Ga direct naar: Hoofdnavigatie
Ga direct naar: Inhoud
Alle bronnen

Landesfinanzamt/Oberfinanzpräsident in Hannover, Band 1

Allgemeine Verwaltung; Besitz- und Verkehrssteuerabteilung, Zoll- und Verbrauchsssteuerabteilung; Reichsliegenschaften; Vermögensverwertungs- und Devisenstelle V. Benutzungshinweise 1. Allgemein Der Aktenbestand ist in drei Gruppen mit jeweils unterschiedlichen Akzessionen aufgeteilt. Die erste Gruppe mit der Signatur Hann. 210 Acc. 2004/023 beinhaltet Akten der Vermögensverwertungsstelle mit dem Aktenzeichen der Reichsfinanzverwaltung O.5205 (vom Reich eingezogenes oder verfallenes Vermögen) -J. (Jude) römische Zahl (Kennnummer des Transports) -P oder ab 1944 V (Dienststelle) + dreistellige Zahl (Sachbearbeiter). Dabei handelt es sich um Akten zu jüdischen Bürgern, welche ab Dezember 1941 bis Januar 1942 von Hannover aus in Ghettos oder Konzentrationslager deportiert wurden. Sie finden sich in der Klassifikation unter 06.20.01.01. Beispiel: O.5205-J.III/125-P211b Unter der Signatur Hann. 210 Acc. 2004/024 wurden Akten der Vermögensverwertungsstelle mit dem Aktenzeichen der Reichsfinanzverwaltung O.5210 (vom Reich eingezogenes oder verfallenes Vermögen)-A. (unbekannt) und eine laufende Nummer sowie P oder ab 1944 V (Dienststelle) + dreistellige Zahl (Sachbearbeiter) erfasst. Inhaltlich dokumentieren diese Akten die Einziehung und Verwertung des Vermögens ausgewanderter, ausgebürgerter oder verstorbener Juden. Sie finden sich in der Klassifikation unter 06.20.01.02. Beispiel: O.5210-A.63-V124 Akten der Devisenstelle Hannover wurden unter der Signatur Hann. 210 Acc. 2004/025 erfasst. Die Devisenstellen dienten der Überwachung des Devisenverkehrs und der Auswanderung sowie dem Erlass von Verfügungsbeschränkungen und der Verfolgung von sogenannten Devisenvergehen. Die Akten der Devisenstelle geben Auskunft über die Vermögenslage jüdischer Bürger und deren Familien, über die Belegung mit speziellen Abgaben ("Judenvermögensabgabe") sowie über den organisatorischen Ablauf der Auswanderung und der damit verbundenen Ausplünderung. Ein großer Teil dieser Akten (lfd. Nr. 3000-4971) bestand jeweils nur aus wenigen Seiten und war gebündelt abgelegt worden. Im Rahmen der Verzeichnung wurden die Vorgänge zunächst getrennt. Der Informationsgehalt dieser Akten ist hinsichtlich der Vermögenswerte sehr gering. Die Akten wurden entsprechend ihrer Herkunft auf die Klassifikationspunkte 06.20.02.01 (Genehmigungsabteilung) bzw. 06.20.02.02 (Straf- und Rechts- bzw. ab 1940 Überwachungsabteilung) aufgeteilt. 1a. Klassifikation, Teil a 06.20 Vermögens- und Devisenangelegenheiten jüdischer Personen 06.20.01 Vermögensverwertungsstelle 06.20.01.01 Deportation 06.20.01.02 Emigration und Nachlässe 06.20.02 Devisenstelle 06.20.02.01 Genehmigungsabteilung 06.20.02.02 Straf- und Rechts- bzw. ab 1940 Überwachungsabteilung 1b. Sperrfristen Für die zur Person Betroffener geführten Akten des Oberfinanzpräsidenten Hannover gilt 3 Abs. 2 des Niedersächsischen Archivgesetzes vom 25. Mai 1993 (Nieders. GVBl 1993, S. 129), das heißt die in dieser Datenbank verzeichneten Akten dürfen erst 10 Jahre nach dem Tode der betroffenen Personen oder falls das Sterbedatum nicht feststellbar ist, 100 Jahre nach deren Geburt benutzt werden. 1c. Hinweise auf andere Bestände Finanzamtsakten im Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv Hannover im Bestand Nds. 225 [+ Name des Finanzamtes] und in den Staatsarchiven Aurich, Bückeburg, Oldenburg, Osnabrück, Stade und Wolfenbüttel. Akten zu jüdischen Firmen, Bankhäusern, Institutionen und Stiftungen im Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv Hannover im Bestand "Hann. 210". Weiterhin findet sich hier eine Kartei zur sonstigen Korrespondenz der Vermögensverwertungsstelle sowie eine Kartei zur Korrespondenz derselben mit Finanzämtern aus dem gesamten Bezirk des Oberfinanzpräsidenten Hannover zu jüdischen Personen und eine Kartei mit den Daten der deportierten, emigrierten oder verstorbenen jüdischen Personen aus der Stadt Hannover. (Klassifikationspunkt 06.01. unter der Signatur Acc. 2004/011 Nr. 235-237). Akten der Entschädigungsbehörde im Niedersächsischen Hauptstaatsarchiv Hannover im Bestand "Nds. 110 W". Akten der Devisenzweigstelle Braunschweig im Staatsarchiv Wolfenbüttel. 2. Hinweise zu den "Karteikarten" der Datenbankmaske 2a. Personalien Staatsangehörigkeit: Es ist immer die Staatsangehörigkeit vor der Auswanderung angegeben. Konfession: Eintrag nur, wenn "jüdisch" oder ein anderer Glauben als Konfession in der Akte erwähnt wurde. Letzte Anschrift: Einheitlich für Hannover, Wunstorfer Landstr. 1: "Hannover, Israelitische Gartenbauschule Ahlem". Dem Straßennamen innerhalb der letzten Anschrift ist die heutige Bezeichnung in Klammern angehängt. Falls es sich um eine nationalsozialistische Namensgebung handelt, ist der Anschrift die Bezeichnung "ehemals" vorangestellt. Beispiel 1: Hannover, Robert-Kirchhoff-Straße: ursprünglich Hertzstraße - nach 1945 wieder Hertzstraße Wie folgt eingetragen: Hannover, Robert-Kirchhoffstr. 10 (heute: Hertzstraße) Beispiel 2: Obernkirchen, ehemals Adolf Hitlerstr. 10 2b. Familienangehörige Allgemein: Die letzte Anschrift in der "Karteikarte Personalien" ist nicht grundsätzlich auch für die Familienangehörigen gültig. Ausbürgerung: Das angegebene Ausbürgerungsdatum ist das Datum des Deutschen Reichsanzeigers und Preußischen Staatsanzeigers, in welchen die Ausbürgerung veröffentlicht wurde. 2c. Firma/Beruf Arbeitsverhältnisse bei der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) / Synagogen-Gemeinde Hannover beziehen sich auf bezahlte sowie unbezahlte Beschäftigungen. Der in den Akten angegebene erlernte Beruf ist nicht immer der tatsächlich erlernte Beruf. Die Angaben in dem Feld "erlernter Beruf" können sich unter Umständen auch auf die zwanghaft ausgeübte Tätigkeit beziehen, hier z. B. die Eintragung "Arbeiter". Beschäftigungen z. B. als Haushilfe bei Bewohnern der Judenhäuser oder in anderen Haushalten wurden einheitlich mit dem Begriff "Privat" in dem Feld "beschäftigt bei" bezeichnet. Bei Beschäftigungsverhältnissen in kleinen jüdischen "Selbsthilfebetrieben" wie z. B. Schneidereien in einigen Judenhäusern, ist durch die Nennung des Namens und der Straße deutlich gemacht, dass es sich um eines der Judenhäuser handelt. Der "Arbeitgeber" wird, wenn es sich um jüdische Gemeindeeinrichtungen handelt, ohne detaillierte Angabe auf "RVJD/Synagogen-Gemeinde Hannover" beschränkt. Dazu können folgende Einrichtungen zählen: Heinemann-Stiftung Hannover, Jüdischer Friedhof und Kleiderkammer, Jüdische Altersheime (Auf dem Emmerberge 31, Ellernstr. 16), Jüdische Volksschule Hannover, Jüdisches Krankenhaus Hannover, Gemeinschaftsküche Bergstr. 8 und der Jüdische Hilfsverein Hannover. Berufsbezeichnungen wie Küchenhilfe, Nähhilfe, Aufwartung, Hausgehilfin erhielten in diesem Zusammenhang die einheitliche Bezeichnung "Angestellte/Angestellter". Es sei denn es wurden konkrete Berufe wie Lehrer, Buchhalter, Koch genannt. 2d. Bankkonten Eintragungen im Feld "Kontonummer": Klammern ordnen das Konto einer bestimmten Person zu. Häkchen machen deutlich, dass ein Konto unter diesem Namen geführt wurde. 