: Divisionen 141-187 - Guide Nr. 69: Divisionen 189-218 - Guide Nr. 70: Divisionen 221-255 - Guide Nr. 71: Divisionen 256-291 - Guide Nr. 72: Divisionen 292-327 - Guide Nr. 73: Divisionen 328-369 - Guide Nr. 74: Divisionen 370-710 - Guide Nr. 64: Divisionen 22-57 - Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div. Brandenburg, Sturm-Div. Rhodos, Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen, Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div. Großdeutschland, Pz.Gren.Div. Feldherrnhalle Das Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis 98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer. Die Gliederung des Aktenmaterials ist stets die gleiche: - Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen Angaben auch zu den Divisionseinheiten) - Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch Ausbildungsangelegenheiten) - Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr, Truppenbetreuung) - Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen) - Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den Unterabteilungen III (Gericht) IVa (Intendant) IVb (Div.Arzt) IVc (Div.Veterinär) IVd ev./kath. (Div. Geistliche) - Kommandant des Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr) - Sonstige Unterlagen Bestandsbeschreibung Ia: KTB von Mitte Juli 1940 bis Ende Aug. 1943. Ib: KTB von Juni bis Mitte Juli 1940 und von Mai 1941 bis Ende Aug. 1943. Ic: TB von Ende Feb.1940 bis Ende Aug. 1943. IIa: TB von Ende Apr. bis Sept. 1940, von Mai 1941 bis Ende Aug. 1943. Erschliessungszustand Vollständig erschlossen Zitierweise BArch RH 26-221/... Geschichte des Bestandsbildners Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. 8, Seite 100-101, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen. 221. Infanterie-Division (WK VIII, E 375 Breslau, sp. Wohlau) 26.8.1939 als Division 3. Welle durch Landwehr-Kdr. Breslau im WK VIII mit: Inf. Rgt. 350 I.-III. durch Ausb. Leiter Glatz 2 Inf. Rgt. 360 I.-III. durch Ausb. Leiter Ohlau Inf. Rgt. 375 I.-III. durch Ausb. Leiter Breslau 1 Art. Rgt. 221 I.-IV. Div. Einheiten 221. Am 1.12.1939 wurden die 4., 8. und 12. Kp. der drei Inf. Rgter. in MG-Kpn. umgebildet. Da die Division in Polen als Besatzungstruppe bleiben sollte, gab sie große Teile ab. Die 15. Kpn. der Inf. Rgter. 350 und 375 und die 2./Pi. Btl. 221 bildeten am 22.1.1940 das Pi. Btl. 656; die 15./360 wurde 2./Pi. Btl. 221; Stab, II., III. und IV./Art. Rgt. 221 bildeten am 1.4.1940 II., III. und IV./Art. Rgt. 223 (die seit dem 10.3. zur 253. Inf. Div. detachierte IV. Abt. erst am 1.5.1940); die Division behielt nur die I./221; Stab und 1./Pz. Abw. Abt. 221 bildeten am 23.12.1939 die Pz. Abw. Abt. 229 der 197. Inf. Div. (7. Welle), die 3. Kp. wurde 1./222 (181. ID). Die drei Inf. Rgter. erhielten je ein IV. (Feldrekr.) Btl. mit 15.-17. Kp., die am 1.6.1940 II. und III./Feldrekr. Inf. Rgt. 210 und Felders. Btl. 221 wurden. Die Wiederaufstellung des Art. Rgts. 221 erfolgte am 22.4.1940 aus dem Stab des Art. Rgts. 403 (WK V), der II./Art. Rgt. 209 (WK IV) und der IV./Art. Rgt. 403; die fehlende III. wurde am 2.10.1940 aus der I./231 (früher leichte Art. Abt. 746) gebildet. Vom August 1940 bis März 1941 war die Division im Bereich des WK VIII beurlaubt. Nach Wiedereinberufung am 15.3.1941 stellte sie 3 Sicherungs-Divisionen auf: 221. Sich. Div. (Hgr. Mitte) mit Inf. Rgt. 350 und I./Art. Rgt. 221 444. Sich. Div. (Hgr. Süd) mit Inf. Rgt. 360 und II./Art. Rgt. 221 454. Sich. Div. (Hgr. Süd) mit Inf. Rgt. 375 und III./Art. Rgt. 221. Stab und IV./Art. Rgt. 221 wurden Heerestruppe, ebenso Pi. Btl. 221; die Pz. Jg. Kp. bildete die 7./Sich. Rgt. 4 und die 2. (Radf.) Kp. die 8. Kp. dieses Rgts.; Stab und 1. (Radf.) Kp. bildeten Stab und 1./Aufkl. Abt. 298. Unterstellung: 1939 Sept.: z. Vfg.; Süd; Osten; Polen Nov./Dez.: XXXII; Grz. bschn.; Mitte; Osten; Polen 1940 Jan./Apr. XXXII; Grz. bschn.; Mitte; Osten; Polen Mai: z. Vfg.; OKH; Westen; Oberrhein Juni: z. Vfg.; 7. Armee; "C"; Westen; Oberrhein Juli/Dez.: beurlaubt im WK VIII 1941 Jan./Feb.: beurlaubt im WK VIII März: in Umbildung zur 221., 444. und 454. Sich. Division 221. Sicherungs-Division (WK VIII) 15.3.1941 in Breslau, WK VIII, aus einem Drittel der 221. Inf. Div. (* 26.8.1939 durch Landwehr-Kdr. Breslau) mit: verst. Inf. Rgt. 350 I.-III. I./Art. Rgt. 221 (3 Bttrn.) Wach-Btl. 701 Versorgungs-Einheiten 221 (Div. Nachschubführer 350) Landesschützen-Rgts. Stab 45; dazu kamen: Div. Nachr. Abt. 824 am 1.12.1941 aus Feld-Nachr. Kdtr. 38 I./Pol. Rgt. 8 aus Pol. Btl. 91 Reiter-Hundertschaft 221; Winter 1942/43 1. und 2. Ost-Reiter-Hundertschaft 221, von denen die 1. 1943 als Reiter-Schwadron /Freiw. Stamm-Rgt. 4 nach dem Westen kam. (Die Panzerkp. 221 und Panzerjägerkp. 221 gehörten nicht zur Division, sondern waren bei der Hgr. Süd aufgestellt). Der Ldschtz. Rgts. Stab 45 wurde 15.10.1942 durch die Btle. 302, 352 und 230 zum Sic. Rgt. 45 ungegliedert. Die Infanterie der Division bestand damit aus dem Gren. Rgt. 350 und dem Sich. Rgt. 45. Da das Rgt. 350 1942 bei der 2. Pz. Armee und 1944 bei der 3. Panzer Armee detachiert war, waren der Sich. Div. weitere Rgter. unterstellt: Aug. 1942: Sich. Rgt. 27 (Btl. 325, 706, 862) Sich. Rgt. 44 (Btl. 573 und 701) Feb. 1943: (bei Gomel) Gren. Rgt. 930, Sich. Rgt. 36 und 183, Ost-Btl. 604 und andere Einheiten Feb. 1944: (in Weissruthenien) Sich. Rgt. 75 (Btl. 939, 598 und lit. 5) Sich. Rgt. 34 (Btl. 546, 468 und Fest. 659) und die Ldsschtz. Btle. 446, 791. Die Division wurde nach Vernichtung bei Hgr. Mitte am 28.7.1944 aufgelöst; die Reste des Inf. Rgts. 350 bildeten das III./Sich. Rgt. 75 ?, die Reste der Sich. Rgter. 34 und 45 das I./Sich. Rgt. 45 und die I./Art. Rgt. 221 die Art. Abt. 391. Unterstellung: 1941 März/Mai: Umbildung zur Sich. iv. im WK VIII Juni: VII; 4. Armee; Mitte; Osten; Bialystok Juli: z. Vfg.; 4. Armee; Mitte; Osten; Bialystok Aug./Dez.: rückw. Heeresgebiet; Mitte; Osten; Bobruisk, Brjansk 1942 Jan.: LV; 2. Armee; Mitte; Osten; Orel Feb./März: LV; 2. Armee; Süd; Osten; Orel Apr./Juni: rückw. Heeresgebiet; Mitte; Osten; Jelnja Juli: XXXV; 2. Pz. Armee; Mitte; Osten; Gomel Aug./Dez.: rückw. Heeresgebiet; Mitte; Osten; Gomel 1943 Jan./Sept.: rückw. Heeresgebiet; Mitte; Osten; Desna*) Okt.: XXXXVI; 2. Armee; Mitte; Osten; Gomel Nov./Dez.: WBefh. Ostland; Mitte; Osten; Minsk 1944 Jan./Mai: WBefh. Weißruthenien; Mitte; Osten; Wilna Juni: z. Vfg.; Mitte; Osten; Minsk *) Teile beim LIII. AK der 2. Pz. Armee bei Orel (Rgt. 350). Anmerkung: Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen: 1940 9. Juni, 21. Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez. 1941 15. Jan., 10. Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7. Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez. 1942 2. Jan., 6. Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5. Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez. 1943 1. Jan., 3. Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug., 5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez. 1944 15. Apr., 15. Mai, 15. Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov. (26. Nov.), (31. Dez.) 1945 19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai Die "Schematischen Kriegsgliederungen" setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten Vierteljahr 1944 fehlen sie.

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