Chef der Heeresbüchereien
Geschichte des Bestandsbildners Der Chef der Heeresbüchereien wurde am 1.1.1941 ernannt. Ihm unterstanden mehrere Heeresbüchereien in verschiedenen Standorten. Die Dienststellung des Chefs war anfänglich durch Oberstleutnant i.G. Frhr. Rüdt von Collenberg und 1943 durch Oberst i.G. Brückner besetzt. Nach der Dienstanweisung vom 5. Juni 1943 hatte er folgende Dienststellung und Aufgaben (siehe RH 53-5/53): 1. Er war eine nachgeordnete Dienststelle des OKH und unterstand dem "Beauftragten des Führers für die militärische Geschichtsschreibung". Er war nach dessen näheren Anordnungen berechtigt, den vom OKH in Büchereifragen zu führenden Schriftwechsel zu unterzeichnen. 2. Dem Chef der Heeresbüchereien waren unterstellt: a) die Heeresbüchereien Berlin, Prag und Wien b) im Rahmen fachlicher Aufsicht auch alle übrigen Büchereien des Heeres mit und ohne eigenem Personal, soweit sie Ihre Mittel durch den Chef der Heeresbüchereien zugewiesen erhieten. c) die Beauftragten in den besetzten Gebieten nach besonderer Regelung. 3. Aufgaben: a) Nutzbarmachung des Schrifttums für die soldatische und allgemeine geistige Fortbildung im Heere. Auswahl und Zusammenstellung von Schrifttum für dienstliche Zwecke. b) Wissenschaftliche Auskunftserteilung an militärische Dienststellen. c) Erfassung des in- und ausländischen Schrifttums zum Weltkrieg und Bearbeitung einer Schrifttums-Kartei. d) Bearbeitung und Herausgabe der Wehrwissenschaftlichen Quellenkunde. e) Personelle fachliche Besetzung der Büchereien des Heeres mit eigenem Personal. f) Ersatz und Ausbildung des fachlichen Personalnachwuchses für die Büchereien des Heeres mit eigenem Personal. g) Anfordern und Verteilen der Haushaltsmittel für die Büchereien des Heeres. h) Zentrale Beschaffung von Büchern, Zeitschriften und militärischen Fachzeitschriften für die Dienststellen des Heeres. i) Regelung des Austausches von Doppelstücken zwischen den Büchereien des Heeres und der Abgabe von nicht benötigten überzähligen Exemplaren an die Reichstauschstelle Der Chef der Heeresbüchereien hatte die Befugnisse eines Brigadekommandeurs. In territorialen Angelegenheiten war er die Weisungen des Befehlshabers Wehrkreis III gebunden. Bestandsbeschreibung Über das Schicksal der umfangreichen Deutschen Heeresbücherei in Berlin gab es zunächst widersprüchliche Angaben. Inzwischen scheint gesichert, dass die Bestände (ca. 400.000 Bände, 250.000 Karten und 500 Handschriften) zuerst nach Potsdam und von dort auf das Schloss Rothenburg bei Altmark / Niesky ausgelagert worden sind. Dort fielen sie bei Kriegsende wahrscheinlich den sowjetischen Truppen in die Hände und wurden in die UdSSR abtransportiert. Es ist zu vermuten, dass die Deutsche Heeresbücherei heute nicht mehr als Ganzes oder in größeren geschlossenen Teilen existiert, sondern auf mehrere sowjetische bzw. russische Bibliotheken verteilt worden ist. Ausgeglichen werden kann dieser Verlust teilweise durch die geretteten (und ab 1962 von den Library of Congress in Washington zurückgegebenen) Teile der bayerischen Armeebibliothek und der Wehrkreisbüchereien. Die Bayerische Armeebibliothek, von der ebenfalls ein Teil als verloren gegangen bezeichnet werden muss, befindet sich heute im Bayerischen Armeemuseum in Ingolstadt. Die Registraturen der Heeresbüchereien sind vollständig verlorengegangen, der Bestand RH 63 besteht lediglich aus zwei Akten. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang sind einige Unterlagen der Wehrkreisbücherei des Wehrkreiskommandos V (20 Bände) mit Grundsatzdokumenten im Bestand RJH 53-5. Erschliessungszustand Online-Findbuch Zitierweise BArch RH 63/...
- EHRI
- Archief
- de-002525-rh_63
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer