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716. Infanterie-Division

Geschichte des Bestandsbildners Wie die Kriegstagebücher (KTB) aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26. August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen - verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang 1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten. Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.; diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München), bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen 1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919 bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene Routine-Schriftgut. In den einzelnen Rückgaben waren enthalten: - Sept. 1962: 1.-6. Division - März 1963: 7.-18. Division - Juli 1963: 19.-23. Division - März 1964: 24.-34. und 73. bis 79. Division - Juli 1964: 35.-72. und 81. Division - März 1964: 82.-100. Division - Sept. 1965: 101.-125. Division - Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division - Juli 1966: 213. Sich. Division - Dez. 1966: 218.-295. Division - Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le. Afrika-Division, Div. Brandenburg - Okt. 1967: 384.-719. Division und Division 905 ferner: Div. Dormagen, Inf.Div. Großdeutschland, Sturm-Div. Rhodos, Div.Gruppe Rossi, Div. von Broich/Div. von Manteuffel In den "Guides to German Records Microfilmed at Alexandria/Virginia" sind Kriegstagebücher von Infanterie-Divisionen wie folgt erfasst: - Guide Nr. 41: Divisionen 1-5 (Nachträge in Guide Nr. 63) - Guide Nr. 45: Divisionen 6-9 (Nachträge in Guide Nr. 63) - Guide Nr. 63: Nachträge Divisionen 1-9, Divisionen 10-21 - Guide Nr. 64: Divisionen 22-57 - Guide Nr. 65: Divisionen 58-96 - Guide Nr. 66: Divisionen 97-114 - Guide Nr. 67: Divisionen 116-137 - Guide Nr. 68: Divisionen 141-187 - Guide Nr. 69: Divisionen 189-218 - Guide Nr. 70: Divisionen 221-255 - Guide Nr. 71: Divisionen 256-291 - Guide Nr. 72: Divisionen 292-327 - Guide Nr. 73: Divisionen 328-369 - Guide Nr. 74: Divisionen 370-710 - Guide Nr. 64: Divisionen 22-57 - Guide Nr. 76: Divisionen 712-719, 999, Pz.Gren.Div. Brandenburg, Sturm-Div. Rhodos, Div. von Broich/von Manteuffel, Div. Dormagen, Div.Gruppe Rossi, Pz.Gren.Div. Großdeutschland, Pz.Gren.Div. Feldherrnhalle Das Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis 98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer. Die Gliederung des Aktenmaterials ist stets die gleiche: - Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen Angaben auch zu den Divisionseinheiten) - Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch Ausbildungsangelegenheiten) - Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr, Truppenbetreuung) - Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen) - Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den Unterabteilungen III (Gericht) IVa (Intendant) IVb (Div.Arzt) IVc (Div.Veterinär) IVd ev./kath. (Div. Geistliche) - Kommandant des Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr) - Sonstige Unterlagen Bestandsbeschreibung Ia: KTB von Mai 1941 bis Ende Dez. 1943 Ib: KTB von Juni bis Ende Okt. 1942 Ic: TB von Sept. 1942 bis Ende Sept. 1943 IIa: TB von Mai bis Okt. 1942 und von Jan. bis Ende Dez. 1943 Erschliessungszustand Vollständig erschlossen Zitierweise BArch RH 26-716/... Geschichte des Bestandsbildners Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. XII, S. 182-183, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen. 716. Infanterie-Division (WK VI, E 18 Bielefeld; 1.11.1942 E 328 Aachen) *2.5.1941 durch WK VI als Division 15. Welle für Besatzungsaufgaben aus den Ersatztruppen des Wehrkreises: Inf. Rgt. 726 I.