Braun, Magnus Frhr. v.
Besondere Benutzungsbedingungen Die Benutzung unterliegt keinen anderen Beschränkungen als der Beachtung von Persönlichkeitsschutzrechten Betroffener und schutzwürdiger Belange Dritter. Geschichte des Bestandsbildners Magnus Frhr. v. Braun: von Ostpreußen bis Texas. Erlebnisse und zeitgeschichtliche Betrachtungen eines Ostdeutschen, Stollhamm 1955; Magnus Frhr. v. Braun: Weg durch vier Zeitepochen. Vom ostpreußischen Gutsleben der Väter bis zur Weltraumforschung des Sohnes, Limburg 1965 Verwaltungsbeamter, zuletzt Regierungspräsident in Gumbinnen, Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft sowie Reichskommissar für die Osthilfe (1932-1933) Lebensdaten 07.02.1878 geboren in Neucken/Kr. Preußisch-Eylau als Sohn des ostpreußischen Rittergutsbesitzers Maximilian Freiherr von Braun und Elenore geb. von Gostkowski 1888-1896 Besuch des Wilhelm-Gymnasiums in Königsberg und Ablegung des Abiturs 1896-1899 Studium der Staats- und Rechtswissenschaften in Göttingen und Königsberg 1899 Referendarexamen in Königsberg 1899-1900 Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger beim Ersten Garde- Regiment zu Fuß in Potsdam 1900-1902 Referendar beim Landgericht in Königsberg/Ostpreußen 1902 Referendar bei der Regierung in Koblenz 1904 Assessorexamen in Berlin 1904 Vertreter des Landrates in Essen 1907 Volontariat in der Londoner Agentur der Berliner Diskontogesellschaft 1907-1910 Adjudant von Clemens Dehlbrück im Handelsministerium 12.07.1970 vermählt mit Emmy Melitta von Quistorp (* 03.11.1886 + 29.12.1959) 1911-1915 Landrat in Wirsitz, Provinz Posen 1915-1917 persönlicher Adjudant beim Staatssekretär des Inneren Clemens Dehlbrück und Karl Helfferich Sept. 1917 Ernennung zum ersten Pressechef beim Reichskanzler und zum Kaiserlichen Direktor in der Reichskanzlei 1918 Kreishauptmann in Seijna/Litauen Staatshauptmann in Dünaburg Verwaltungschef in Lettgallen Sept. 1918 Chef der politischen Abteilung bei der Militärverwaltung Litauen in Wilna 1919 vorübergehend Polizeipräsident in Stettin danach Geh. RR und vortragender Rat im Preußischen Ministerium des Innern in Berlin, hier. u.a. Personalchef 1919-1920 Regierungspräsident in Gumbinnen 1921-1932 Tätigkeit in der Raiffeisenorganisation, zunächst als Verbandsdirektor für Brandenburg und Schleswig-Holstein 1926 Ernennung zum Generaldirektor Juni 1932- Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft in den Jan. 1933 Kabinetten Papen und Schleicher sowie Reichskommissar für Osthilfe 1933-1945 Rückzug auf sein 1930 erworbenes Gut Ober-Wiesenthal in Niederschlesien Mai 1945- zunächst unter russischer Besetzung dann unter polnischer Juli 1946 Verwaltung in Ober-Wiesenthal 1946-1947 nach Vertreibung aus Schlesien Übersiedlung nach Landshut/Bayern 1947-1952 Aufenthalt in den USA bei seinen Söhnen Wernher und Magnus von Braun jr. 1952 Rückkehr nach Deutschland und bis zu seinem Tod wohnhaft in Oberaudorf 30.08.1972 gestorben in Oberaudorf Bestandsbeschreibung Lebenserinnerungen; Manuskripte, persönliche und politische Korrespondenzen nach 1945, u.a. auch mit seinen Söhnen Wernher, dem amerikanischen Raumfahrtexperten, und Sigismund, u.a. Staatssekretär im Auswärtigen Amt. (Stand: 1977) Inhaltliche Charakterisierung Der Nachlass Magnus von Braun wurde dem Bundesarchiv 1972 von dessen Sohn Sigismund von Braun übergeben. Eine Ordnung der Papiere war kaum erkennbar. Daher musste der Nachlass Blatt für Blatt geordnet und bewertet werden, bevor er verzeichnet werden konnte. Er umfasst nun ca. 2,5 lfm. Der Nachlass datiert zum überwiegenden Teil nach 1945, da durch die Vertreibung aus Schlesien nur ein sehr geringer Teil der Akten durch den Nachlasser mitgeführt werden konnte. Auch die Unterlagen nach 1945 weisen Lücken auf, was insbesondere bei der Korrespondenz auffällig ist. Ebenso fehlen die Erinnerungen seines Großvaters vom Ende des 18. Jh. bis Anfang 19. Jh., die in der Korrespondenz und in seinen gedruckten Lebenserinnerungen mehrfach erwähnt werden. Einen großen Bestandteil bilden die Lebenserinnerungen von Magnus von Braun, welche er bereits während seines Aufenthaltes in den USA bei seinen Söhnen Wernher (dem berühmten Raketenforscher) und Magnus von Braun jr. begann niederzuschreiben. In diesem Zusammenhang führte er eine rege Korrespondenz mit ehemaligen Ministerkollegen und anderen verantwortlichen Leuten, um die Ereignisse der letzten Jahre der Weimarer Republik zu rekapitulieren. Schwerpunkte bilden dabei die Umstände, die zu Sturz Heinrich Brünings führten. Hierbei spielte die Brüningsche Verordnung, bzw. deren Entwurf, vom Mai 1932 eine besondere Rolle, in deren Folge Brüning als Agrarbolschewist diffamiert wurde. Ebenso werden auch die Rolle des Justizministers Franz Gürtner bei der Verabschiedung Staatsnotwehrgesetzes von 1934 sowie die Umstände seines Todes 1941 hinterfragt. Aus der allgemeinen Korrespondenz ragt die mit dem ehemaligen Reichskanzler Franz von Papen heraus, die nahezu vollständig von 1949 - 1969 überliefert ist. Für die Geschichte Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg ist die sehr umfangreiche Korrespondenz mit seinem Sohn Sigismund von Braun (tätig im diplomatischen Dienst der Bundesrepublik Deutschland, zuletzt Staatssekretär im Auswärtigen Amt) und mit seinem Neffen Joachim von Braun (Geschäftsführer des „Göttinger Arbeitskreises") recht bedeutsam. Mit seinem Sohn Wernher von Braun führte der Nachlasser ebenfalls einen umfangreichen Briefwechsel, der die Geschichte der amerikanischen Raumfahrt sehr gut widerspiegelt. Literatur: Braun, Magnus von: Weg durch vier Zeitepochen, Limburg 1965. Braun, Magnus von: Von Ostpreußen bis Texas, Stollhamm 1955. Die Freiherrn von Braun. Geschichte eines Schlesisch-Ostpreußischen Geschlechts. Zusammengestellt von Magnus von Braun, 1957 (Privatdruck) Koblenz, 1993 Stephan Luther Zitierweise BArch N 1085/...
- EHRI
- Archief
- de-002579-n_1085
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer