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Führungsstäbe der Fliegertruppe der Luftwaffe

Geschichte des Bestandsbildners Die Akten stammen aus Rückführungen aus den USA und Großbritannien an die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Von dort wurden die Akten 1968 an das Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv abgegeben. Weitere Unterlagen stammen aus privater Hand. Die im Österreichischen Staatsarchiv im Bestand B 521 vorliegenden Unterlagen des VIII. Fliegerkorps und des Fliegerführers Süd gelangten 1974 als Kopien in die Abteilung Militärarchiv. Die Überlieferungen des XI. Fliegerkorps (ab Mai 1944 Oberkommando der 1. Fallschirmarmee) und der 7. Flieger-Division (ab Mai 1943 1. Fallschirmjäger-Division) wurden nach der Schlußprovenienz dem Bestand RL 33 (Verbände und Einheiten der Fallschirmtruppe der Luftwaffe) zugeordnet. Bestandsbeschreibung Der Bestand enthält nur geringfügige Aktensplitter einiger weniger Stäbe der Fliegertruppe. Bei den Unterlagen handelt sich hauptsächlich um Gefechts-, Lage- und Tätigkeitsberichte sowie Einsatz- und Tagesbefehle, Meldungen verschiedener Art, Kräftegliederungen, Richtlinien und Einsatzgrundsätze. Kriegstagebücher sind nur in wenigen Fällen überliefert. Aus der Zeit des Polenfeldzuges liegen Abschriften von Kriegstagebüchern einschließlich Anlagen der Flieger-Divisionen 1, 2 und 3 sowie des Fliegerführers z.b.V. vor. Erhalten ist auch das Kriegstagebuch des Jagdfliegerführers Süddeutschland mit 10 Anlagebänden aus der Zeit von Januar bis Mai 1943. Hervorzuheben sind ferner die Aufzeichnungen zu den Unternehmen "Weserübung" und "Seelöwe" und "Donnerkeil". Die Unterlagen des VIII. Fliegerkorps dokumentieren insbesondere die Eroberung und Verteidigung Sewastopols sowie die Luftversorgung Stalingrads. Der Bericht des Jagdfliegerführers Rumänien aus der Nachkriegszeit beschreibt die Luftverteidigung des Erdölgebiets von Ploesti und den Rückzug der deutschen Truppen aus Rumänien mit Angaben zum Tode des rumänischen Staatschefs Antonescu und zum Schicksal des Gesandten Killinger (RL 8/210). Zitierweise BArch RL 8/... Geschichte des Bestandsbildners Die höheren Stäbe unterhalb der Luftflotten waren als reine Führungsstäbe konzipiert, um für ihre Einsatzaufgaben möglichst beweglich zu sein. Im Einzelnen: -Fliegerkorps bzw. Jagdkorps, -Fliegerdivisionen bzw. Jagddivisionen, -Fliegerbrigaden, -Fliegerführer bzw. Jagdfliegerführer (Jafü) Zu ihren Aufgaben gehörten: -die Aufteilung, Verschiebung und der Einsatz der unterstellten fliegenden Verbände nach Weisungen der Luftflotten, -die Erstellung des Luftlagebildes in dem jeweiligen Einsatzbereich, -die Zusammenarbeit mit dem Heer (Heeresgruppe, Armeen), -die Wahrnehmung truppendienstlicher Belange, -die Luftwaffen-Gerichtsbarkeit. Die Unterstellung unter die Luftflotten und Luftwaffenkommandos richtete sich nach der Lage im jeweiligen Einsatzraum, der beabsichtigten Schwerpunktbildung, der Zahl der erforderlichen oder zur Verfügung stehenden fliegenden Verbände und nach der besonderen Verwendung (Nahkampf, Jagdschutz) der Verbände. Änderte sich die Situation, wurden neue Stäbe zugeführt oder abgezogen. So gehörten zur Luftflotte 1 im Nordabschnitt der Ostfront 1941 das I. und VIII. Fliegerkorps. 1942/43 standen diese Korps, dazu das IV. Fliegerkorps und mehrere Fliegerführer, unter dem Befehl der Luftflotte 4 im Südabschnitt, während bei der Luftflotte 1 nur der Fliegerführer 1 und die 3. Flieger-Division eingesetzt waren. Die Luftflotte 5 in Norwegen dagegen verfügte über keine Fliegerkorps, dafür über mehrere Fliegerführer (Aufklärung, Schiffsbekämpfung) und über einen Jagdfliegerführer. Die Fliegerkorps führten die ihnen unterstellten Verbände in der Regel unmittelbar. Es konnten ihnen Flieger-Divisionen, Fliegerführer und Jagdfliegerführer unterstellt sein. Den Jagdkorps hingegen unterstanden in der Regel Jagd-Divisionen und Jagdfliegerführer. Abgesehen von der 1934 aufgestellten und 1935 wieder aufgelösten 1. Flieger-Division, kam es erst 1938 im Zuge der Auflösung der Luftkreise zur Aufstellung von Flieger-Divisionen. Diese waren aus den Höheren Fliegerkommandeuren in den Luftkreisen 1-5 gebildet worden. 1939 wurden die Flieger-Divisionen in Fliegerkorps umgewandelt. Insgesamt wurden 13 Fliegerkorps aufgestellt, von denen nur neun als echte Fliegerkorps mit Kampf- oder Jagdverbänden angesehen werden können. Es handelte sich um die Korps I, II, IV, V, VIII, IX, X, XII und Tunis, dazu kamen 2 Jagdkorps. Aufgestellt wurden ferner eine größere Anzahl von Flieger-Divisionen und Jagd-Divisionen sowie von Fliegerführern und Jagdfliegerführern. Im Laufe des Krieges, besonders während seiner Endphase, als sich Treibstoffmangel, Umrüstung der Kampfverbände auf Jagd und Personalabgaben an das Heer auswirkten, kam es laufend zu organisatorischen Veränderungen bei den höheren Stäben der Fliegertruppe (Neuaufstellungen, Umwandlungen, Umbenennungen, Auflösungen). Fliegerkorps wurden zeitweilig in Luftwaffenkommandos umgewandelt, fusionierten mit Luftgaukommandos zu "Kommandierenden Generalen" oder wurden zu Flieger-Divisionen herabgestuft. Umgekehrt entstand z.B. aus dem 1939 aus der 5. Flieger-Division hervorgegangenen V. Fliegerkorps im März 1942 das Luftwaffenkommando Ost und daraus im Mai 1943 das Luftflottenkommando 6.

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  • Archief
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