Gothein, Georg
Geschichte des Bestandsbildners Lebensdaten 15.8.1857 geboren in Neumarkt/Schlesien Realgymnasium und Universität Breslau, Bergakademie Berlin 1881 Bergreferendarexamen, anschließend Hilfsarbeiter für das Kassen- und Rechnungswesen an der Bergwerksdirektion in Saarbrücken Spätherbst Versetzung an das Hüttenamt in Gleiwitz 1885 Beurlaubung vom Staatsdienst 1885 - 1887 Generalsekretär des Oberschlesischen Berg- und Hüttenmännischen Vereins 1887 Wiedereintritt in den Staatsdienst, Tätigkeit als Hilfsarbeiter, später Bergrevierbeamter in Waldenburg/Schlesien und Tarnowitz 1889 - 1892 Stadtverordneter in Waldenburg 1894 - 1906 Stadtverordneter in Breslau 1892 Austritt aus dem Staatsdienst 1893 - 1901 1. Syndikus der Industrie- und Handelskammer Breslau 1893 - 1903 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses 1901 - 1918 Mitglied des Reichstages (Freisinnige Vereinigung, später Fortschrittliche Volkspartei) 1904 - 1910 Mitglied des Schlesischen Provinziallandtages 1919 - 1920 Mitglied der Nationalversammlung (Deutsche Demokratische Partei) 1919 Reichsschatzminister im Kabinett Scheidemann 1920 - 1923 Mitglied des Reichstages (Deutsche Demokratische Partei) nach 1923 noch einige Zeit im Vorstand der Deutschen Demokratischen Partei 1931 Mitglied der Deutschen Staatspartei 22.3.1940 gestorben in Berlin Gothein war in mehreren Gremien tätig, die sich mit Fragen der Wirtschaft, des Handels und des Verkehrs befassten: Vorsitzender des Außenhandelsverbandes, Leiter der deutschen Landesgruppe des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages, Mitglied des Gesamtvorstandes des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages, Mitarbeiter des Hansabundes, Vorsitzender des Aufsichtsrats der „Schlesischen Dampfer-Kompanie Berliner Lloyd", Vorsitzender des Schlesischen Odervereins und Mitglied des Ausschusses und Verwaltungsrates des Zentralvereins für deutsche Binnenschifffahrt. Hervorzuheben ist auch die langjährige Tätigkeit Gotheins als Vorsitzender des Vereins zur Abwehr des Antisemitismus. Bestandsbeschreibung Manuskript "Aus meiner politischen Tätigkeit"; umfangreiche Korrespondenz, u. a. mit Lujo Brentano, Leo Molinari, Eberhard Gothein; Unterlagen zum Ersten Weltkrieg, Kapp-Putsch, Wahlverein der Liberalen, DDP, Verein zur Abwehr des Antisemitismus Inhaltliche Charakterisierung Der Nachlass Georg Gotheins wurde im Jahre 1957 von dessen Tochter Irmgard Gothein dem Bundesarchiv übereignet (Zug. 107/1957); kleinere Nachträge folgten im Jahre 1958 (Zug. 62/1958 und 98/1958). Sein Hauptinteresse und einen großen Teil seiner Arbeitskraft widmete Gothein wirtschaftspolitischen Fragen und Aufgaben: Angelegenheiten der Binnenschifffahrt, des Handels, der Zölle, Steuern, öffentlichen Haushalte usw. In vielen Gremien, die mit Wirtschaftsangelegenheiten befasst waren, war er in führender Stellung tätig (Außenhandelsverband, Mitteleuropäischer Wirtschaftstag, Binnenschifffahrtsvereine usw.); seine Ansichten und Erfahrungen fanden jahrzehntelang Niederschlag in außerordentlich reger publizistischer Tätigkeit. Die große Summe der Zeitungs- und Zeitschriftenartikel, Bücher, Broschüren usw., die in gedruckter Form oder in Manuskripten vorliegen, stellt umfangmäßig den größten Teil der Nachlassunterlagen dar. Über Gotheins Wirken in allgemeinpolitischer und parteipolitischer Hinsicht informieren vor allem die recht umfänglichen Korrespondenzen, die neben Politischem allerdings auch viel Privates bzw. Familiäres enthalten, sowie die in der Zeit nach seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik verfassten Lebens-erinnerungen. Der Nachlass kann frei benutzt werden. Die Nachkommen Georg Gotheins haben das Recht auf Einsichtnahme in den Nachlass. vgl. Dienstakten 4211 Gothein Koblenz, den 30. April 1962 Kinder (Archivinspektorin) Zitierweise BArch N 1006/...
- EHRI
- Archief
- de-002579-n_1006
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer