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Rassenhygienische und kriminalbiologische Forschungsstelle des Reichsgesundheitsamtes.- Bildbestand

Geschichte des Bestandsbildners Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Unterlagen der "Rassenhygienischen und Bevölkerungsbiologischen Forschungsstelle" und ihrer Vorgänger- und Nachfolgeorganisationen weitestgehend dem Zugriff der alliierten und deutschen Nachkriegsbehörden entzogen. Entweder wurden das Schrift- und Bildgut noch vor dem Einmarsch der Alliierten vernichtet, oder durch die ehemaligen Mitarbeiter veruntreut, wodurch es erst nach und nach an staatliche Stellen gelangen konnte. Ein Teil des Materials wurde am 1949 dem Landeskriminalamt München übergeben, ein anderer Teil, dessen Verbleib bis heute ungeklärt ist, kam nach Mecklenburg, ein weiterer Teil nach Winnenden in Baden-Württemberg bzw. an die Universität Tübingen. Als 1969 vom dortigen Anthropologischen Institut ein Bearbeitungsverbot der Akten ausgesprochen wurde, wechselte das Material an das Anthropologische Institut der Universität Mainz, wo es 1972 mit dem Münchener Bestand vereinigt werden konnte. Nachdem 1979 das Bundesarchiv durch einen Brief der "Gesellschaft für bedrohte Völker" auf den Verbleib der Archivalien aufmerksam gemacht wurde, stellte es als Rechtsnachfolger Anspruch auf die Bestände. Am 19. Juni 1980 wurde das Material allerdings aus ungeklärter Ursache wieder an das Anthropologische Institut der Universität Tübingen übergeben. Von dort gelangten die Bestände nach einer Protestaktion des "Zentralrates der Sinti und Roma" am 1. September 1981 an das Bundesarchiv. Weitere Restbestände wie die "Zigeuner-Kollektion" des Medizinalbeamten Hermann Arnold (1912-2005), dessen Studien in der Tradition nationalsozialistischer Zigeunerforschung gesehen werden müssen, und Unterlagen über "erbgeschichtliche und sozialbiologische Untersuchungen über Asoziale", welche zwischen 1937 und 1939 in Württemberg durchgeführt worden waren, konnten 1989 vom Universitätsarchiv Tübingen an das Bundesarchiv überführt werden. Bestandsbeschreibung Die Fotografien des Bestandes dokumentieren die Tätigkeit der "Rassenhygienischen und Bevölkerungsbiologischen Forschungsstelle des Reichsgesundheitsamtes" zwischen 1936 und 1944. Der größte Teil der Sammlung besteht aus Ablichtungen von Sinti und Roma, wobei es sich sowohl um Portrait- als auch um Gruppenbilder handelt. Des Weiteren verdeutlichen die Fotografien die Vorgehensweise der nationalsozialistischen Dienststelle durch Motive von Sammelstellen, "anthropologischen Vermessungen" und Untersuchungen, wodurch letztlich auch die Tätigkeit der vereinzelt abgebildeten Mitarbeiter um Dr. Robert Ritter nachvollzogen werden kann. Vorarchivische Ordnung Die Fotografien sind innerhalb des Bestandes lediglich nach dem jeweiligen Fotomaterial (Papier- und Diapositive) geordnet. Zitierweise BArch R 165-BILD/... Geschichte des Bestandsbildners Im Frühjahr 1936 unter der Bezeichnung Rassenhygienische und bevölkerungsbiologische Forschungsstelle des Reichsgesundheitsamtes auf Veranlassung des Leiters der Abteilung Volksgesundheit im Reichsministerium des Innern gegründet; hatte u.a. die Aufgabe, For‧schungsvorhaben zu koordinieren und ihre Ergebnisse in die erbpflegerische Praxis überzu‧leiten; Schwerpunkt dabei bildete die "rassenkundliche Erfassung" der "Zigeuner" und "Zi‧geunermischlinge"; ab 1941 lautete die Bezeichnung Rassenhygienische und Kriminalbiologi‧sche Forschungsstelle des Reichsgesundheitsamtes; Leiter war Robert Ritter.

Collectie
  • EHRI
Type
  • Archief
Rechten
Identificatienummer van European Holocaust Research Infrastructure
  • de-002579-r_165_bild
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