Luftgaukommando IV (Dresden)
Geschichte des Bestandsbildners Die Akten stammen aus Rückführungen aus den USA und Großbritannien an die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Von dort wurden die Akten 1968 an das Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv abgegeben. 1991 wurden Grundstücksunterlagen des Luftgaus IV aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden an die Abteilung Militärarchiv abgegeben. Diese Akten waren bisher im Sammelbestand RL 19 (Luftgaukommandos und Luftgaustäbe) zusammengefasst. Zur besseren Darstellung der einzelnen Provenienzen wurden Nebenbestände zu RL 19 angelegt. Im Zuge der Umsignierung wurden die bisher in den Amtsdrucksachen (Bestand: RLD 24) verwahrten Akten ebenfalls den neuen Nebenbeständen zugeordnet. Luftgaukommando IV 10.37 Unbenennung des Luftgaukommandos 7 in Luftgaukommando IV.Standort: Dresden. Befehlsbereich: Land Sachsen(= Wehr-kreis IV des Heeres).4.38 Erweiterung des Befehlsbereiches auf das Gebiet des bis-herigen Luftgaues IX.4.39 Erweiterung des Befehlsbereiches auf die Lausitz undNiederschlesien (von Luftgau VIII) und den südlichenTeil der Provinz Sachsen (von Luftgau III).Nunmehriger Befehlsbereich: Land Sachsen, Regierungs-Bezir-ke Liegnitz, Aussig, Merseburg, Erfurt (ohne Kreis Heili-genstadt). Kreise Kalbe (von Regierungsbezirk Magdeburg),Schmalkalden (von Provinz Hessen-Nassau). Land Anhalt(ohne Kreis Ballenstedt) sowie die nicht zum Luftgau IIIgehörenden Kreise des Regierungsbezirks Frankfurt/O(Provinz Brandenburg).11.41 Luftgaukommando IV wird zur Führung des geplanten Luft-gaues Moskau vorgesehen. Der bisherige Befehlsbereichtritt daher zum Luftgau III.12.41 Umbenennung des Luftgaukommandos IV in LuftgaukommandoMoskau. Unterstellung: 10.37- 2.38 Luftkreiskommando 32.38- 1.39 Luftwaffengruppenkommando 12.39- 3.41 Luftflottenkommando 13.41- 11.41 Luftwaffenbefehlshaber Mitte Kommandeur, ab 11.39 Kommandierender General undBefehlshaber im Luftgau IV: 10.37- 3.38 GenLt. Hirschauer4.38- 6.38 Oberst Kolb (md.F.b.)7.38- 11.41 GendFl Mayer Bestandsbeschreibung Vom Luftgaukommando IV ist umfangreiches Schriftgut über Grunderwerb vorhanden sowie ein Aktenband über den Arbeitseinsatz von Kriegsgefangenen. Zitierweise BArch RL 19-4/... Geschichte des Bestandsbildners Allgemein: Unterhalb der Luftkreiskommandos wurden ab 1936 Luftgaukommandos gebildet, die für die mobilmachungsmäßige Vorbereitung der Fliegerbodenorganisation (u.a. Anlage von E-Häfen) und den zivilen Luftschutz zuständig waren. Im Juli 1938 erhielten die Befehlshaber im Luftgau die Befugnisse eines Kommandierenden Generals. Ihnen wurden unterstellt: - die gesamte Fliegerbodenorganisation - die leichten Jagdverbände - die gesamte Flak unter Auflösung der Höheren Flakkommandeure - der Flugmeldedienst - der Luftschutz - der Nachschub (einschließlich Fliegerschulen und Fliegerersatzabteilungen) Im Laufe des Kriegs wurden in den besetzten Gebieten ebenfalls Luftgaukommandos errichtet mit grundsätzlich der gleichen Zuständigkeit, wie die Luftgaukommandos im Reichsgebiet. Zur