Industriebeteiligungsgesellschaft mbH.- Bildbestand
Geschichte des Bestandsbildners Die Industriebeteiligungsgesellschaft mbH, als Industrieverwaltungsgesellschaft mbH am 11. Januar 1951 gegründet und am 12. September 1951 umbenannt, war eine Dienstleistungsgesellschaft zur Abwicklung mittelbar und unmittelbar im Bundeseigentum befindlicher früherer Reichsgesellschaften. Zur Liquidationsmasse zählten insbesondere die sogenannten Speergesellschaften, so auch die in den 1920er Jahren gegründete Montan-Industriewerke GmbH, die 1951 in der Industriebeteiligungsgesellschaft mbH aufging. Rechtliche Grundlage für die Tätigkeit der Industriebeteiligungsgesellschaft mbH war das Gesetz zur vorläufigen Regelung der Rechtsverhältnisse des Reichsvermögens und der preußischen Beteiligungen vom 21. Juli 1951 (BGBl. I S. 467). Die Deutsche Industrie-Werke Aktiengesellschaft Berlin-Spandau, die Vorprovenienzstelle des Bestandes R 121 Bild, war in der NS-Zeit als "Betriebstreuhandgesellschaft" der Montan-Industriewerke GmbH Treuhänderin verschiedener Montan-Werke zur Rüstungsproduktion, u.a. der Spreewerk GmbH, die 1935 als Tochtergesellschaft der Deutsche Industrie-Werke Aktiengesellschaft in Spandau gegründet wurde und 1940 mit dem Spreewerk Grottau in Gerštorf (deutsch Görsdorf) im besetzten Sudetengebiet einen zweiten Werksstandort erhielt. An beiden Standorten wurden vor allem Gewehre hergestellt. Das Verhältnis der Montan-Industriewerke GmbH zu ihren "Betriebstreuhandgesellschaften", deren Grundstücke und Industrieanlagen sie aufgekauft hatte, war offiziell über einen Pachtvertrag geregelt. Dennoch befanden sich auch die "Betriebstreuhandgesellschaften" im Reichsbesitz und gehörten zum sogenannten Speer-Komplex. 1950 erfolgte die Neugründung der Deutsche Industrie-Werke AG als eigenständiges Unternehmen, das in den Jahren 1952-1956 durch die Industriebeteiligungsgesellschaft mbH abgewickelt wurde. Bestandsbeschreibung Der Bestand R 121 Bild enthält ausschließlich Aufnahmen der 1925 gegründeten Deutsche Industrie-Werke Aktiengesellschaft Berlin-Spandau und ihrer Vorgängerunternehmen, der Königlichen Preußischen Gewehrfabrik (1722-1919), der Deutsche Werke Aktiengesellschaft (1919-1924) und der Deutsche Kraftfahrzeugwerke Aktiengesellschaft (1924-1925). Die Fotos dokumentieren vornehmlich die Werksgeschichte von 1919 bis 1966, besonders Produktionsabläufe, Teil- und Endprodukte, Betriebsversammlungen und -feiern sowie Dienst- und Produktionsjubiläen. Thematische Schwerpunkte sind zum einen die Produktion von zivilen Fahrzeugen, insbesondere Eisenbahnwaggons und Motorrädern ("D-Rad"), von landwirtschaftlichen Maschinen, Bettgestellen und Werkzeug in der Weimarer Republik und zum anderen der Abriss und Wiederaufbau der stark kriegszerstörten Industrieanlagen nach 1950. Neben Sprengungen, Aufräum- und Bauarbeiten sind vor allem die Wiedereinrichtung des Waggonbaus und der Metallgießerei sowie die Neueinrichtung der Sinterei und der Werft zu sehen. Aufnahmen von der Rüstungsproduktion in der NS-Zeit liegen nicht vor. Aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg verdienen 20 Stereoskopien des Berliner Stadtfotografen F. Albert Schwartz (1836-1906) von den Königlichen Preußischen Artillerie-Werkstätten Spandau hervorgehoben zu