2e. Verwaltungsentscheidungen/Bemerkungen Das Feld "Bemerkungen" enthält zusätzliche Informationen und Erläuterungen, die nicht in den übrigen Feldern erfasst werden konnten. Über dieses Feld besteht die Möglichkeit, anhand von Stichworten zu weiteren Themen zu recherchieren. Beispiele möglicher Stichworte: Allgemein: "Staatenlos" Die Staatsangehörigkeit wurde nach den Angaben der Betroffenen eingetragen. Falls aus der Akte hervorgeht, dass die betreffende Person als staatenlos galt, wurde dieser Sachverhalt in dem Feld "Bemerkungen" notiert. Eintragung: "Markus Propper galt 1941 als staatenlos." "Polen" Handelt es sich bei den betreffenden Personen, um nach Polen abgeschobene Juden (Oktober 1938 oder Juni 1939) ist die Abschiebung in dem Feld "Bemerkungen" verzeichnet. Eintragung: "Jakob Panusch wurde im Oktober 1938 nach Polen abgeschoben." "Inhaber oder Mitinhaber" Hinweis auf Firmen Eintragung: "Norbert Prager war Inhaber der Fa. Norbert Prager Goldwarenhandel in Hannover, Humboldtstr. 23." "Mischling" "Mischehe" "Nachlass" Die Akten werden in den meisten Fällen unter dem Namen des Verstorbenen geführt und enthalten teilweise umfangreiche Vermögenswerte sowie Erben im In- und Ausland. Deshalb wurde hier der Hinweis notiert, dass es sich um einen Nachlass handelt. Eintragung: "Robert Awerbuch ist 1932 verstorben. Es handelt sich hier um den Nachlass"; Speziell zu O.5205 [Acc. 2004/023] "Heimeinkauf" Mit den Heimeinkaufsverträgen für Theresienstadt verpflichteten sich die Unterzeichner - meist ältere Juden vor der Deportation nach Theresienstadt - gezwungenermaßen, ihr Vermögen ganz oder teilweise der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, welche von der Gestapo lediglich vorgeschoben wurde, zu übertragen. Eintragung: "Guthaben und Wertpapiere an RVJD übertragen (Heimeinkauf Theresienstadt);" Speziell Devisenstelle [Acc. 2004/025] "Geplant" Aus der Akte geht nicht ausdrücklich hervor, ob und wohin die Betroffenen ausgewandert sind. Eintragung: "Geplant: Auswanderung in die USA;" "Liste oder Stadt-Leihamt" Hinweis, dass die Akte eine Liste der Silber- und Schmuckgegenstände enthält, die an das Stadt-Leihamt Hannover abgegeben wurden. Eintragung: "Die Akte enthält eine Liste der Silber- und Schmuckgegenstände, die an das Stadt-Leihamt Hannover abgegeben wurden;" 2f. Sonstige Vermögenswerte Enthält Werte, Forderungen oder Erlöse, die nicht innerhalb der Bereiche Banken und Konten sowie Versicherungen und Immobilien zu erfassen waren. Sonstige Vermögenswerte" wurden nur aufgeführt, wenn sie den Wert von 1.000 RM überschreiten. Hypothekenforderungen unterliegen dieser Grenze nicht. Besonderheiten, wie Bibliotheken oder Briefmarkensammlungen, sind unabhängig von ihrem materiellen Wert aufgenommen worden. 2g. Grundstücke Grundstücke, die vor Anlegen der Akte verkauft wurden, sind nicht aufgenommen worden. Grundstücke, die im Verlauf der Akte verkauft oder schon verkauft waren, die Genehmigung durch den jeweilig zuständigen Regierungspräsidenten allerdings noch nicht vorlag, wurden aufgenommen. Den Straßennamen der Grundstücke sind die heutigen Namen in Klammern angehängt. Falls die heutige Straßenbezeichnung unbekannt ist, es sich aber um eine nationalsozialistische Bezeichnung handelt, ist der Anschrift des Grundstücks die Bezeichnung "ehemals" vorangestellt (siehe "Letzte Anschrift"). Betriebsart: a.) Die Anschrift ist bekannt, aber nicht die Betriebsart - die Eintragung lautet: "Grundstück". b.) Die Anschrift ist bekannt und es wird deutlich, dass es sich um ein Haus handelt, dann lautet die Eintragung: "Hausgrundstück". c.) Sonst ist die Betriebsart übernommen, welche in der Akte angegeben ist. 2h. Versicherungen Es wurden nur kapitalbildende Versicherungen aufgenommen. VI. Anmerkungen 1.) Mit Wirkung vom 01. August 1998 wurden die Aufgaben der Oberfinanzdirektion Hannover im Bereich der Bundesvermögensabteilung der Oberfinanzdirektion Magdeburg übertragen (BGBl I 1998, S. 407). 