Leverkuehn, Paul
Geschichte des Bestandsbildners Paul Leverkuehn Jurist, Politiker Träger des Großen Verdienstkreuzes 31. Juli 1893 geboren in Lübeck Besuch des Gymnasiums Katherineum in Lübeck Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Edinburgh, Freiburg, München, Berlin, Königsberg und Göttingen 1914 - 1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg 1915/1916 Teilnahme an der Expedition an der persisch-türkischen Grenze im Auftrag des Auswärtigen Amtes und des Großen Generalstabes 1919 - 1922 Juristischer Vorbereitungsdienst Mitarbeiter im Reichsausgleichsamt in Lübeck 1922 - 1923 Zweites Examen und Promotion zum Dr. jur. Referent an einem deutsch-englischen Schiedsgericht und bei der Amerikastelle des Auswärtigen Amtes 1923 - 1925 Referent der deutsch-amerikanischen Kommission in Washington 1925 - 1928 Bankier in New York 1928 - 1930 Reichskommissar für die Freigabe des deutschen Vermögens an der deutschen Botschaft in Washington 1930 Rückkehr nach Deutschland und Niederlassung als Rechtsanwalt in Berlin 1939 Einberufung zur Wehrmacht 1940 Konsul in Täbris/Persien 1941 Sonderauftrag des Auswärtigen Amtes in Paris 1941 - 1944 Leiter der Abwehrstelle in Istanbul 1945 Vorstandsbevollmächtigter bei der Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken AG 1945 Niederlassung als Rechtsanwalt in Hamburg 1946 - 1947 Mitarbeiter der Reichsbankleitstelle Hamburg 1948 - 1949 Verteidiger im OKW- und Manstein-Prozess 1949 Vorsitzender des Landesverbandes Europa-Union, Hamburg Vorsitzender der Studiengesellschaft für privatrechtliche Auslandsinteressen 1951 - 1953 Mitglied der deutschen Delegation für die Schuldenverhandlungen in London 1953 Wahl in den 2. Deutschen Bundestag Vertreter der CDU in der Beratenden Versammlung des Europarates 1954 Wahl zum Präsidenten der Europa-Union Aufgrund eines Wahl zum Präsidenten der Europa-Union Aufgrund eines schweren Autounfalls Übergabe seines Amtes an Ernst Friedländer im Herbst 1957 Wahl in den 3. Deutschen Bundestag Präsident des Instituts für Asienkunde in Hamburg 1. März 1960 verstorben in Hamburg Er war verheiratet mit Gerda Leverkuehn. Veröffentlichungen u.a.: Der geheime Nachrichtendienst der deutschen Wehrmacht im Kriege. (1947). 3. Auflage bei Bernard & Graefe in Frankfurt. 1960 Geschichte der Vereinigten Staaten. 1948 Wirtschaftliche Bestimmungen in Friedensverträgen. 1948 Der Barbarei entgegen. Übersetzung des Buches von F.J.P. Veale Kommentar zum Militärgesetz. 1952 Bestandsbeschreibung Vorarbeiten, Korrespondenzen und Rezensionen zu publizistichen Arbeiten militärgeschichtlichen Inhalts; Unterlagen aus der Tätigkeit als Verteidiger in alliierten Nachkriegsprozessen; politischer Schriftwechsel vorwiegend aus der Nachkriegszeit, vor allem zur Außenwirtschaftspolitik. (Stand: 1977) Inhaltliche Charakterisierung Nach dem Tod von Paul Leverkuehn bemühte sich das Bundesarchiv, den schriftlichen Nachlass zu erwerben und wandte sich im Juni 1960 an die Witwe Gerda Leverkuehn. Diese sagte mit Schreiben vom Januar 1961 die Übergabe der Papiere zu. Im August 1961 konnten die Papiere übernommen werden. Es handelte sich um Akten, Broschüren und einige Bücher im Umfang von 12 Paketen. Die Unterlagen waren ungeordnet. Ausgeschlossen von der Übergabe waren die Anwaltsakten Leverkuehns. Diese verblieben bei seinem Nachfolger in dessen Kanzlei. Es handelte sich dabei überwiegend um Akten mit Sachbetreffen zu internationalen Rechtsfragen, u.a. zu den Rothschild-Juwelen. Die übernommenen Papiere bestehen neben persönlichen Dokumenten aus Unterlagen aus der Zeit als Jurist und Politiker sowie seiner Tätigkeit in verschiedenen Verbänden, Vereinen und Organisationen. Sie enthalten außerdem eine umfangreiche Materialsammlung sowie die Manuskripte zum Buch „Nachrichtendienst. Tätigkeit des deutschen Militärischen Nachrichtendienstes im Kriege 1939 - 1945." Korrespondenz ist wenig überliefert. Die Papiere dokumentieren überwiegend die Tätigkeit nach 1945. Die erste Bearbeitung des Nachlasses erfolgte ab Sommer 1961. Er wurde geordnet, bewertet und einfach verzeichnet; nichtarchivwürdige Vorgänge wurden ausgesondert. Dazu gehörten neben Sachakten auch persönliche Unterlagen wie Ausweise und Pässe, Fragebögen, persönliche Briefe, Glückwünsche zu Geburtstagen etc., Broschüren und Druckschriften. Es war beabsichtigt, diese an Frau Leverkuehn zurück zu geben. Der Bestand wurde vollständig signiert, auch die zur Kassation vorgesehen Akten. Aufgrund einer zwischen dem Bundesarchiv und Frau Leverkuehn getroffenen Vereinbarung sollten die damals als nicht archivwürdig angesehenen Unterlagen bis Januar 1992 im Bundesarchiv verbleiben, danach entweder an die Familie zurückgegeben oder kassiert werden. Beides ist offensichtlich nicht geschehen. Die endgültige Verzeichnung des Nachlasses erfolgte in der Zeit zwischen März und Juni 2004. Da der Bestand seit langem benutzt und zitiert ist, wurde die vorgefundene innere Ordnung der einzelnen Bände nicht verändert. Endgültig zum Bestand genommen wurden die 1961 als nicht archivwürdig eingestuften persönlichen Papiere und Sachakten, da diese im Zusammenhang mit der Tätigkeit Leverkuehns als Rechtsanwalt stehen und ohne Zweifel archivwürdig sind. Die Broschüren und Druckschriften sind ausnahmslos nach 1945 erschienen und somit ohne weiteres zugänglich. Sie enthalten keine erkennbaren Lesespuren. Deshalb wurde das Druckgut kassiert. Von wenigen Ausnahmen abgesehen blieb die bisherige Bandzählung erhalten. Nur die früheren „Kassanda" am Schluss des vorläufigen Verzeichnisses wurden zur Vermeidung von Lücken in der Zählung neu signiert. Die Konkordanz findet sich im Anhang dieses Findbuches. Koblenz, 2004 Manuela Vack Zitierweise BArch N 1146/... Besondere Benutzungsbedingungen Die Benutzung unterliegt keinen anderen Beschränkungen als der Beachtung von Persönlichkeitsschutzrechten Betroffener und schutzwürdigen Belangen Dritter.
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