Inspektion der Pioniere des Heeres (In 5)
Geschichte des Bestandsbildners Der Inspekteur war im Frieden der höchste Vertreter seiner Waffengattung und überwachte ihre Ausbildung. Seine Vorschläge zur Organisation, Ausrüstung und Bewaffnung wurden vom Chef des Generalstabs des Heeres und vom Allgemeinen Heeresamt geprüft; sie bildeten die Grundlage für Befehle des Oberbefehlshabers des Heeres. Gemäß Heeresverordnungsblatt von 1920 (Nr. 1086) war der Inspekteur der Pioniere und Festungen zuständig in folgenden Angelegenheiten - für die theoretische und praktische Ausbildung der Pioniere in allen technischen Dienstzweigen und ihr Zusammenwirken mit anderen Waffen, - für die Ausbildung aller Waffen in der Feldbefestigung und im allgemeinen Pionierdienst, - für alle Fragen der Landesverteidigung und der Entwicklung des Festungswesens, - für Besichtigung der Festungen Zu Beginn der 30-er Jahre wurde die Inspektion der Pioniere und Festungen geteilt. Als Inspekteur (sowohl der In Pioniere als auch der In Festungen, später sogar der Einsenbahnpioniere-Inspektion) wurde Generalmajor Otto-Wilhelm Förster eingesetzt (siehe RH 2/1060), ab Ende 1938 bis 1944 befehligte General der Pioniere Alfred Jacob die Inspektion. Aus der Kriegsspitzengliederung vom 1. März 1939 gehen für die In 5 folgende Aufgaben hervor: 1. Organisation; Aufstellung von Pionier- und Baueinheiten; Auswertung der Kriegserfahrungen für Pionier-Führung und Ausbildung; Ausbildungsvorschriften; Ausbildung der Pioniere des Ersatzheeres; Abwehrangelegenheiten; Kommandierung ausländischer Offiziere zu den Pionieren; Auswerten der Nachrichten von fremden Heeren. 2. Mobilmachungsangelegenheiten; Kriegsstärkenachweisungen, Kriegsausrüstungsnachweisungen; Auswerten der Kriegserfahrungen für Pioniergerät und Pionierkampfmittel; Weiterentwicklung von Pioniergerät und Pionierkampfmittel; Ersatzangelegenheiten der Baueinheiten; Offiziers- und Mannschaftsersatz der Baueinheiten des Ersatzheers; Starkstrom für Sperren. 3. Beschaffungsplanung für Pioniergerät und Pionierkampfmittel für Feld- und Ersatzheer; Zuweisung für das Ersatzheer; Beschaffung, Verwaltung und Nachschub von Baustoffen, Maschinen und Gerät für Feldbefestigung und Behelfsbrücken 4. Haushalt (Rechnungs- und Verwaltungsangelegenheiten; Allgemeine Beamtenangelegenheiten; Angestellte und Arbeiter) 5. Ersatzangelegenheiten (Personalangelegenheiten der Unteroffiziere und Mannschaften (für Ersatzheer auch Offiziere); Fürsorge und Strafsachen; Technische Beamte (Pi) und Schirrmeister (Pi), Innerer Dienst; Unterbringung und Bauangelegenheiten der Pionier-Waffe; Pionier-Übungsplätze Ende 1939 wurden die Arbeitsgebiete der In Fest und In 5 neu geregelt und voneinander abgegrenzt (siehe RH 12-5/24). Danach ergab sich folgende Trennung: InFest: - Organisation von Stäben und Truppen: Festungspionierdienststellen, Bautruppen (Oberbaustäbe, Abschnittsbaustäbe, Bau-Btl., Bau- Ersatz-Btl., Festungsbau-Btl., Gesteinsbohr-Kompanien, Stollenbau-Kompanien, Elektro-Kompanien, Park-Kompanien), Scheinwerfereinheiten, - Ausbildung der Bau-Ersatz-Bataillone, - Angelegenheiten des Stellungsbaus, auch des feldmäßigen, - Beschaffung und Nachschub von Stellungsbaustoffen