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Emslandlager (Papenburg)

Katalog der Konzentrationslager-Dokumente, die sich bei dem International Tracing Service Allied High Commission for Germany befinden. Hrsg. v. d. Allied High Commission for Germany (HIOG), Bad Arolsen 1951. Catalogue of Concentration Camp Records held by the International Tracing Service, ed. Allied High Commission for Germany, Bad Arolsen 1951. Namen sind in der Zentralen Namenskartei (ZNK) des ITS recherchierbar Die Sammlung enthält u.a.: Rechnungslegungen und Schriftwechsel über Haftkosten, Nachweisung über Kultivierungsarbeiten in den Emsländischen Mooren, „Leistungsberichte“ (Art der Beschäftigung, Anzahl der bei verschiedenen Unternehmen beschäftigten Gefangenen), Nachweisungen der von verschiedenen Strafanstalten gemeldeten „moorfähigen“ Gefängnis- und Zuchthausgefangenen, Allgemeiner Schriftwechsel über den Strafvollzug (Maßnahmen, Anweisungen usw.), Belange der Verwaltung, Korrespondenz mit verschiedenen Justizanstalten, Berichte über Tagungen, Besprechungen u.a; Erlasse und Anordnungen betreffend die Überführung von Gefangenen in andere Gefängnisse bzw. Lager, Anfrage des Niederländischen Roten Kreuzes bezüglich der Übersendung von Lebensmitteln an Gefangene, Unterlagen betr. Sterilisationen, Unterlagen betr. Lagerküche und Ernährung der Gefangenen, Anordnung bezüglich der Bearbeitung von Gnadengesuchen, Fluchtmeldungen, Vernehmungsprotokolle sowie Korrespondenz über geflüchtete bzw. wiederergriffene Gefangene, Ermittlungsprotokolle und Urteilsniederschriften betr. während der Haftzeit begangene „Straftaten“ der Häftlinge, Korrespondenz über Misshandlungen bzw. Unregelmäßigkeiten bei der Verpflegungsausgabe im Arbeitskommando Höveler und Dieckhaus in Papenburg, Transportlisten, Wertsachenverzeichnis, Teil eines alphabetischen Verzeichnisses von „Nacht- und Nebel-Häftlingen“, Abschriften aus dem Patientenbuch des Marinehospitals Papenburg, Häftlingslisten, Kontobücher der Gefangenengelder, Verdienst- und Beschäftigungslisten, Ausgabelisten über Sachausgaben und Zusatznahrungsmitteln, Kammerbücher, Veränderungsmeldungen, Auszüge aus den Gefangenen-Registern geordnet nach Nationalitäten, Friedhofslisten, Notizbuch des Lager-Pfarrers, Akten des Emsland-Verfahrens, Sterbeurkunden Unterlagen betr.: Lager I = Börgermoor Lager II = Aschendorfermoor Lager III = Brual-Rhede Lager IV = Walchum Lager V = Neusustrum Lager VI = Oberlangen Lager VII = Esterwegen Lager IX = Versen Lager X = Fullen auf Lager Lager XI = Gross Hesepe Lager XIV = Bathorn Geschichte der Emslandlager (Papenburg): Unmittelbar nach dem Reichstagsbrand erließ Reichspräsident Hindenburg am 28. Februar 1933 die Verordnung „zum Schutz von Volk und Staat“ zur „Abwehr kommunistischer staatsgefährdender Gewaltakte“. Diese Notverordnung ermöglichte es u.a., politische Gegner ohne Angabe von Gründen und unter Ausschaltung der Justiz in Schutzhaft zu nehmen. Bis zum Juni 1933 wurden zwischen 20.000 und 25.000 Personen, überwiegend Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter, in bald überfüllte Gefängnisse und andere provisorische Haftstätten gesperrt. Bereits im April erteilte das Preußische Innenministerium dem Regierungspräsidenten in Osnabrück den Auftrag, im Emsland mehrere Lager für die Unterbringung von 3.000 bis 5.000 Gefangenen einzurichten. Im Sommer schließlich wurden die Konzentrationslager Börgermoor, Esterwegen und Neusustrum als „Staatliches Konzentrationslager Papenburg“ fertiggestellt und nach Schätzungen mit bis zu bis 10.000 Häftlingen belegt. Unter ihnen befanden sich neben politischen Gegnern bald auch Zeugen Jehovas und sog. „Sicherungsverwahrte“. Die Gefangenen, die sich selbst „Moorsoldaten“ nannten, wurden bei der Kultivierung der emsländischen Moore zur Zwangsarbeit herangezogen. Mit der Neuorganisation des KZ-Systems unter Aufsicht der SS im Sommer 1934 wurden die Lager Neusustrum und Börgermoor als KZ aufgelöst und von der preußischen Justiz als Strafgefangenenlager übernommen. Esterwegen blieb bis zu seiner „Verlegung“ nach Sachsenhausen im August/September 1936 als Konzentrationslager bestehen und wurde ab Januar 1937 als Lager VII ebenfalls Strafgefangenenlager. Daneben bestanden die Lager I Börgermoor, II Aschendorfermoor, III Brual-Rhede, IV Walchum, V Neusustrum und VI Oberlangen mit Platz für zunächst 5.500 Gefangene, bevor 1938 im mittleren und südlichen Emsland acht weitere Strafgefangenenlager errichtet wurden: Lager VIII Wesuwe, IX Versen, X Fullen, XI Gross-Hesepe, XII Dalum, XIII Wietmarschen, XIV Bathorn und XV Alexisdorf. In den Strafgefangenenlagern wurden bis Kriegsende bis zu 70.000 Menschen inhaftiert, darunter u.a. „rechtmäßig“ verurteilte Straftäter, Homosexuelle, politische Gegner, sog. „Asoziale“ und, ab Kriegsbeginn, zunehmend wehrmachtgerichtlich verurteilte Soldaten. In einem Teil des Lagers Esterwegen und in Börgermoor wurden 1943/44 außerdem westeuropäische Widerstandskämpfer, sog. „Nacht und Nebel“-Gefangene, interniert. Ab 1939 wurden in den südlichen Emslandlagern auch bis zu 100.000 Kriegsgefangene untergebracht, vor allem ab 1941 etwa 50.000 Rotarmisten. Im April 1945 wurden die Häftlinge der Emslandlager von britischen, kanadischen und polnischen Truppen befreit. Quelle: http://www.memorialmuseums.org/denkmaeler/view/210/Dokumentations--und-Informationszentrum-%28DIZ%29-Emslandlager-Papenburg [Stand 06.08.2012] und http://www.diz-emslandlager.de/lager/lager00.htm [Stand 06.08.2012]. Digitale Kopien der ITS Sammlungen: Dokumentations- und Forschungszentrum über den Widerstand, Luxemburg,, Französisches Nationalarchiv, Paris,, Institut für nationales Gedenken, Warschau,, Staatsarchiv Belgien,, USHMM, Washington,, Wiener Library, London,, Yad Vashem, Jerusalem

Collectie
  • EHRI
Type
  • Archief
Rechten
Identificatienummer van European Holocaust Research Infrastructure
  • de-002409-de_its_1_1_34
Trefwoorden
  • Emsland, Niedersachsen, Deutschland Emsland, Lower Saxony, Germany
  • Konzentrationslager
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