werden. Vorarchivische Ordnung Die Deutsche Industrie-Werke Aktiengesellschaft Berlin-Spandau musste der Industriebeteiligungsgesellschaft mbH ihre Unterlagen zu Liquidationszwecken überlassen. In den 1950er Jahren scheinen neben Akten auch drei Kartons mit Bildern abgegeben worden zu sein, was auf keine andere abgewickelte Gesellschaft zutrifft. Ende der 1960er Jahre (der genaue Zeitpunkt lässt sich nicht mehr ermitteln) wurde der Bildbestand zusammen mit den Akten an das Bundesarchiv abgegeben. Im Zuge der Neuerstellung eines Findbuches 2010 wurde der Bildbestand vom Aktenbestand separiert und als neu gebildeter Bestand "R 121 Bild" an das Bildarchiv des Bundesarchivs in Koblenz übergeben. Erschliessungszustand Das Bildmaterial wurde im Januar 2014 geordnet, bewertet und in einer Excel-Tabelle verzeichnet. Die Verzeichnung erfolgte auf der Ebene des Fotoalbums bzw. thematisch zusammengestellter Mappen aus losen Abzügen. Es ergaben sich folgende Klassifikationsgruppen: 1.Königliche Preußische Gewehrfabrik Spandau (1867-1919) 2.Fotoalbum: Erinnerungen für den Betriebsdirektor der Maschinenfabrik bei der Deutsche Werke AG Otto Lohmann zum Eintritt in den Ruhestand; Geschenk der Direktion 3.Fotoalbum: Produktion von Grasmähern und Dreschmaschinen bei der Deutsche Werke AG Berlin-Spandau 4.Fotoalbum: Produktionsabteilungen der Deutsche Werke AG Berlin-Spandau 5.Fotoalbumserie: Abriss und Wiederaufbau der Deutsche Industrie-Werke AG Berlin-Spandau (14 Bände) 6.Fotoalbum: Eisengießerei der Deutsche Industrie-Werke AG Berlin-Spandau 7.Fotoalbum: Fertigung und Inbetriebnahme eines Motorbootes bei der Deutsche Industrie-Werke AG Berlin-Spandau 8.Fotoalbum: Sonderschau der Deutsche Industrie-Werke AG Berlin-Spandau auf der Industrieausstellung in Berlin 9.Betrieb und Personal 10.Werkzeug- und Maschinenbau 11.Ziviler Fahrzeugbau 12.Landwirtschaftliche Geräte und Maschinen 13.Bettgestelle und Haushaltsgeräte 14.Kriegsschäden, Sprengungen, Wiederaufbau 15.Kohlezeichnungen für Werbeprospekt Innerhalb der Verzeichnungseinheiten wurde auf eine weitere thematische Untergliederung verzichtet. Das Negativmaterial wurde den Positivabzügen zugeordnet, wobei die vorarchivische Ordnung der Negative in Serien beibehalten wurde, um die detaillierten Verweise auf das zugehörige Negativ in der 14-bändigen Albumserie nutzbar zu halten. 25 repräsentative Aufnahmen wurden für das digitale Bildarchiv des Bundesarchivs ausgewählt, für diesen Zweck einzeln verzeichnet und zusammen mit einer kurzen Einleitung online gestellt. Findmittel: Excel-Tabelle Zitierweise BArch R 121-BILD/... Geschichte des Bestandsbildners Im Januar 1951 unter der Bezeichnung Industrieverwaltungsgesellschaft mbH gegründete bundeseigene GmbH zur Liquidation der Beteiligungen des Reiches und Preußens an unmittelbar oder mittelbar im Bundeseigentum befindlichen früheren Reichsgesellschaften, v. a. der sogenannten "Speergesellschaften": Rohstoffhandelgesellschaft mbH (ROGES), Rüstungskontor GmbH, Industriekontor GmbH und Rowak-Handelsgesellschaft mbH. Im September 1951 erfolgte die Umbenennung in Industriebeteiligungsgesellschaft mbH, die nach Abschluss der Abwicklungsaufgaben Ende 1963 ihre Tätigkeit einstellte.
- EHRI
- Archief
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