Bodenorganisation gehörten die Flugplätze und Fliegerhorste. Sie waren unter Flughafenbereichskommandos zusammengefasst. Zu den weiteren Bodentruppen der Luftwaffe gehörten die Nachschubkolonnen-Abteilungen der Luftwaffe, die Kommandeure der Kraftfahrinstandsetzung der Luftwaffe / Kommandeure der Kraftfahrtruppe der Luftwaffe sowie die Kraftwagen-Werkstatt-Abteilungen und die Kraftfahr-Ausbildungs-Abteilungen der Luftwaffe. Eine Sondergruppe bildeten die vom Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) aufgestellten NSKK-Regimenter der Luftwaffe und die Kraftwagen-Transport-Regimenter (Speer) der Luftwaffe. Für Flugzeugreparaturen dienten die Werft-Abteilungen der Luftwaffe, zur Bergung eigener und feindlicher Flugzeuge die Luftwaffen-Berge-Bataillone / Luftzeugstäbe. Im Frieden bestanden bereits einige Luftverteidigungskommandos zur Zusammenfassung der Flak um besonders gefährdete Städte. Diese Kommandos wurden ab 1941 in Flak-Divisionen umbenannt. Zum Einsatz in den Luftgauen kamen Flak-Regimenter und Flak-Abteilung. Beim Einsatz im Reichgebiet wurde diese meist als Flak-Gruppen bzw. Flak-Untergruppen sowie einer örtlichen oder regionalen Angabe bezeichnet. Daneben gab es Flak-Scheinwerfer-Einheiten, Heimat-Flak-Batterien (meist in der Nähe von Industriebetrieben), Alarm-Flak-Batterien. Aus den Sicherheits- und Hilfsdienst-Abteilungen (SHD) wurden ab 1942 Luftschutz-Abteilungen. Luftwaffen-Bautruppen wurden vor allem für Bauvorhaben auf Flugplätzen (Startbahnbau) eingesetzt. Den Luftgauen wurden Luftgau-Nachrichten-Regimenter oder Luftgau-Nachrichten-Abteilungen zugeteilt, die u.a. zuständig waren für den Fernschreib- und Funkdienst, den Flugmeldedienst und den Jägerleitdienst. Jeder Luftgau verfügte über eine Luftgau-Sanitätsabteilung. Für den Einsatz außerhalb des Reiches waren Luftwaffen-Sanitätsabteilungen gebildet worden. Die territoriale Zuständigkeit der Luftgaukommandos und die Unterstellungsverhältnisse änderten sich oft (siehe dazu: Übersichtskarten 1934 bis 1945 im Bestand RL 2-III Generalstab der Luftwaffe / Generalquartiermeister; hier: Abteilung Luftwaffenbodenorganisation). Luftgaukommando IV: Am 1. April 1936 entstand der Luftgau 7 (Dresden), im Oktober 1937 erhielt der Luftgau die römische Ziffer IV. Der Befehlsbereich umfasste das Land Sachsen, ab April 1938 auch den Bereich des aufgelösten Luftgaukommandos IX (Weimar). Im Oktober 1938 wurden die nördlichen Teile des Sudetenlandes in den Luftgau eingegliedert. Ab April 1939 erfolgte eine Erweiterung des Befehlsbereichs auf die Lausitz und Niederschlesien (vom Luftgau VIII) und die südlichen Teile der Provinzen Sachsen und Brandenburg (vom Luftgau III). Ende 1941 wurde der Luftgau aufgelöst und das Gebiet mit dem Luftgau III vereinigt zum Luftgau III/IV. Das Luftgaukommando IV unterstand dem Luftkreiskommando 3, ab Februar 1938 dem Luftwaffengruppenkommando 1 / Luftflottenkommando 1, ab März 1941 dem Luftwaffenbefehlshaber Mitte.
- EHRI
- Archief
- de-002525-rl_19_4
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