-III. durch Div. Nr. 166 Bielefeld Inf. Rgt. 736 I.-III. durch Div. Nr. 156 Köln Art. Abt. 656 (3 Bttrn.) Div. Einheiten 716. Die beiden Grenadier-Rgter. erhielten am 13.4.1944 die Ost-Btle. 439 und 642 als IV. Bataillone zugewiesen; die Art. Abt. 656 wurde am 26.5.1943 I./Art. Rgt. 656 und Jan. 1944 zum Art. Rgt. 1716 ausgebaut. Die Division wurde nach dem Einsatz in der Normandie in Südfrankreich (Perpignan) aufgefrischt, aber beim Rückzug abermals zerschlagen. Die Wiederaufstellung erfolgte beim AOK 19 am Oberrhein unter Verwendung zahlreicher Splittereinheiten (bis 1.11.1944): III./Gren. Rgt. C/V (Walküreeinheit WK V) Festungs-Inf. Btl. 1417 Festungs-MG-Btle. 39, 61 Res. Jäg. Btl. 38 und Res. Gren. Btl. 163 (189. Res. Div.) Sich. Btl. 671, I./44 (früher I./56), 1009 (fr. I./196), 726 Reste Sich. Rgt. 198 II./Flieger-Rgt. 71 (Btl. Wahl) Gren. Rgt. Bauer der Div. 405 Btle. Schmidt und Jäckel Art. Abt. 28 Reste H. Küsten-Art. Abt. 1182 Reste H. Küsten-Art. Rgt. 1290 und 1291 Fest. Art. Abt. 1525 (als III./1716). Im November 1944 bestand die Division aus: Gren. Rgt. 706 I., II. (neu) Gren. Rgt. 726 I., II. Gren. Rgt. 736 I., II. Div. Füs. Btl. 716 Art. Rgt. 1716 I.-IV. Div. Einheiten 716. Die Division wurde im Brückenkopf Colmar abermals zerschlagen. Die am 24.3.1945 befohlene Aufstellung unterblieb auf vom 8.4.1945. Mit Befehl vom 14.4.1945 erfolgte die Wiederaufstellung dann doch noch unter Verwendung von Teilen der alten Division: Stab aus Stab/Kampfgruppe 716. Inf. Div. Gren. Rgt. 706 I., II. aus Stab 706, I. aus II./Ausb. Btl. AOK 19, II. aus Stab II./706 und Teilen des Gren. Ausb. Btls. 195 Konstanz Gren. Rgt. 726 I., II. aus Stab 726, I. aus Jäg. Ausb. Btl. 75 Donaueschingen, II. aus Teilen des Gren. Ausb. Btls. 195 Konstanz Gren. Rgt. 736 I., II. aus Stab/Gren. Ausb. Rgt. 515 Konstanz, I. aus Ldschtz. Ausb. Btl. II./V Pforzheim, II. aus Ldschtz. Ausb. Btl. I./V Div. Füs. Kp. 716 Art. Rgt. 1716 I., II., Stab und I. Abt. aus dem alten Rgt.; II. aus Art. Ausb. Abt. 260 Ludwigsburg Div. Einheiten 716. Die Reste der Division kamen bei Kempten in amerikanische Gefangenschaft. Unterstellung: 1941 Mai: in Aufstellung BdE im WK VI Juni: XXXII; 15.Armee; "D"; Westen; Rouen Juli/Dez.: LX; 15. Armee; "D"; Westen; Normandie 1942 Jan.: XXXII; 15.Armee; Westen; Soissons Feb./März: XXXVII; 15.Armee; "D"; Westen; Belgien Apr./Mai: LX; 15.Armee; "D"; Westen; Belgien Juni/Dez.: LXXXIV; 7.Armee; "D"; Westen; Caen 1943 Jan./Dez.: LXXXIV; 7.Armee; "D"; Westen; Caen 1944 Jan./April: LXXXIV; 7.Armee; "D"; Westen; Caen Mai: LXXXIV; 7.Armee; "B"; Westen; Caen Juni: I. SS; 7.Armee; "B"; Westen; Normandie Juli: z. Vfg.; 7.Armee; "B"; Westen; Normandie Aug.: IV. Lw.; 19.Armee; "G"; Westen; Südfrankreich Sept./Dez.: LXIV; 19.Armee; "G"; Westen; Elsaß 1945 Jan.: LXIV; 19.Armee; "G"; Westen; Elsaß nach Wiederaufstellung: Apr.: LXIV; 19. Armee; Ob West; Westen; Schwaben Anmerkung: Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen: 1940 9. Juni, 21. Juli, 1. Aug., 13. Sept., 7. Okt., 7. Nov., 12. Dez. 1941 15. Jan., 10. Feb., 12. März, 5. Apr., 1. Mai, 5. Juni, 1. Juli, 7. Aug., 3. Sept., 2. Okt., 4. Nov., 4. Dez. 1942 2. Jan., 6. Feb., 10. März, 5. Apr., 11. Mai, 8. Juni, 4. Juli, 5. Aug., 2. Sept., 8. Okt., 5. Nov., 1. Dez. 1943 1. Jan., 3. Feb., 4. März, 9. Apr., 1. Mai, 1. Juni, 7. Juli, 5. Aug., 5. Sept., 4. Okt., 8. Nov., 3. Dez. 1944 15. Apr., 15. Mai, 15. Juni, 15. Juli, 31. Aug., 16. Sept., 13. Okt., 5. Nov., (26. Nov.), (31. Dez.) 1945 19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai Die "Schematischen Kriegsgliederungen" setzen erst mit dem 8. Juni 1940 ein; aus dem ersten Vierteljahr 1944 fehlen sie.

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