2.) Reichs- und Preußisches Ministerium des Innern (Hrsg.), Handbuch für das Deutsche Reich, Berlin 1936, S. 144. 3.) Oberfinanzdirektion Hannover, Beiträge zur Verwaltungsgliederung und Verwaltungsgeschichte Niedersachsens (VII.). Die geschichtliche Entwicklung der Steuerverwaltung in Niedersachsen und ihre Aufgaben, in: Neues Archiv für Niedersachsen. Landeskunde/Statistik/Landesplanung, Nr. 1/1957 Bd. 9 (14), Bremen-Horn 1957, S. 2f. 4.) Leesch, Wolfgang, Geschichte der Finanzverfassung und -verwaltung in Westfalen seit 1815 in: Leesch, Wolfgang/Birkwald, Ilse/Blumberg, Gerd, Geschichte der Finanzverfassung und -verwaltung in Westfalen seit 1815 (Sonderdruck der OFD Münster), Münster 1998, S. 154. 5.) Oberfinanzdirektion Hannover, Beiträge zur Verwaltungsgliederung und Verwaltungsgeschichte Niedersachsens (VII.). Die geschichtliche Entwicklung der Steuerverwaltung in Niedersachsen und ihre Aufgaben, in: Neues Archiv für Niedersachsen. Landeskunde/Statistik/Landesplanung, Nr. 1/1957 Bd. 9 (14), Bremen-Horn 1957, S. 5. 6.) Reichs- und Preußisches Ministerium des Innern (Hrsg.), Handbuch für das Deutsche Reich, Berlin 1936, S. 145. 7.) Amtsblatt für Niedersachsen 1948, S. 127. 8.) Niedersächsisches Ministerialblatt 1951, S. 36. 9.) H. G. Adler, Der verwaltete Mensch. Studien zur Deportation der Juden aus Deutschland, Tübingen 1974, S. 506. 10.) HStAH Hann 210 Acc. 160/98 Nr. 10; Hann. 210 Acc. 5/76 Nr. 5. 11.) Ein weiterer Runderlass vom 25. Juni 1942 überträgt den Oberfinanzpräsidenten auch die Verwertung und Verwaltung des bis dahin vom Oberfinanzpräsidenten Berlin-Brandenburg zentral verwalteten Vermögens emigrierter oder ausgebürgerter jüdischer Personen, vgl. Kurt Schilde, Bürokratie des Todes. Lebensgeschichten jüdischer Opfer des NS-Regimes im Spiegel von Finanzamtsakten, Berlin 2002, S. 63. 12.) HStAH Hann. 210 Acc. 160/98 Nr. 6. 13.) Hinweis von Christoph Franke. Christoph Franke arbeitet zur Zeit an seiner Dissertation über die Devisenstelle beim Oberfinanzpräsidenten Hannover. 14.) Amtsblatt für Niedersachsen 1948, S. 249ff. 15.) Staatsarchiv Aurich: FA Aurich; FA Emden; FA Norden; FA Wittmund. Staatsarchiv Bückeburg: FA Rinteln; FA Stadthagen. Staatsarchiv Oldenburg: FA Cloppenburg; FA Delmenhorst; FA Jever; FA Oldenburg, FA Nordenham; FA Varel. Staatsarchiv Osnabrück: FA Aschendorf; FA Bentheim; FA Lingen; FA Osnabrück; FA Quakenbrück. Staatsarchiv Stade: FA Wesermünde; FA Zeven. Staatsarchiv Wolfenbüttel: FA Bad Gandersheim; FA Blankenburg; FA Braunschweig; FA Goslar; FA Helmstedt; FA Wolfenbüttel; Devisenstelle Braunschweig. EDV-Findbuch 2012

Collectie
  • EHRI
Type
  • Archief
Rechten
Identificatienummer van European Holocaust Research Infrastructure
  • de-002652-hann_210
Trefwoorden
  • Besitz
Disclaimer over kwetsend taalgebruik

Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer

Ontvang onze nieuwsbrief
De Oorlogsbronnen.nl nieuwsbrief bevat een overzicht van de meest interessante en relevante onderwerpen, artikelen en bronnen van dit moment.
Ministerie van volksgezondheid, welzijn en sportVFonds
Contact

Vijzelstraat 32
1017 HL Amsterdam

info@oorlogsbronnen.nlPers en media
Deze website is bekroond met:Deze website is bekroond met 3 DIA awardsDeze website is bekroond met 4 Lovie awards