und -gerät (auch für den unterirdischen Minenkampf), - Sperrvorbereitungen der Sperrorganisationen, - Lehrgänge für Festungspionierwesen und Bautruppen bei Pionierschule I in Zusammenarbeit mit In 5, In 5: - Organisation aller Pionierstäbe und ¿Einheiten; Bestellung von Gerät, Maschinen und Kampfmitteln für den unterirdischen Minenkampf in Zusammenarbeit mit der InFest, - Pionier-Angriffsverfahren und -angriffsmittel gegen Befestigungen, - Sperrmittel für feldmäßige Sperren: Spreng- und Zündmittel, T-, S- und Flußminen; Zeitzünder, Fernzünder, Flußsperren, - Offiziersangelegenheiten der Pioniere, Festungspionierdienststellen und -Truppen sowie der Bautruppen. Mit Inkrafttreten der Kriegsspitzengliederung 1939 wurden die Inspekteure dem Chef der Heeresrüstung und Befehlshaber des Ersatzheeres unterstellt und ihre Aufgabenbereich auf Neuaufstellungen sowie Ausbildung ihrer Waffen im Ersatzheer beschränkt. Bis Kriegsende änderte sich das Unterstellungsverhältnis der Waffeninspekteure noch zwei mal (Chef des Ausbildungswesens im Ersatzheer ab Oktober 1942, Waffengenerale im OKH ab November 1944), doch brachte dies keine wesentliche Änderung für ihre Aufgabengebiete mit sich. Mit dem 1. März 1941 übernahm die In 5 von der In 10 (Eisenbahnpioniere) den gesamten Bereich Brückenbau. Vorprovenienz: Inspektion für Festungen und Pioniere Bestandsbeschreibung Die Inspektion der Pioniere (In 5) ist im Militärarchiv außer mit Unterlagen über Ausbildung und Ausrüstung der Pioniere vor allem mit einer Materialsammlung des Arbeitsstabes Pioniergeschichte vertreten. Sie bietet Quellen zum Einsatz der Pioniere allgemein sowie einzelner Pioniereinheiten im Ersten und im Zweiten Weltkrieg. Der Bestand enthält Unterlagen zur: - Organisation, Dienststellenverwaltung, Geheimer Schriftverkehr (30 AE); Pionierwesen allgemein (23 AE); Innenpolitik, Propaganda (11 AE); Personalangelegenheiten (7 AE); Landespolizei, SA, SS u.a. Organisationen (4 AE); Mob-Plan (11 AE); Reichsverteidigung, Landesbefestigungen (8 AE); Fremde Heere und Staaten, Befestigungen Ausland (13 AE); besondere Bereiche des Pionierdienstes (8 AE); Ausbildung, Lehrgänge und Übungen (30 AE), - Technik und Beschaffung (Allgemeines (5 AE); Versuche und Erprobungen (ca. 130 AE); Waffen, Munition und Gerät (25 AE); Nahkampf-, Spreng- und Zündmittel (ca. 20 Bd); Eisenbahn und Brücken, Landungsgerät (14 AE); Bekleidung und Ausrüstung, Eisenbahn und Brücken, Bau- und Deckungsstoffe (3 AE)). - Arbeitsstab Pioniergeschichte (Pioniergeschichte 1. und 2. WK (11 AE); Erfahrungen, Berichte, besondere Einsätze (11 AE); Pioniertechnik (18 AE); Pioniereinheiten im Polenfeldzug (11 AE); Westfeldzug, besetztes Gebiet, Invasionsfront (21 AE); Russland (27 AE); Balkan, Afrika, Italien (7 AE); Quellen zum Einsatz einzelner Pionier-Regimenter (11 AE) und ¿Bataillone (ca. 200 AE) sowie sonstige Pionier- und (hpts. Brücken-) Baudienststellen und -bataillone (25 AE)). Erschliessungszustand Findbuch (Datei) Zitierweise BArch RH 12-5/...
- EHRI
- Archief
- de-002525-rh_12_5
Bij bronnen vindt u soms teksten met termen die we tegenwoordig niet meer zouden gebruiken, omdat ze als kwetsend of uitsluitend worden ervaren.Lees meer