List, Wilhelm (Generalfeldmarschall)
Geschichte des Bestandsbildners Generalfeldmarschall Wilhelm List Wilhelm List wurde am 14. Mai 1880 in Oberkirchberg bei Ulm als Sohn eines Arztes geboren. Schon vor der Machtergreifung Hitlers im Jahre 1933 hatte er den Generalsrang erreicht. Er gehörte damit zu den älteren unter den deutschen Generalfeldmarschällen. Seine Militärische Laufbahn endete, als es zu Meinungsverschiedenheiten mit Hitler bezüglich Anweisungen und Befehlen aus dem Führerhauptquartier kam. List wandte sich Nachdrücklich gegen die in der Weisung Nr. 45 geforderten Operationen. Nachdem der Angriff über den westlichen Kaukasus zu den Ölquellen von Baku gescheitert war, wurde der Oberbefehlshaber durch Generalfeldmarschall Keitel gebeten, in Hitlers Namen zurückzutreten. List hatte bereits im 1. Weltkrieg im Generalstab und anderen Stäben an der Ost- und Westfront Verwendung gefunden. 1917 wurde er vom Kaiser persönlich mit dem Ritterkreuz des Hohenzollerschen Hausordens mit Schwertern ausgezeichnet. Nach Kriegsende wurde er in die Reichswehr übernommen. In der Folgezeit erwarb er sich besondere Verdienste als Kommandeur des III. (Jäger)Bataillons des 19. (bayerischen) Infanterieregiments in Kempten/Allgäu beim Aufbau der deutschen Gebirgstruppe. Nachdem er sich als Chef der Ausbildungsabteilung im Reichswehrministerium bewährt hatte, wurde er 1930 zum Kommandeur der Infanterieschule in Dresden berufen. Nach dem Anschluss Österreichs sorgte er als Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos 5 in Wien für die Eingliederung des österreichischen Bundesheeres in die Wehrmacht. Während des Polenfeldzugs stieß er als Oberbefehlshaber der 14. Armee aus dem slowakischen Raum auf Lemberg- Rawa- Ruska vor und wurde dafür mit dem Ritterkreuz des eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Im Westfeldzug führte er die 12. Armee durch Luxemburg, brach durch die südbelgischen Befestigungsanlagen in den Ardennen und rückte anschließend an die Aisne vor. Durch die Einnahme von Besancon und das Erreichen der Schweizer Grenze bei Pontarlier hatte seine Armee einen entscheidenden Anteil an der Vernichtung des französischen Feldheeres. Diese Führungsleistung brachte ihm im Juli 1940 den Marschallstab. Im Frühjahr 1941 während des Balkanfeldzuges gelang es der von List befehligten 12. Armee erneut, den Widerstand der jugoslawischen Armee zu brechen. Der Durchbruch der stark befestigten Metaxas-Linie, die Eroberung des Peloponnes (27.4.1941) und Athens (29.4.1941) führten auch zur Kapitulation Griechenlands. Im Anschluss an die Landung deutscher Truppen auf Kreta im Mai 1941 wurde List zum „Wehrmachtbefehlshaber Südost" mit Sitz in Athen ernannt. Nach einer zeitweiligen Erkrankung übernahm der Feldmarschall die Heeresgruppe A an der Ostfront mit dem Auftrag die Schwarzmeerküste und den Transkaukasischen Raum zu erreichen. Er konnte das Angriffsziel mit den geschwächten Verbänden der Heeresgruppe A nicht erreichen und wurde daraufhin im Spätsommer 1942 seines Kommandos enthoben. Wilhelm List fand bis Kriegsende keine militärische Verwendung mehr und zog sich nach Garmisch-Partenkirchen zurück, wo er im Mai 1945 von amerikanischen Soldaten gefangen genommen wurde. Auf verlangen Griechenlands wurde er wegen Maßnahmen zur Partisanenbekämpfung vor dem Nürnberger Militärgerichtshofs angeklagt und zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Strafe wurde später auf 15 Jahre reduziert. 1952 wurde er aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig entlassen. Er zog erneut nach Garmisch-Partenkirchen, dort starb er am 16.8.1971 im Alter von 91 Jahren. Bestandsbeschreibung Besonders hervorzuheben sind die weit über 2000 Fotos aus dem 1. und 2. Weltkrieg. Sowohl die Kämpfe an der Ost- und Westfront von 1914-1918 sowie der Balkanfeldzug und die Besetzung Kretas sind durch die beinahe durchgehend beschrifteten Fotos dokumentiert. Außerdem finden sich Landschaftsaufnahmen, Bilder der Zivilbevölkerung, von Reisen des Generalfeldmarschalls sowie militärisch und politisch bedeutsame Persönlichkeiten in dem Fotomaterial. Bis auf die Arbeiten für die Historical Division sind die restlichen Unterlagen von geringem historischem Quellenwert. Die persönlichen Aufzeichnungen und Notizbücher wurden auf Anweisung des Generalfeldmarschalls nach seinem Tod vernichtet. Zitierweise BArch N 527/...
- EHRI
- Archief
- de-002525-n_527
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer